Warum hat mein Hund Angst vor mir, wenn ich ganz still stehe
Es ist jetzt schon zwei Mal beim Gassigehen passiert. Mein Hund läuft ohne Leine und ist mal vor und mal hinter mir in einiger Entfernung unterwegs. Wenn sie hinter mir ist, bleibe ich irgendwann stehen, damit die Entfernung nicht zu groß wird. Wenn sie in dem Moment dann auf den Gedanken kommt, mal zu schauen, wo ich bin, dreht sie sich in meine Richtung und sieht mich an.
Meistens mache ich dann wohl automatisch irgendetwas. Ich rufe sie oder ich gehe weiter oder ähnliches. Dann läuft sie auf mich zu oder holt auf. Aber vor einigen Monaten habe ich wohl zufällig im "richtigen" Moment gar nichts gemacht. Da stand sie dann auch nur da und glotzte mich an. Ich hab dann aus Spaß nichts weiter gemacht. Und sie dann aber auch nicht. Als sie dann auf mich zukommen wollte und einen Schritt gemacht habe, habe ich auch einen gemacht und schon ist sie wieder stehengeblieben.
Das war ganz lustig, weil ich dachte, dass ich sie nur etwas verwirre. Sie ist dann auch nach kurzer Zeit zu mir gekommen und das Spiel war vorbei. Und vor einer Woche ist es wieder passiert. Ich stand still, sie stand still. Dann ist sie in einem Bogen auf mich zugegangen und da habe ich einen Schritt vorwärts gemacht.
Diesmal hat sie aber richtig ängstlich reagiert. Sie hat gebellt, was sie sonst nur macht, wenn es bei uns zu Hause an der Tür klingelt. Und sie ist vor mir weggerannt. Nur ein paar Schritte, mit dem Blick über die Schulter. Es tat mir richtig leid, dass ich ihr so einen Schrecken eingejagt habe und ich werde das auch nie wieder tun.
Aber ich verstehe nicht so ganz, was da eigentlich passiert. Wir reden hier von wenigen Metern Abstand. Vielleicht höchstens so um die 5 Meter. Auf die Entfernung muss sie mich doch erkennen. Warum verwirrt es sie so, wenn ich mich nicht bewege? Heißt das, dass sie generell irgendwie Angst vor mir hat? Eigentlich verstehen wir uns gut. Oder ist das ganz normales Verhalten, das sich irgendwie erklären lässt?
Sie ist übrigens drei Jahre alt und wir haben sie schon von klein auf. Wenn sie schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann als Welpe im Alter von ein paar Wochen. Sie kommt von einem Nachbarn, der geglaubt hat, einen Rüden und eine Hündin zusammen zu halten, würde schon klappen. Sie ist also eigentlich ganz normal aufgewachsen.
Ich denke nicht dass sie Angst vor dir hat, das würde sich schon häufiger zeigen. Eher war es das Verhalten bzw. Nichtverhalten das sie verunsichert. Meist zeigt man mehr oder weniger deutlich mit dem Körper was man gerade vom Hund erwartet und wenn man dann gar nichts macht und der Hund so keine Information bekommt kann es ihn verunsichern. Der Bogen, den deine Hündin gemacht hat spricht auch dafür. Falls es noch einmal zu einer solchen Situation kommen würde dann würde ich mich von ihr wegdrehen statt auf sie zuzugehen um ihr körpersprachlich zu vermitteln dass du sie nicht bedrohen willst.
Andersherum kann es auch an hormonellem Einfluss liegen, falls sie nicht kastriert ist, dann kann eine generelle hormonell bedingte Ängstlichkeit sich in solchen Sondersituationen zeigen. Bei manchen Rassen kommt bei dem Alter auch eine Einschränkung des Sehvermögens in Frage, zum Beispiel bei einigen Hütehundrassen, die sich anfangs oft nur in einzelnen Episoden zeigt.
Karteileiche hat geschrieben:Bei manchen Rassen kommt bei dem Alter auch eine Einschränkung des Sehvermögens in Frage, zum Beispiel bei einigen Hütehundrassen, die sich anfangs oft nur in einzelnen Episoden zeigt.
Oh, sie ist ein Hütehund. Laut Vorbesitzer ein "altdeutscher Hütehund", aber die Rasse ist nicht anerkannt. Sie sieht so aus.
Heißt das, es würde immer schlimmer werden und diese Rassen erblinden oft sehr jung? Wie kann man denn das Sehvermögen eines Hundes testen?
Andersherum kann es auch an hormonellem Einfluss liegen, falls sie nicht kastriert ist, dann kann eine generelle hormonell bedingte Ängstlichkeit sich in solchen Sondersituationen zeigen.
Nein, kastriert ist sie nicht. Heißt das, sie ist immer ein bisschen ängstlich, wenn ihr Hormonspiegel gerade z.B. sehr hoch ist? Steht das dann im Zusammenhang mit der Läufigkeit? Sie war im Oktober läufig und steckt also genau in der Halbzeit.
Ich fürchte, so pauschal kann man das gar nicht beantworten. Da könnten diverse Faktoren eine Rolle spielen. Sehprobleme könnten schon eine Rolle spielen. Aber dass sie dich nicht erkannt hat, bezweifle ich. Es gibt ja unter Hunderassen ausgeprägte Intelligenz-Unterschiede. Und intelligentere Hunde sind tendenziell schwieriger.
Ein intelligenterer Hund wird immer versuchen sich zusammenzureimen, was von ihm jetzt erwartet wird (zumindest, wenn er gut erzogen ist). Vielleicht hat sie gedacht, dass an deinem Verhalten irgendeine Erwartungshaltung an sie geknüpft ist. Und als sie nicht wusste, was sie machen soll, kam es eben zu einer kurzen Angstreaktion. Das kann auch passieren, wenn sie nie schlecht behandelt wurde. Für sie bist Du auch immer der Leitwolf.
Denkbar wäre auch eine Veränderung im sozialen Umfeld. Bist Du ihr einziger Besitzer oder gibt es noch mehr? Also, lebt sie in einer Familie, Wohngemeinschaft oder was auch immer? Vielleicht nimmt sie an, dass ein Mitglied der Gruppe seinen Status verändern will und hat Angst in einen Konflikt zu geraten. Das wäre jetzt so das, was ich mir vorstellen könnte anhand der Beschreibung.
P.S. Nach einer solchen Angstreaktion solltest Du sie nicht streicheln. Das beruhigt sie vielleicht, aber damit bestätigst Du ihr, dass das verhalten richtig war. Wenn das das einzig auffällige Verhalten von ihr ist, dann würde ich es erstmal einfach ignorieren und mal sehen, ob sie nicht von selbst damit aufhört.
Bienenkönigin hat geschrieben:Oh, sie ist ein Hütehund. Laut Vorbesitzer ein "altdeutscher Hütehund", aber die Rasse ist nicht anerkannt. Sie sieht so aus.
Heißt das, es würde immer schlimmer werden und diese Rassen erblinden oft sehr jung? Wie kann man denn das Sehvermögen eines Hundes testen
Die Krankheit heißt Progressive Retina Atrophie (PRA). Sie beginnt schon in jungem Alter und schreitet dann bis zur Erblindung fort. Anfangs ist das Sehvermögen vor allem in der Dämmerung eingeschränkt, später wird auch unsicheres Verhalten am Tag gezeigt. Es gibt Tierärzte die sich auf Augenheilkunde spezialisiert haben, die die Diagnose stellen können, oder auch Tierkliniken. Die Pupille wird dabei mit Tropfen geweitet und dann die Netzhaut untersucht. Wenn sie aber keine Auffälligkeiten im Dunkeln oder der Dämmerung zeigt würde ich mir keine Sorgen machen.
Nein, kastriert ist sie nicht. Heißt das, sie ist immer ein bisschen ängstlich, wenn ihr Hormonspiegel gerade z.B. sehr hoch ist? Steht das dann im Zusammenhang mit der Läufigkeit? Sie war im Oktober läufig und steckt also genau in der Halbzeit.
Da kommt es auf das Individuum an. Es gibt Hündinnen die aggressiver werden, andere können unsicher werden, andere verändern sich überhaupt nicht. Wenn sie im Oktober läufig war könnte sie jetzt auch scheinträchtig sein und sich deshalb vorsichtiger verhalten.
Generell würde ich mir nicht zuviel Sorgen machen sondern die Maus nur ein wenig beobachten. Vielleicht "verwächst" es sich auch wieder. Falls es noch einmal auftreten sollte würde ich auf jeden Fall den Tierarzt darauf ansprechen.
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