Morgens stundenlang wach im Bett liegen, was soll man tun?

Oft wache ich mitten in der Nacht auf, und liege wach im Bett, genau wie jetzt auch gerade. Oft überlege ich dann was ich machen soll, ob ich schon aufstehen soll, oder einfach liegen bleibe. Das Problem wenn man wach herum liegt, ist das man über alles mögliche nachdenkt, obwohl man das gar nicht möchte, aber beispielsweise um vier Uhr aufzustehen ist ja auch völlig sinnlos.

Was macht ihr, wenn ihr früh aufwacht, und nicht mehr einschlafen könnt?

Das von Dir geschilderte Problem kenne ich eher selten, da ich meist bewusst schon ziemlich früh aufstehe. Oder da ich teilweise um die Zeit noch wach bin, und meine Schlafenszeit daher überhaupt erst noch vor mir habe. Wenn ich dann vormittags schlafe und irgendwann nachmittags "verfrüht" erwache, gibt es natürlich kaum irgendwelche Probleme. Um die Tageszeit gibt es ja nun wirklich immer etwas, was man tun kann.

Wobei ich ehrlich gesagt auch kaum einen Unterschied zur aktuellen Zeit sehe, also früh morgens. Klar, man kann jetzt kaum schon die Einkäufe für die nächsten Tage erledigen, aber welche von der Uhrzeit abhängigen Dinge gibt es denn sonst noch? Wenn man etwas zu tun hat, kann man es auch jetzt schon tun. Sei es, im Haushalt etwas Ordnung zu machen, irgendetwas zu lesen oder zu schreiben, oder vielleicht schon einmal Dinge für später zu packen, wenn man dann irgendwohin los muss. Und wenn man nichts dringend tun muss, kann man doch auch etwas lesen oder in Ruhe seinen Hobbies nachgehen. Ich finde es schön, wenn ich morgens noch ein wenig Zeit zum Zeichnen habe, oder noch ein bisschen schreiben kann. Oder auch, wenn ich ruhig und ungestört nachdenken kann. Für mich ist das nämlich nichts Negatives, im Gegenteil. Morgens ist es ruhig und man kann auf Gedanken kommen, für die es tagsüber möglicherweise zu hektisch ist. Daher schätze ich die Morgenstunden und auch die Nacht wirklich sehr.

Ich finde übrigens, dass es sich kaum lohnt, hellwach weiterhin im Bett zu liegen und zu hoffen, bloß noch einmal einzuschlafen. Meistens klappt es nicht, und wenn man sich dazu drängen möchte, dann sowieso nicht. Unter Druck fehlt schließlich die zum Einschlafen notwendige Entspannung. Meine Devise ist also, in einer solchen Situation aufzustehen und etwas Sinnvolles aus der Zeit zu machen. Ich finde, da spricht auch nichts dagegen. Was ist denn Deine Sorge, was das betrifft? Dass Du, wenn Du schon sehr früh wach bist, später tagsüber sehr schnell müde wirst und dann auf Arbeit einen Durchhänger hast?

Ich habe einen guten Tipp für dich, der mir selbst auch hilft. Hole dir einen Zettel oder mach deinen Laptop an und schreibe das auf, was dich beschäftigt. Mache daraus eine Todo-Liste mit Dingen, die du am nächsten Tag erledigen kannst. Das können durchaus auch Entscheidungen sein, die du auf den nächsten Tag verschiebst. Dadurch, dass die Dinge auf dem Zettel stehen, hast du sie sozusagen aus deinem Gehirn hinausgeschoben.

Solche grüblerischen Gedanken drehen sich ja nachts im Kreis. Wenn sie auf dem Papier stehen, werden sie nicht immer wieder durchgekaut, umgewälzt und vergrößert. Manchmal kommt man schon beim Aufschreiben auf eine Entscheidung, die beim Grübeln nicht so klar vor einem steht, weil so viel Unbewusstes dazwischenfunkt.

Wenn die Schlaflosigkeit am Koffein aus Kaffee, Cola oder Tee liegt, dann sollte man einfach aufstehen und etwas Sinnvolles tun, wie etwa liegen gebliebene Hausarbeiten, und sich damit abfinden, dass es eben eine schlaflose Nacht mit allen Konsequenzen am nächsten Tag war. Übrigens wirkt Kaffee bei manchen Leuten erst nach acht Stunden.

Wenn du früh morgens wach liegst und nicht mehr schlafen kannst, obwohl du es gerne würdest, kannst du auch für eine Stunde aufstehen und dich beschäftigen. Das kann alles mögliche sein, wie anlupa schon sagt. Du könntest deine Gedanken aufschreiben, etwas fernsehen oder dich sonst irgendwie beschäftigen. Es müssen keine allzu anstrengenden Tätigkeiten sein. Nach einer Stunde versuch wieder zu schlafen und leg dich wieder hin. Bei mir funktioniert das normalerweise.

Wieso ist es sinnlos, morgens um vier Uhr aufzustehen, wenn man doch ohnehin nicht mehr schlafen kann? Wenn man nur im Bett herumliegt und sich damit nicht wohlfühlt, ist es doch eigentlich die logische Konsequenz, dann aufzustehen und sich mit etwas zu beschäftigen, das einem eher liegt. Ich liege zwar gerne mal im Bett herum, aber wenn ich darauf keine Lust mehr habe, dann stehe ich meistens einfach auf, egal wie früh oder spät es ist. Manchmal lese ich ein bisschen oder schreibe vom Bett aus E-Mails, aber meistens stehe ich dann doch auf.

Warum willst du nicht aufstehen? Auch wenn es noch recht früh ist, könntest du doch schon einiges machen. Falls du alleine in einem Haus lebst, wo du sonst niemanden stören kannst, könntest du theoretisch auch sämtliche Hausarbeit erledigen, aber auch wenn du das Haus mit anderen Bewohnern teilst, kannst du vieles sicher schon erledigen, was keinen Krach verursacht. Es dürfte doch einiges geben, das eine sinnvollere Beschäftigung darstellt, als wach im Bett zu liegen und zu grübeln.

Dass du scheinbar gerne grübelst, wenn du die Zeit dafür hast, steht noch einmal auf einem anderen Blatt. Vielleicht kannst du diese Geschichte angehen, indem du dir wirklich einen Zettel machst und deine Gedanken dort niederschreibst. Dabei sollten aber nicht nur die jeweiligen Gedanken im Fokus stehen, sondern vor allem auch mögliche Lösungsansätze, denn sonst kommst du bei diesem Thema nicht weiter.