beim ersten Treffen mit aufs Zimmer gehen

Wie ich in einem anderen Thema schon beschrieben habe, hat sich meine Freundin am Freitag mit einem Freund aus dem Internet getroffen. Die beiden kennen sich schon länger und nun haben sie sich zum ersten mal gesehen. Nun war es auch so, dass sie dann am Abend bei ihm geschlafen hat. Er hatte sich ein Hotelzimmer gebucht und dort haben sie dann die Nacht miteinander verbracht. Soweit ich das weiß, haben sie allerdings nicht miteinander geschlafen, sondern eben nur gekuschelt und sich geküsst.

Ich musste trotzdem erst einmal schlucken, als sie mir das erzählt hat. Bei mir hat auch schon einmal jemand geschlafen, als wir uns das erste Mal gesehen haben und dabei hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Aber das war für mich noch in Ordnung, weil ich bei meinen Eltern zu hause wohne und dann bin ich immerhin nicht alleine mit dieser Person und kann dann gegebenenfalls auch auf Hilfe zählen, wenn irgendetwas passiert. Denn so viel Vertrauen hätte ich zu einem "Fremden" nicht, dass ich dann direkt mit ihm auf sein Hotelzimmer gehen würde. Da würde ich wahrscheinlich die ganze Zeit eh nur Angst haben.

Meine Eltern würden mir das auch niemals erlauben, auch wenn ich schon längst volljährig bin. Da würden sie sich viel zu viele Sorgen machen und das könnte ich auch gut nachvollziehen. Denn man kann ja wirklich nie wissen, welche Person sich dahinter verbirgt. Meine Freundin ist allerdings auch schon etwas älter (26) und ich habe sie auch danach gefragt und sie meinte dann, dass das für sie kein Problem sei und sie sich darüber keine Gedanken gemacht hat. Es ist ja auch nichts passiert, aber ich habe mich trotzdem ziemlich unwohl gefühlt, als sie mir das erzählt hat.

Was haltet ihr davon? Würdet ihr das so machen oder seid ihr da auch eher ängstlich? Wenn ihr ältere Kinder habt, würdet ihr denen das erlauben oder euch da quer stellen?

Na ja, aus männlicher Sicht habe ich wenig Angst, da nun gegen meinen Willen vernascht zu werden. Obwohl man heute nie weiß und auch Frauen sind in der Lage Männer "abzuziehen". Etwas "streetwise" muss man also immer sein.

Ein bisschen Risiko bleibt immer, für eine Frau vielleicht ein bisschen mehr. Wer schlau ist, sichert sich auf unauffällig, auffällige Weise z. B. durch einen Anruf bei einer vertrauten Person ab. Gegen ein Gewaltverbrechen hilft aber auch das natürlich letzten Endes nicht. Wir hatten hier in Düsseldorf Ende Januar einen Mord in einem bekannten Hotel im Medienhafen. Ein Escortgirl wurde dort erstochen aufgefunden - gruselig.

Was ich bei deiner Freundin schon fast gruselig finde, dass es keinen Sex gegeben hat. Meine Güte, was für fromme Kinder. Genau deswegen habe ich Zweifel, ob sich aus so einer Sache eine ernsthafte Beziehung entwickeln kann. Da hätte es meiner Meinung nach sofort krachen müssen. Aber das müssen die ja selber wissen.

Ich bin vor vielen Jahren, als ich Anfang zwanzig war, auch mal so unvernünftig gewesen, dass ich irgendwelche Menschen, die ich über das Internet kennengelernt hatte, nach einigen Monaten, in denen man sich „kannte“, zu mir eingeladen habe. Da viele dieser Bekanntschaften von weiter her angereist kamen, habe ich sie auch eingeladen, doch bei mir zu übernachten, was für mich damals überhaupt kein Problem war. Mir ist damals auch nichts passiert und ich habe sicherlich auch nicht jeden meiner Bekannten geküsst oder mit ihm gekuschelt, zumal es sich bei diesen Personen nicht nur um männliche Bekannte handelte. Dennoch muss ich heute sagen, dass das schon reichlich unvernünftig war und ich das heute wohl nicht mehr so machen würde. Mittlerweile hätte ich wohl auch zu viel Sorge davor, dass mir etwas passieren könnte, weil man tatsächlich ja überhaupt nicht weiß, wen man sich da ins Haus holt. Übrigens habe ich damals auch schon alleine gewohnt und hatte niemanden in meiner unmittelbaren Nähe, der etwas hätte mitbekommen können, wenn eine Situation gefährlich geworden wäre. Insofern hätte mir auch keiner so schnell helfen können und ich hätte höchstens versuchen können, mich durch Gegenwehr zu verteidigen.

Nachdem sich mein Sicherheitsdenken nun insofern doch erheblich verändert hat, würde ich meinen Kindern, sofern ich welche hätte und diese in einem entsprechenden Alter wären, sicherlich nicht ohne Weiteres anraten oder signalisieren, dass ich es in Ordnung fände, wenn sie ähnliche Aktionen starten würden. Einen Brieffreund oder Austauschschüler und meinetwegen auch eine Internetbekanntschaft in jüngeren Jahren zu Besuch kommen zu lassen, wenn dieser im Elternhaus stattfindet, würde ich zwar wohl durchgehen lassen, aber so richtig wohl wäre mir mittlerweile auch dabei nicht mehr. Eigentlich verwundert mich das etwas, weil es damals bei unseren Brieffreundschaften ja nun tatsächlich auch der Fall war, dass niemand diese Personen und ihr Umfeld wirklich kannte. Trotzdem hat man damals vertraut und ist auch so manches Risiko eingegangen, das sich heutzutage im Prinzip doch nur durch das verwendete Medium von der damaligen Vorgehensweise unterscheidet.

Richtlinie2 hat geschrieben:Was ich bei deiner Freundin schon fast gruselig finde, dass es keinen Sex gegeben hat. Meine Güte, was für fromme Kinder. Genau deswegen habe ich Zweifel, ob sich aus so einer Sache eine ernsthafte Beziehung entwickeln kann. Da hätte es meiner Meinung nach sofort krachen müssen. Aber das müssen die ja selber wissen.

Nachdem, was man mittlerweile schon oft gelesen hat über Internet-Bekanntschaften, hätte ich mich so etwas nicht getraut. Und ehrlich gesagt kann ich genau wie Richtlinie2 nicht verstehen, wieso beide scheinbar so brav waren. Wenn man mir erzählen würde, wir waren zwar im Hotel, aber es ist nichts weiter passiert und gab keinen Sex, würden meine Augen vor staunen auch groß werden.

Zu dem was du geschrieben hast, Diamante, dass du mit deiner damaligen Internet-Bekanntschaft sogar in einem Bett geschlafen hast, muss ich sagen, dass ich das nicht gewagt hätte. Aber vielleicht waren die Zeiten vor elf Jahren noch anders als heute und nicht so gefährlich.

Ich muss gestehen, dass ich schon öfters bei Männern geschlafen habe, die ich nicht richtig gekannt habe und noch nie ist dabei etwas passiert. Dabei war mir auch von Anfang an klar, dass ich da eben auch ein Risiko eingehe, aber ich wollte es so und ich war mir bewusst, dass dabei auch etwas schief gehen könnte. Dabei habe ich aber auch eine ziemlich gute Menschenkenntnis und ich habe da eben auch auf meine Intuition vertraut. Dabei ist auch nie etwas passiert, was ich so nicht gewollt hätte und von daher bereue ich auch absolut nichts. Ich würde heute wohl noch genauso handeln und auch wenn es gefährlich ist, dann bin ich auch ein Mensch, der ab und zu gerne spontan handelt und auf sein Herz hört.

Ich denke, dass man immer das tun sollte, was man für richtig hält. Natürlich ist es gefährlich, gleich eine gemeinsame Nacht mit einem Mann zu verbringen, den man kaum kennt. Allerdings muss man auch bedenken, dass nicht jeder Mann gleich ein Mörder ist und einen vergewaltigen möchte und ich finde, dass nichts dagegen spricht, seinem Herz zu folgen.

Meine Eltern hätten es mir sicherlich auch niemals erlaubt, dass ich bei Männern schlafe, die ich kaum kenne. Allerdings bin ich auch volljährig und ich finde es mittlerweile sehr gut, dass ich auch einige Sachen in dieser Hinsicht ausprobiert habe. Auch wenn es gefährlich war, ist mir nie etwas passiert. Stattdessen habe ich damit bisher nur gute Erfahrungen machen müssen und deshalb gibt es auch nichts, was ich bereuen könnte. Wenn es jedoch so wäre, dass ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt hätte, dann wäre es sicherlich nie so weit gekommen und ich würde in so einem Fall auch auf jeden Fall alleine bei mir schlafen.

Eine Freundin von mir hat das mal gemacht und hat es danach bereut, weil der Mann sie zum Sex drängen wollte und sie alle Mühe hatte, ihn abzuwehren. Allein unter diesem Aspekt würde ich persönlich auch keine Fremden bei mir übernachten lassen, auch keine Bekannten die ich nur entfernt kenne. Mir ist das zu riskant. Aber wir sind alle groß genug und jeder muss selbst wissen, was er macht. Ich sage nur, man kann sich in einem Menschen auch mal irren.