Tierwelt im Winter ein Kampf ums Überleben?
Ich habe neulich einen Bericht im Fernsehen gesehen über die Wildtiere im Winter. Da ging es nicht nur um Deutschland, aber mehr oder weniger. Im harten Winter, wenn die Schneedecke ein paar Wochen an hält, ist es wohl auch ein harter Überlebenskampf für viele Tiere. Die Vögel füttern wir schon, wenn der Winter anhält und ab und an verirrt sich auch das eine oder andere Eichhörnchen hier zu uns.
Was macht ihr, dass es den Tieren im Winter gut geht? Füttert ihr sie? Spendet ihr beim Förster, damit er den Tieren Futter hinstellen kann? Wie kann man sich denn ein wenig einbringen, dass man den Tieren helfen kann?
Leider hilft man den Tieren nur wenig wenn man sie füttert. Der Überlebenskampf führt zu einer Selektion die nur den kräftigsten Tieren ermöglicht sich im Frühjahr und Sommer zu vermehren. Anders als beim Menschen reguliert in der unberührten Natur das Nahrungsangebot die Anzahl der Tiere; sterben im Winter mehr Tiere haben im Sommer die verbleibenden mehr Futter und höhere Chancen ihre Jungen aufzuziehen. Greift der Mensch ein und füttert im Winter dann muss er im Sommer die Tiere bejagen. Ein Jäger kann aber nicht sehen ob das Tier, das er gerade schießt eines ist das eine Chance hätte sich im nächsten Jahr fortzupflanzen oder nicht. Der Mensch handelt nach sehr vereinfachten Regeln die der Komplexizität der Natur nicht nahe kommen.
Der Mensch möchte das Leid das er sieht nicht ertragen und vergrößert dafür das Leid das er nicht sieht um ein Vielfaches. Angefangen bei den vielen Zugvögeln die keine Chance haben sich zu vermehren und außerhalb der Reviere sterben weil die Standvögel der gleichen Art einen kurzzeitigen Vorteil durch das Füttern bekamen und endend bei den gestressten Rehen die auf den Feldern den Jägern nicht entkommen können oder durch den Dichtestress ständig auf dem Weg sind und von Autos krank gefahren werden und im Wald elend sterben weil es keine Raubtiere mehr gibt die sie rechtzeitig finden und töten.
Ich schließe mich voll und ganz Karteileiche an. Die Wildtiere sind doch an die harten Winter angepasst. Sicher ist es um jedes Tier schade, dass den Winter nicht überlebt und mir tun sie auch leid. Aber das gehört nun mal dazu. So ist das Leben.
Vögel füttern wir ein ganz kleines bisschen. Aber eher weil es nett ist, sie zu beobachten. Sinnvoller ist es sicher, dass sie in unserem Garten im Sommer viele Sonnenblumen und ähnliches finden, um sich selbst auf den Winter vorzubereiten. Ebenso Igel und Mäuse.
Um die Rehe mache ich mir gar keine Gedanken. Hier gibt es ohne Ende Rapsfelder, wo der Raps ab dem Herbst schon wieder wächst. Da müssen sie nur die Schneedecke wegkratzen und haben einen voll gedeckten Tisch. Das ist doch auch das Problem in Deutschland. Dass die Rehe zu viel Futter im Winter finden und sich so überproportional vermehren. Somit stehen sie den Fleischfressern unter den Wildtieren aber auch zur Verfügung, wobei es davon wiederum zu wenig gibt. Also müssen die Jäger ran.
Das ist alles widernatürlich. Und das muss ich nicht noch damit fördern, dass ich Wildtiere füttere. Die Natur würde wunderbar funktionieren, wenn sich der Mensch nicht ständig in unsinnigster Weise einmischen würde.
Meine Einstellung zum Thema Winterfütterung von Wildtieren ist auch eher radikal, was vielleicht damit zu tun hat, dass ich vom Lande komme und mit dem natürlichen Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden groß geworden bin.
Die Natur ist eben kein Ponyhof. So nett die Hasen, Füchse und Rehlein auch aussehen, sie haben unter normalen Bedingungen immer wieder mit Hunger, Krankheiten und Fressfeinden zu tun und sehr viele Tiere bleiben eben auf der Strecke. Gäbe es bei uns noch Wölfe oder Luchse, würden die den Bestand ihrer Beutetiere regulieren, und so muss es eben der Jäger machen. Ich finde es absurd und einen widernatürlichen Eingriff, wenn wir irgendwelche Viecher zuerst füttern, damit sie ja durch den Winter kommen, und sie dann abknallen, weil es zu viele gibt. Auf solche Ideen kann eben nur der Mensch kommen.
Wenn man wirklich konsequent wäre, müsste man die Wildtiere ja auch regelmäßig tierärztlich untersuchen lassen und behandeln. Ich will gar nicht wissen, wie viele von ihnen jedes Jahr Krankheiten, Parasiten oder Verletzungen zum Opfer fallen. Aber dann wäre es keine freie Natur mehr, sondern ein Zoo, der komplett der menschlichen Kontrolle unterworfen ist, und diese Vorstellung finde ich erheblich deprimierender als ein paar Hasen, die im Winter eben etwas tiefer graben müssen, damit sie satt werden.
Meiner Meinung nach ist es eine notwendige und unterstützenswerte Aufgabe des Menschen, Tierleid zu verhindern, aber ich würde nicht gerade bei den wenigen Wildtieren anfangen, die wenigstens ein manchmal kurzes, dafür aber artgerechtes Leben führen können, sondern mir mal anschauen, wie wir unsere Haus- und Nutztiere manchmal leiden lassen.
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