Die NSA nimmt eine zu starke Stellung in unserem Leben ein

vom 08.12.2013, 16:11 Uhr

Ich frage mich angesichts immer wieder neu auftauchender Schlagzeilen, wie es sein kann, dass eine Behörde die nicht mal direkt etwas mit unserem Land zu tun hat und sich NSA nennt, einfach unsere Verbindungen mitschneidet. Diese haben wahrscheinlich selbst hier in Deutschland ein Zentrum, welches dazu da ist unsere Daten im Internet mitzuschneiden. Wie kann es sein, dass unsere Regierung da tatenlos zuschaut?

Man stelle sich vor, dass fremde Personen unsere Daten anschauen und die noch nicht mal für die deutschen Behörden greifbar sind, weil Sie auf Anordnung ihres Landes arbeiten. Natürlich ist die Terrorgefahr auf der einen Seite nicht außer Acht zu lassen aber sollten wir wirklich alles was wir tun von fremden Personen mitschneiden lassen. Wo führt dass den nur alles hin?

Zuletzt las ich sogar das Microsoft ziemlich wütend ist, dass die NSA ohne Gerichtsbeschluss einfach mal so Daten aus dem Ausland von uns und anderen Ländern mitspeichert, ohne uns dazu zu befragen. Frau Merkels Handy wurde übrigens auch einfach über Jahre hinweg abgehört. Es ist an der Zeit das wir uns dagegen wehren und dieses Zentrum aus unserem Land verbannen. Selbst die Amerikaner selber wollen einem dieser Abhör-Zentren schon das Wasser abstellen.

Außerdem ist es so, dass Europa endlich mal Flagge bekennen sollte und dieser Praxis eiskalt einen Riegel vorschieben muss und zeigt, dass man mit uns nicht einfach das machen kann was man möchte. Aber es ist schon erschreckend das selbst die US-Bürger selber sauer sind, dass so ein Spionageapparat einfach so weiter arbeitet und sogar internationale Transaktionen überwacht!

Der nächste Skandal folgte im September 2013, die NSA überwacht einfach ungefragt die Präsidenten von Mexiko und Brasilien. Jetzt taucht natürlich eine Frage auf, warum wehrt sich keine Regierung dagegen und schließt die Abhöreinrichtungen der jeweiligen Länder? Was meint ihr dazu, findet ihr das gut das wir alle abgehört werden? Zudem hat die NSA anscheinend auch verschlüsselte VPN-Verbindungen sowie E-Mails einfach mitgelesen in der Welt.

» UnbekannterPunkt » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,55 »



Ich finde es persönlich sehr verletzend, abgehört zu werden. Ich fühle mich dadurch in meinen Persönlichkeitsrechten wesentlich eingeschränkt. Die Regierung wehrt sich nur nicht dagegen, weil Sie Angst haben, sie könnten den Wirtschaftspartner Amerika verlieren. Aus diesem Grund lassen sich viele Staaten auf der Nase herumtanzen.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke einmal ganz konkret, dass es diese Art des Abhörens schon vor über 20 Jahren gab. Die politischen Situationen haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert und die Menschen reagieren in einigen Punkten viel sensibler. Selbstverständlich spielt aus der wissenschaftlich technische Fortschritt dabei eine wichtige Rolle. Gewisse Technik hat heute auch den sogenannten Privathaushalt erreicht. Darauf stellt sich in der Regel auch jeder Sicherheitsdienst genau ein. Diese Entwicklung wird sich sicherlich in den nächsten Jahren wieder den gegebenen Situationen anpassen oder verändern.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Vor ein paar Jahren war die politische Wende in Deutschland. Zumindest für den untergegangenen Teil kamen einige pikante Details ans Licht, wie die Bürger überwacht wurden. Die Art und Weise der Spionage ging durch alle Medien und regte viele Menschen mächtig auf. Ohne jetzt die Stasi irgendwie zu verharmlosen, denn ein Geheimdienst ist ein Geheimdienst: Aber das, was die Stasi an Methoden angewendet hat, wirkt total altbacken, gegen das, was jetzt über die NSA ans Licht kommt. Und auch wenn das blöd klingt: Bei der Stasi saßen wenigstens noch echte Menschen am Tisch und haben die Daten ausgewertet. Das muss zwar nicht unbedingt besser sein. Aber letztlich ist die Arbeitskapazität von Menschen auch begrenzt. Irgendwann setzt Ermüdung ein und die Anzahl der verfügbaren Menschen, die solche Daten auswerten ist irgendwo begrenzt.

Nicht, dass die Methoden der Stasi nicht wirksam waren, nur weil sie weniger modern technisiert waren. Es gibt reichlich historische Belege, dass die Stasi durchaus einiges verursachte. Nicht, dass es damals im Westen nicht auch reichlich Spionage durch Geheimdienste gegeben haben muss. Fraglich ist auch, ob sich damals die Methoden im Westen so sehr von denen der Stasi unterschieden. Normalerweise kommen solche Dinge bei weiterhin existierenden Staaten eben nicht ans Tageslicht. Deshalb wiegt man sich in trügerischer Sicherheit. Beweise habe ich dafür nicht, aber ich finde, es hört sich logisch an.

Dass nun alles mögliche über die NSA an die Öffentlichkeit gerät, das war natürlich nicht so eingeplant. Das ist eben vermutlich das, was uns so berührt, dass man zufällig und unverhofft an so ein Wissen kommt, das eigentlich geheim sein sollte und das recht detailreich ist. Dass man sich nicht nur ausspioniert fühlt, was man schon lange mehr oder weniger vermutete, sondern auch noch betrogen. Und dass das Ausmaß bei weitem das übertrifft, was man sich an paranoiden Tagen ausgemalt hat.

Besonders brüskierend finde ich, dass man ausspioniert wird, obwohl man total unschuldig ist und die Daten zig fach elektronisch ausgewertet und archiviert werden. Vielleicht fahre ich ja jeden zweiten Tag zufällig mit einem Top-Terroristen in der selben Bahn? Das wäre vielleicht einem menschlichen Spitzel nicht so aufgefallen. Oder der hätte nebenan stehen können und selbst sehen können, dass ich mit dem Terroristen nichts zu tun habe. Bei der NSA blinkt dann irgendwo ein Lichtlein auf, wenn ich zu oft gemeinsam zufällig mit einem Terroristen Bahn gefahren bin. Dann habe ich vielleicht aus reiner Neugier auch mal gegoogelt, was es für Bomben gibt oder ähnlich verdächtiges. Schon bin ich höchst wahrscheinlich in einer ziemlich doofen Schublade drin, obwohl ich mit Terrorismus absolut nichts am Hut habe. Ob ich dann jemals aus so einer Schublade wieder heraus komme? Ich glaube eher nicht. Computer vergessen bekanntlich, bei anständiger Datensicherung, nichts! Schon sind kafkaeske Szenarien schon gar nicht mehr so abwegig, wie das eigentlich der normale und gesunde Menschenverstand nahe legen würde. Vielleicht geht es dann einem doch mal wie dem gewissen Josef K. bei Kafka? Und was ist dann? Und spätestens, wenn die NSA diesen Artikel in die Datenkrake bekommt, leuchtet auch ein Lichtlein auf, oder?

Das ist es, was mir eigentlich die Sorgen macht. Nicht das Sammeln der Daten allein, sondern was mit den Daten und den daraus gewonnenen Ergebnissen geschehen wird. Und wenn so eine Überwachung anscheinend praktiziert wird, die man so extrem nicht für wahrscheinlich gehalten hat, dann ist es auch wahrscheinlich, dass mit den Daten Dinge passieren, die man nicht für wahrscheinlich oder möglich hält! Und ich bin vermutlich nicht die einzige Person, die bei solchen Gedanken zumindest Gänsehaut hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich denke, die meisten Bürger bekommen so etwas nichtmal mit, wenn die Daten abgehört, mitgeschnitten oder gar gespeichert werden. Erst durch die Medien werden solche Fälle bekannt und sorgen dann für eine große Empörung. Dies ist zum Teil auch verständlich und gerade für die Menschen ein Ärgernis, die im Normalfall Social Medias umgehen.

Wer in Sozialen Netzwerken registriert ist und Bilder sowie einige andere Daten teilt, sollte sich meiner Meinung nach darüber nicht beschweren, ist dies doch für alle einsehbar. Möglicherweise wird auch einfach viel Aufruhr für nichts gemacht, schließlich ist man sich nie sicher, dass Internetdaten oder auch Telefonate immer absolut sicher sind.

Wenn ich telefoniere oder im Internet surfe, bin ich mir immer bewusst, dass jemand anderes das anschauen oder mithören könnte. Ich würde nicht einmal mehr private Bilder von mir per MMS senden und wichtige Sachen bespreche ich grundsätzlich nicht über Telefon oder Internet. Denn privat fühle ich mich dabei nicht.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In Deutschland werden meine Persönlichkeitsrechte mit Füßen getreten. Das sehe ich nicht ein. Jeder sollte sich klar machen, dass er etwas zu verbergen hat. Es kann doch nicht sein, dass ein Nachrichtendienst, der nicht einmal zu Deutschland gehört, Gespräche von Deutschen mitschneidet. Man kann sich doch heutzutage nie mehr sicher sein, dass Telefonate oder Chat Nachrichten privat bleiben. Das ist traurig und führt zum Untergang der Privatsphäre.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde die NSA sollte uns nicht im Internet ausspionieren, denn es geht sie überhaupt nichts an. Wenn dann ihre eigenen Bürger aber nicht die Bürger in anderen Länder ohne die Zustimmung von den jeweiligen Land zu bekommen. Wie immer ist es die USA!

» max87 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,25 »



Auch ich fühle mich wie viele andere wahrscheinlich in meinen Rechten verletzt. Unsere Politiker greifen nicht konsequent genug durch und kommunizieren der Bevölkerung nicht genau was genau dort passiert. Es ist ein Unding, dass so stark in die Privatsphäre eingegriffen wird und man sich nicht sicher sein kann, was noch privat ist.

» MatSchm » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,14 »


Der Grund heißt Diplomatie - wird sind einfach viel zu abhängig von den USA. Was politische Einsätze, die internationale Finanzwelt und vieles weitere betrifft. Deswegen unternimmt die Bundesregierung auch nichts. Das "Pseudo-Abkommen" mit den USA, dass diese von nun an nicht mehr Schnüffeln ist m.E. nach auch nur ein Gag für die Öffentlichkeit.

» mueller2 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,62 »


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