Freund redet beim Abschied viel zu lange statt zu gehen

vom 18.12.2013, 00:34 Uhr

Habt ihr vielleicht auch den einen oder anderen Freund im Freundeskreis, der es einfach nicht schafft sich vernünftig, wie jeder andere auch, normal zu verabschieden und zu gehen. Also dass er dann plötzlich noch ein Thema nach dem anderen aufreißt und leidenschaftlich am erzählen ist. Ich kenne da nämlich so jemanden. Zwischendurch sagt er dann immer wieder sowas wie "ja ok wir sehen uns dann morgen" oder " ja also..." fängt dann aber trotzdem wieder an.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er dann zum Punkt und endlich darf man gehen. Falls ihr Erfahrungen mit solchen oder ähnlichen Leuten habt, wie geht ihr damit um. Was tut ihr um es zukünftig zu vermeiden? Wäre über ein paar Tipps sehr dankbar. :)

» oruspu » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 18.12.2013, 00:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Mein Mann ist leider solch eine Person, die es immer wieder schafft ein neues Thema aufzugreifen, anstatt zu gehen. Dies habe ich erst vor kurzem im Elternabend feststellen können, als wir die letzten Eltern waren, die mit der Lehrerin zusammen das Schulhaus verlassen haben. Er fand immer wieder ein neues Thema, das er erzählen wollte aus seiner Jugend, z.B. wie die Schule in seiner Zeit aussah oder wie faul er damals war und ihm der Schulstoff trotzdem zugeflogen ist usw. Zwischendurch meint man dann, das er sich nun verabschieden würde und es sieht auch so aus, als wenn man nun gehen könnte, doch im letzten Moment fängt er doch wieder ein neues Thema an und der Horror geht von vorne los.

Wir hätten sicherlich schon eine Stunde vorher gehen können, wenn er nicht immer und immer wieder weiter erzählt hätte und die Lehrerin erzählte fleißig mit. Hätte ich die beiden im Klassenzimmer sitzen lassen, hätten sie am Morgen vielleicht immer noch zusammen gesessen und erzählt. So kam es mir jedenfalls vor. Zum Glück ist dies nicht sooft der Fall, das er so in Erzähl Laune ist.

Machen kann man da leider nicht viel. Ich habe meinen Mann drauf angesprochen, das er doch bitte beim nächsten Mal etwas weniger erzählen soll, damit wir doch beim nächsten Mal etwas früher heim können, denn wir saßen ganze drei Stunden im Klassenzimmer, wovon nur eineinhalb Stunden wirklicher Elternabend waren.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mir passiert es auch recht häufig, dass ich von solchen Personen festgehalten werde. Leider bin ich da auch nicht dominant genug, um mal einen Schlussstrich zu ziehen. Ich lass mich immer weiter vollquatschen und verabschiede mich zwischendrin mehrmals und höre dann trotzdem weiter zu.

Erst vor zwei Tagen habe ich einige Gläser Honig von unseren Bienen zu den Nachbarn gebracht. Und ich hatte eigentlich wirklich keine Zeit für eine lange Unterhaltung, weil mein Mann gerade das Dach aufgerissen hatte, um ein Dachfenster einzubauen. Und das im Dezember. Das musste schnell gehen und für einiges brauchte er meine Hilfe. Aber die Nachbarn haben geredet und geredet. Über Lappalien, das Wetter, Politik, irrsinnige Bauvorhaben der Stadt.

Das einzige was hilft, ist wirklich klipp und klar zu sagen, dass man jetzt gehen muss. Und dann muss vor allem wirklich schon gehen und darf den anderen gar nicht mehr zu Wort kommen lassen. Das ist natürlich schwieriger, wenn die Quasselstrippe derjenige ist, der gehen muss. Dann muss man ihn regelrecht zur Tür schieben.

Wenn man aber schon weiß, dass der Abschied so ablaufen wird, kann man sich ja auch vorher eine Ausrede einfallen lassen. Einen Termin, den man pünktlich einhalten muss. Dann kann man darauf beharren, dass es jetzt wirklich Zeit für diesen Termin wird und man nun gehen muss. Wenn man dann die Stimme ein klein bisschen erhebt und einen klaren Schlussstrich zieht, sollte eigentlich jeder merken, dass es nun Zeit wird.

Bei guten Freunden klappt es aber auch mit Humor und Ehrlichkeit. Da kann man irgendwann den Vorschlag machen, dass man den Freund nach Hause begleitet. Dann kann man sich auf dem Weg weiter unterhalten. Dann könnte der Freund einen wiederum seinerseits wieder nach Hause begleiten. Und so könnte man den ganzen Tag hin- und hergehen und sich eigentlich die ganze Zeit voneinander verabschieden. Oder man macht den Vorschlag, dass man sich das nächste Mal gleich nach der Begrüßung verabschiedet. Ich denke, da wird dann jeder einsehen, dass er sich gerade bisschen verquasselt hat.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich hatte sofort ein Bild in meinem Kopf. Von meinem Partner und meinem besten Freund, die normalerweise beide nicht so sind, aber wenn sie aufeinander treffen ist es dann so, dass den Beiden immer noch etwas beim Verabschieden einfällt und dann irgendwann schon zig mal Auf Wiedersehen gesagt wurde und man trotzdem noch da steht. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das schon sehr schön finde, weil die beiden sich gut verstehen und ich das gut finde. Jedoch sage ich dann auch irgendwann wenn mir kalt wird oder ich nicht mehr daneben stehen will. Sie verstehen mich dann auch und verabschieden sich dann endlich, aber ich greife da wirklich sehr selten ein, weil es mich eigentlich nicht stört.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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