Lustige Aktionen in der Kirche schön oder fehl am Platz?
Am letzten Sonntag war ich mal wieder in der Kirche und es fand ein Familiengottesdienst statt, wo auch viele Kinder anwesend waren. Zu solchen Anlässen wird der Gottesdienst in unserer Gemeinde auch mal lustiger gestaltet, damit auch die Kinder etwas davon haben. So kam eine Mitarbeiterin mit einer Handpuppe in die Kirche, als es Zeit für die Predigt war. So wurde die Predigt eher ein nettes, lustiges Gespräch zwischen dem Pfarrer und der Puppe. Ich fand es eigentlich nett, weil so die Kinder eben auch mit in den Gottesdienst einbezogen wurden und es nicht so steif war, aber ich kann mir auch vorstellen, dass dies vielleicht nicht alle so sehen.
Es war ja auch nicht der gesamte Gottesdienst so, sondern nur ein Teil wurde eben etwas lustiger gestaltet. Werden in eurer Kirche auch schon mal solche Aktionen oder etwas anderes gemacht, um den Gottesdienst vielleicht etwas lockerer zu gestalten? Was wird bei euch gemacht? Findet ihr es in Ordnung, wenn ein Gottesdienst hin und wieder auch mal lustig gestaltet ist oder findet ihr, dass solche Aktionen nicht in die Kirche gehören?
Es kommt auf den Anlass und auf die Zielgruppe an. Als ich klein war, war der Gottesdienst immer eine sehr zeremonielle, feierliche Angelegenheit, in der kaum Abweichungen von der traditionellen Liturgie stattfanden. Das hatte im Rückblick betrachtet auch Vorteile, schließlich muss nicht immer alles zur Gruppenbespaßung undt zum seichten Entertainment verkommen, aber für uns als Kinder war der Sonntagsgottesdienst meistens vor allem öde, öde öde.
Deshalb bin ich durchaus der Meinung, dass es keine schlechte Idee ist, im Gottesdienst auch mal auf das Publikum zuzugehen und die Botschaft und die Inhalte, die ja eigentlich positiv sind und Hoffnung machen sollten, kreativ und originell zu vermitteln. Gerade Kinder- und Familiengottesdienste müssen wahrhaftig keine bierernste bis deprimierende Angelegenheit sein.
Allerdings finde ich nicht, dass jedes religiöse Ritual unbedingt immer kindgerecht, lustig und unterhaltsam sein muss. Gerade in der Kirche kann man als Publikum nur schlecht entkommen und ich habe schon öfter wohl gemeinte aber recht unglücklich gestaltete "Einlagen" über mich ergehen lassen müssen, sodass ich mittlerweile ganz froh bin, wenn ein wenig experimentierfreudiger Geistlicher die Sache leitet. Besonders nervtötend fand ich immer die sentimentalen Muttertags-Aktionen angesichts einer Kirchengemeinde, die zum größtenteil selbst schon aus Großeltern bestand. Um Kindergottesdienste mache ich daher, wenn es geht, einen Bogen, zumindest solange ich noch keine eigenen Kinder habe.
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