Personalisiert ansprechen - Wird mehr Erfolg erwartet?

vom 22.12.2013, 01:59 Uhr

Von Zeit zu Zeit erhalte ich von einer Firma, die verschiedene Soßen und Ähnliches herstellt, ein kleines Heft mit Tipps zum Kochen und Backen und ab und zu ist auch ein neues Produkt zum Ausprobieren dabei. Sie schreiben natürlich meinen Namen auf den Umschlag, das ist klar. Aber schlage ich die erste Seite um, werde ich persönlich angesprochen wie: Liebe Frau XY. Würde es nicht ausreichen, wenn sie die persönliche Anrede weglassen und nur allgemein etwas schreiben? Was versprechen und bezwecken sie mit einer persönlichen Anrede? Sind sie vielleicht der Meinung, dass ich dann sofort gehe und die angepriesenen Produkte kaufe?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Dass du sofort losziehst und den Umsatz der Firma steigerst, ist natürlich eine Idealvorstellung, aber wahrscheinlich haben irgendwelche Marketing-Strategen oder Psychologen herausgefunden, dass es die Leute mögen, wenn man sie mit Namen anspricht. Auch wenn sie jetzt gerade nichts kaufen, entsteht so ein allgemein gutes Gefühl gegenüber der Firma oder der beworbenen Produkte. Heutzutage ist es ja auch kein großer Aufwand mehr, Werbeprospekte oder auch E-Mails zu personalisieren. Unsere Daten sind ja an allen möglichen Orten gespeichert.

Das Unterbewusstsein spielt ja bekanntlich eine große Rolle bei Kaufentscheidungen. Auch bei Einkäufen im Geschäft werde ich öfter mit Namen angesprochen, der ja erkennbar ist, wenn ich mit EC-Karte zahle. Dieses Vorgehen soll wohl den gleichen Zweck der Kundenbindung erfüllen. Mich nervt es immer ein klein bisschen, weil ich ja weiß, welcher Gedankengang dahintersteckt. Andererseits habe ich mir in der Arbeit auch mittlerweile angewöhnt, Kundschaft mit Namen anzusprechen, obwohl ich direkt nichts verkaufe. Mittlerweile scheint dies ja allgemeiner Usus zu sein, also habe ich mich angepasst.

» Gerbera » Beiträge: 11322 » Talkpoints: 50,48 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es ist wirklich so, dass man sich einen psychologischen Vorteil erhofft, wenn man eine Person mit dem Namen anspricht. Man geht davon aus, dass derjenige, der angesprochen wird, in dem Moment aufmerksamer ist und sich respektiert fühlt, weil man ihn eben mit dem Namen anspricht. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das mal gesehen oder gelesen habe. Man kann es aber auf jeden Fall einmal selbst ausprobieren und ich behaupte mal, da ist es dran. Natürlich besteht auch das Ziel darin, dass du etwas kaufst. Sonst würden sie nicht so nett und höflich schreiben, oder?

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke schon, dass sich die Firma von der persönlichen Anrede auch im Heft verspricht, dass man sich wohler fühlt und eher eines ihrer Produkte kauft. Ich kenne einige Firmen, die Prospekte verschicken, in denen auf der ersten Seite auch noch eine persönliche Anrede steht. Bei mir hat das keinen Einfluss, ob ich die Produkte kaufe, aber ich denke, dass die Firma hoffe, dass man sich durch den Prospekt persönlich beraten und verstanden fühlt und darum die Produkte vielleicht eher kauft. Vielleicht möchte ein ähnlich persönliches Gefühl erzeugt werden, wie in einem kleinen Laden, wo man auch mit dem Namen angesprochen wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke auch, dass da ein Hauch von Exclusivität vermittelt werden soll. Spricht man den Kunden mit dem Namen an, wird die Perspektive persönlicher. Gerade die Generation, die über die Funktionen eines Serienbriefs nichts weiß, ist da doch etwas beeindruckt und fühlt sich wichtig genommen. Irgendwo mag ja keiner so ernsthaft glauben, dass zig Tausende persönlich und mit Namen angetextet werden. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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