Warum haben Müllmänner noch keine andere Berufsbezeichung?
Heutzutage heißen ja Putzfrauen nicht mehr Putzfrauen, sondern Reinigungsfachkräfte. Darunter kann man dann auch Männer verstehen und das Reinigen von Räumen ist ja tatsächlich mehr als Putzen. Auch andere Berufe bekommen hochwertiger klingende Namen, so wie Kindergärtner jetzt Erzieher heißen oder Hausmeister Facility Manager.
Müllmänner haben anscheinend noch keine andere Berufsbezeichnung - oder habe ich nur noch nicht davon gehört? Warum heißen Müllmänner eigentlich immer noch Müllmänner? Wäre nicht Resteentsorger oder ähnliches schöner? Heißen Frauen, die in dem Beruf arbeiten, eigentlich Müllfrau?
Jetzt wo du es sagst: du hast natürlich Recht. Soweit ich weiß nennt man Müllmänner noch Müllwerker, aber so richtig schön klingt das ja auch nicht. Vielleicht verbinden wir das auch nur so negativ. Müll ist eben ein negatives Wort. Ich gehe mal davon aus, dass man sich da früher oder später schon etwas ausdenken wird. Wobei ich es bei einigen Berufen auch wirklich überflüssig finde. Ein Hausmeister war doch früher auch angesehen und es ist immer noch ein wichtiger Beruf. Und das man Krankenschwestern jetzt "Gesundheits - und Krankenpflegerin" nennt, finde ich auch unsinnig. Zumal man ja immer noch "Schwester" und nicht (der Gleichberechtigung wegen) "Pflegerin" sagt. Klingt auch irgendwo echt nicht schön.
Es gibt eine dreijährige Berufsausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Diese Bezeichnung gibt es seit ca. zehn Jahren. Vorher hieß es ganz simple Ver- und Entsorger. Für den "klassischen Müllmann" benötigt man aber keine Ausbildung, daher auch die wohl simple Bezeichnung.
Ich persönlich halte es für absoluten Blödsinn, irgendwelche neuen Begriffe einzuführen. Man macht es doch nur, damit es besser und hochtrabender klingt. Einen wirklichen Sinn sehe ich darin nicht. Das ist meiner Meinung anch der selbe Quatsch, dass man aus einem Kaufmann unbedingt eine Kauffrau und aus einem Fachwirt unbedingt eine Fachwirtin machen muss. Nur damit angeblich niemand abgewertet wird. Für mich zählen aber die Tätigkeiten und nciht die Bezeichnungen.
Ich sehe es ähnlich wie Chaos. Eine andere Bezeichnung würde doch rein gar nichts an der Sache an sich ändern. Es ist und bleibt ein Wort, man sollte damit klar kommen. Ein Beispiel: Hartz IV hört sich auch ziemlich blöd an. Da kann man auch nicht gerade stolz erzählen, dass man Hartz IV bekommt, ob es nun so oder Arbeitslosengeld oder sonst wie genannt wird. Denn es ist die Tätigkeit an sich (bei Hartz IV nunmal nichts tun) die beliebt oder unbeliebt macht. So sehe ich das zumindest.
Hat das nicht eher was mit der Umgangssprache zu tun? Soweit ich weiß, wird der Beruf doch mittlerweile als "Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft" bezeichnet, dass die Umgangssprache immer noch von Müllmännern spricht, ist doch nichts neues. Dasselbe bei der "Medizinischen Fachangestellten", die immer noch als Arzthelferin bezeichnet wird. Bei Putzfrauen ist es genau dasselbe. Mir erschließt sich das Diskussionspotential in diesem Beitrag nicht so wirklich.
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