Als Straßenbaumeister Straßenarbeiten nervig finden?

Bei uns in und um die Stadt herum sind zur Zeit sehr viele Baustellen. Diese kosten morgens und abends, wenn man zur bzw. von der Arbeit kommt, zusätzlich immer relativ viel Zeit und nerven mich ehrlich gesagt auch. Gerade wenn es sich um langjährige Projekte handelt, kann das ganz schön ans Nervenkostüm gehen.

Mich würde einmal interessieren, wie Straßenbaumeister, die sich ja eigentlich selber jeden Tag mit den Bauarbeiten auf der Straße beschäftigen, es sehen, wenn sie dann selber in ihrer Freizeit in örtliche Baustellen geraten. Vielleicht sogar in ihre eigene. Sind sie dann auch genauso genervt wie andere Leute, die mit der Baustelle nichts am Hut haben oder könnten sie es gelassener nehmen, weil sie eventuell die Hintergründe für diese baulichen Maßnahmen kennen oder denken, dass es eben sein muss und sie damit ja auch ihr gutes Geld verdienen, wenn sie wieder zur Arbeit gehen müssen?

Ich bin zwar selbst kein Straßenbaumeister, versuche aber gerne einmal, mir dieses Szenario vorzustellen. Ich komme zu dem Schluss, dass es mich wahrscheinlich noch mehr nerven würde als die anderen Verkehrsteilnehmer. Denn ich weiß ja eventuell, wie der Ist-Stand ist und wie der Soll-Stand sein sollte. Wenn die Bauarbeiten also verzögert voranschreiten - wie es ja manchmal der Fall ist -, dann würde zusätzlich zum Ärger über die Behinderung noch der Frust über den Fortschritt der Arbeiten dazukommen. Eventuell hat der Straßenbaumeister auch schon einen Rüffel bekommen, der ihm in dieser Situation noch einmal bewusst wird.

Es kann natürlich auch sein, dass die Bauarbeiten zügiger vorangehen und dass der Straßenbaumeister weiß, dass sie bald fertig sind und er an dieser Stelle zumindest demnächst wieder ohne Störungen fahren kann. Aber ich denke, dass die negativen Momente überwiegen.

Ich kann nur davon ausgehen, wie ich das sehen würde. Ich gehe davon aus, dass die schon mehr Verständnis dafür haben, weil sie die Lage und Situation ja kennen. Und auf Baustellen gibt es sicherlich genug Igel zu kämmen und zu managen und ich meine, dass man da schon auch für andere Baustellen Verständnis hat.Wenn natürlich auf der eigenen Baustelle meist alles nach Plan läuft, dann erwartet man das sicherlich auch bei anderen Baustellen, dass alles klappt.

Ich kenne es nur von anderen Berufen, beziehungsweise meinem eigenen. Wenn ich im Krankenhaus bin,dann erwarte ich, dass alle freundlich sind, weil ich es auch bin. Und ich erwarte, dass man sich anständig um mich kümmert und nicht, dass man stundenlang Kaffee trinkt. Ich habe allerdings auch Verständnis dafür, dass man warten muss, wenn Personalmangel herrscht und das man abwägt, wer zuerst Hilfe braucht.