Warum schon wieder ein Hund Sieger im 'Supertalent'?

vom 14.12.2013, 23:51 Uhr

Eben ging das Finale der Show Supertalent zu Ende und das Ergebnis lautet, dass ein junger Typ, der seinen Hund wohl beim Dogdancing oder ähnlichem Hundesport gut trainiert hat als Sieger hervor ging.

Vor nicht allzu langer Zeit hat auch ein anderer Kandidat mit seinem Hund gewonnen. Wer sich erinnert weiß, dass der letzte Hund den ganzen Rummel damals nicht verkraftet hat. Ob der jetzige Hund dem Ruhm besser gewachsen ist, wird sich zeigen.

Ich frage mich nur gerade, warum die Anrufer mehrheitlich so gesteuert sind, Hunde so zu bevorzugen. Ich bin ja auch tierlieb. Aber Tiere kommen für mich immer noch eine ganze Weile unter den Menschen. Klar ist so ein Tiertraining auch eine reife Leistung. Aber das eigentliche Talent hat ja hier der Trainer nicht alleine.

Ich persönlich hätte dem Sieg einem der wirklich talentierten Menschen weit mehr gegönnt und kann mir so eine überbordende Tierliebe nicht erklären. Wie geht euch das? Könnt ihr diesen Tierbonus nachvollziehen? Oder findet ihr das auch total irrational?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich bin ähnlich enttäuscht über den diesjährigen Gewinner des Supertalentes. Erst in der vorherigen Ausgabe des Supertalentes hat ein Hund samt Herrchen gewonnen. Ob einen Hund zu trainieren ein "Supertalent" ist, ist fraglich. Für mich ist es jedenfalls schwer nachvollziehbar. Denn dies kann jeder schaffen, der ein wenig Zeit in Training mit seinem Hund investiert. Können braucht da in erster Linie der Hund. Letztendlich ist auch der Hund das "Talent", denn der Hund führt aktiv die Nummer auf, währenddessen das Herrchen bloß Kommandos gibt. Ich bin mir absolut sicher, dass der Hund von der Siegesprämie nicht viel abbekommen wird. Profitieren tut da lediglich das Herrchen.

Wenn man sich die anderen Talente mal anschaut, waren deutlich bessere Talente dabei. Ich schätze viele fanden den Hund "süß" oder empfanden Sympathie mit diesem. Viele in Deutschland halten sich auch einen Hund als Haustier und sind daher bereits auf subjektiver Ebene beeinflusst. Objektiv gesehen, hätten es andere Talente deutlich mehr verdient. Vielleicht hat die "Hundenummer" auch gerade deswegen gewonnen, weil letzte Staffel etwas vergleichbares gewonnen hat. Für mich ist der Sieg nur eine Anhäufung von zahlreichen (teilweise unterbewussten) Beeinflussungen und nicht Produkt eines sehr gelungenen Auftrittes.

» Invictus » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,51 »


Ich hatte ja fast schon befürchtet, dass die Gummiboot-Oma gewinnt, aber da hat mich das anrufende Publikum zum Glück nicht enttäuscht. :lol: Ich denke, dass die Geschmäcker der Zuschauer einfach verschieden sind, was ja klar ist. Manche mögen Operngesang, manche mögen Akrobatik, aber der Massengeschmack trifft sich dann vielleicht am ehesten bei einem süßen Hund, da Tiere einfach fast jeder mag.

Ich hätte die beiden wohl nicht ins Halbfinale genommen, auch wenn ich den Hund auch sehr süß fand und den Jungen irgendwie auch, aber nachdem man sowas ja schon mal hatte, würde ich einfach eher anderen den Vorzug geben. Dieser Hund hat aber meiner Meinung nach bessere Tricks aufgeführt, als der, der zuvor gewonnen hat, insofern fand ich den Sieg diesmal immerhin ein kleines bisschen gerechtfertigter.

Trotzdem sollte ein Tier nicht so ins Rampenlicht gezerrt werden und auch wenn der Hund jetzt noch sehr entspannt gewirkt hat, heißt das noch lange nicht, dass das auch so bleibt. Jetzt hat er wohl einen mehrstündigen Flug nach Las Vegas vor sich, was ich einem Tier eher nicht zumuten würde.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wirklich enttäuscht bin ich über den Sieg des Jungen mit dem Hund nicht, da ich die beiden sehr süß fand. Ich habe das Finale nicht ganz gesehen, entsprechend weiß ich nicht, was die anderen so aufgeführt haben, aber in der Vergangenheit waren doch mindestens 50% der Finalisten irgendwelche Sänger. Das nervt mich persönlich unglaublich, weil es einfach genug andere Sendungen gibt, wo sie rumträllern können. Insofern würde ich einen Hund immer einem Sänger vorziehen.

Letzten Endes bin ich aber auch der Ansicht, dass ein Hund eigentlich nicht an so etwas teilnehmen sollte, weil es eben nicht mit ein bisschen spielerischem Training getan ist, sondern es im Falle des Sieges dann richtig zur Sache geht. Das würde ich meinem Hund ersparen wollen und das würde mich auch davon abhalten, für einen Hund als Sieger abzustimmen - genau so für ein Kind beispielsweise.

Ich glaube kaum, dass sich das anrufende Publikum wirklich Gedanken um Talent oder die Zukunft macht. Ich würde mal behaupten, dass es weniger auf Talent ankommt, als um Auftreten und Sympathie. Putzige Jungs mit hübschen, intelligenten Hunden sind eben sympathisch.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, Tiere funktionieren auf emotionaler Ebene eben sehr gut. Noch dazu war da ein "süßer Junge". Ist doch klar, dass da die unter 20 Jährigen gern (und auch gern nochmal) anrufen. Außerdem war das alles in allem eine gute Show und gut gemacht, wenn auch nicht immer alles perfekt gepasst hat. Aber sympathisch waren die beiden und sie schienen auch wirklich so etwas wie Freunde (sofern das zwischen Mensch und Tier existieren kann) waren.

Die Artisten und junge Sängerinnen hätten es auch verdient gehabt, aber Sänger kennt man aus DSDS und all den anderen Talentshows schon zur Genüge. Und Artisten hatten es in der Show (und vor allem hier in Deutschland) schon immer schwerer. An deren Stelle würde ich echt, wie Dieter Bohlen es gesagt hat, nach England und die USA gehen und dort die jeweiligen Talentshows abklappern. Da haben sie mit Sicherheit gute Chancen.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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