Gut, wenn ungefährer Spendenbetrag bei Fest empfohlen wird?

Bei meiner Arbeitsstelle kam mal wieder ein Kunde mit der Bitte, ein Plakat aufzuhängen, auf dem für ein Konzert für einen guten Zweck geworben wurde. Als ich mir das Plakat durchgelesen habe, fiel mir auf, dass das Konzert kostenfrei war, aber um Spenden gebeten wurde. Das ist ja nicht ungewöhnlich, allerdings wurde eben eine Summe genannt, dass ca. 5 Euro angemessen wären, gerne aber auch mehr gespendet werden dürfte. Es stand dort auch nicht, dass geringere Spenden nicht willkommen wären. Irgendwie fand ich es nicht schlecht, dass man einen Anhaltspunkt hat, welcher Betrag angemessen ist. Ich sah den Satz auch nicht als Aufforderung, besonders viel zu spenden.

Wie würdet ihr es finden, wenn auf einem Plakat einer Veranstaltung für einen wohltätigen Zweck um Spenden gebeten und direkt eine Summe als Anhaltspunkt genannt wird? Würdet ihr es als Bevormundung sehen, weil ihr lieber selbst die Summe eurer Spende ohne einen Anhaltspunkt festlegt? Oder würdet ihr es angenehm finden, dass ein Richtwert genannt wird, an dem ihr euch orientieren könnt? Wird wohl mehr Geld gesammelt, wenn dieser Richtwert genannt wird oder wenn die Höhe der Spenden komplett offen gelassen wird?

Man weiß ja bei einer normalen Spendensammlung meistens nicht, wie viel man so spenden soll, was richtig ist und was nicht zu wenig ist. So habe ich es beispielsweise schon erlebt, dass nur ein Euro gespendet wurde, was auch in Ordnung ist, aber wenn man sieht, dass derjenige schon mehr spenden könnte ist es eben schade. Ich finde, dass 5 Euro gerade richtig sind. Das kann man auch aufbringen, wenn man nicht so viel hat und man kann auch gerne mehr spenden, wenn man mag. Ich denke, dass durch eine Nennung der Summe eher mehr Geld gespendet wird.

Ich denke, dass die 5 Euro auch gar nicht so willkürlich sind. Wahrscheinlich haben sie sich ausgerechnet, was die Organisation des Festes gekostet hat und wie viele Gäste sie erwarten. Und so würden sie mit 5 Euro eben ein wenig Gewinn für diesen gemeinnützigen Zweck erwirtschaften. Wenn alle weniger spenden und dann auch noch nicht so viele Leute wie erwartet erscheinen, würden sie keinen Gewinn machen.

Von daher finde ich es als Anhaltspunkt sehr interessant. Wenn man selber nicht so viel hat, kann man sich, meiner Meinung nach, denken, dass einige mehr als diese 5 Euro gespendet haben. Ich sehe das wie Ramones, dass die Nennung dieser Summe dazu führt, dass in der Regel mehr gespendet wird. Denn die Summe ist eigentlich schon lächerlich gering. Selbst wenn man gerade nicht viel Geld hat, bekommt man für die 5 Euro immerhin ein ganzes Konzert. Und wenn man ein bisschen Geld locker machen kann, dann würde ich es ihnen allein schon für ihre Bescheidenheit geben.