Wie kann man das Gefühl der Verbitterung beschreiben?
Ich kann mit dem Begriff der Verbitterung nicht viel anfangen. Bei alten Leuten spricht man oft von Verbitterung. In Verbindung mit jungen Menschen habe ich das noch nie gehört. Ist das Gefühl der Verbitterung ein Zorn, der nicht aufhört, ist es ein Gefühl eines langen Gekränktseins oder ist es eine grundsätzliche negative Einstellung anderen gegenüber? Wart ihr schon einmal verbittert? Könnt ihr das Gefühl beschreiben? Ist es überhaupt eine Emotion oder ist es ein bestimmtes Verhalten anderen Menschen gegenüber, das von Misstrauen geprägt ist?
Ich würde sagen dass die Verbitterung das Endstadium des Zornes ist. Wo der Zorn noch einen Anlass braucht um aufzubrechen und auch immer noch von anderen Gefühlen abgelöst werden kann ist die Verbitterung immer da und sie lässt anderen Gefühlen wie Freude, Erleichterung oder auch Angst keinen Raum mehr. Die Verbitterung ist sicher eher ein Gemütszustand des Alters weil sie sich aus vielen Episoden der Ablehnung, der Zurückweisung, des Scheiterns nährt. Sie ist weniger eine Emotion als eher ein Zustand der Emotionslosigkeit und der Hoffnungslosigkeit. Selbst die negativsten Emotionen treiben uns an und verändern uns, die Verbitterung aber bringt uns zum Erstarren und hindert uns daran uns weiterzuentwickeln.
Für mich bedeutet Verbitterung etwa das, was man heute mit dem "moderneren" Begriff Frust oder Frustration verbindet, also eine Kombination verschiedenster, durchweg negativer Emotionen in unterschiedlichem Mischungsverhältnis. Da ich mich selber nicht als verbitterten oder bitteren Menschen bezeichnen würde und auch sonst niemanden näher kenne, dem die Verbitterung auf die Stirn geschrieben scheint, habe ich nur eine größtenteils theoretische Vorstellung von diesem Seelenzustand.
In meiner Vorstellung basiert Verbitterung vor allem auf dem Gefühl von ohnmächtigem Zorn, der keinen konkreten Auslöser hat, sondern eher das ganze Leben durchdringt. Vielleicht auch ein Gefühl, zu kurz gekommen zu sein oder Dinge unwiderruflich verpasst zu haben und enttäuscht worden zu sein. Verbitterung hat für mich auch mit dem Verlust von Träumen, Wünschen und Illusionen zu tun sowie mit einem gewissen Überdruss, was die Welt und das Leben angeht.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Verbitterung eher ein Gefühl ist, das ältere Menschen hegen, auch wenn es wohl keine Emotion gibt, die ausschließlich an ein bestimmtes Alter gebunden ist.
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