Strom Schwankungen durch Sturm möglich?

vom 06.12.2013, 03:51 Uhr

Wie in den Nachrichten derzeit überall sehr intensiv berichtet wird, wird es die nächsten Tage ziemlich stürmisch. An der Küste drohen neben typischen Sturmschäden auch Beschädigungen und Gefahren durch Sturmfluten. Ich lebe nicht an der Küste, Überschwemmungen werde ich also nicht erleiden müssen, aber auch hier ist der Wind sehr stark. Ich höre auch in diesem Moment gerade deutlich, wie draußen das Geäst knackt und aneinander schlägt. Außerdem pfeift der Wind durch die schon etwas älteren, nicht ganz so dichten Fenster.

Ein Problem, dass ich hier auch schon den gesamten Abend und die halbe Nacht hatte, ist, dass das elektrische Licht andauernd flackert. Es flackert wirklich heftig, teilweise setzt es sogar wirklich einige Sekunden ganz aus. Und wenn es flackert, dann flackern nicht nur einzelne Lampen, sondern alle Lampen in der gesamten Wohnung gleichzeitig.

Da das Problem seit Beginn des stürmischen Wetters begonnen hat, denke ich mal schon, dass es auch am Sturm liegen wird. Es ist übrigens mein erster Sturm in dieser Wohnung, also habe ich auch keine Vergleichsmöglichkeiten zu letzten Stürmen. Ja, aber ich denke mal schon, dass zwischen Stromschwankungen, Lampenausfällen und Flackerei und dem draußen tobenden Sturm Zusammenhänge bestehen. Aber ist das auch wirklich so? Wie lässt sich das logisch erklären? Die Stromleitungen verlaufen ja eigentlich unterirdisch und sollten vom Wind nicht getroffen werden, dachte ich.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es gibt durchaus noch Stromleitungen, die oberirdisch verlaufen. Es stehen doch überall die riesigen Strommasten rum. In deine Wohnung kommt der Strom letztlich unterirdisch. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg und einige Strecken sind oberirdisch. Von daher ist das System natürlich wetterabhängig.

Ich habe gleich beim Einzug in unser Haus auf dem Land an einigen Stellen Kerzen deponiert. Es liegen z.B. welche in der Besteckschublade. Und es hat auch nicht lange gedauert bis zum ersten Stromausfall. Aber es waren nur etwa 20 Minuten. So richtig lange Stromausfälle von mehreren Stunden hatte ich zum Glück noch nie. Aber ein bisschen vorbereitet sollte man schon sein.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne es auch, dass der Strom immer mal flackert, wenn es einen Sturm oder ein heftiges Gewitter gibt. Meistens lassen wir das Licht dann irgendwann ganz aus oder es passiert, dass es von alleine dann irgendwann ganz aus ist, wenn es mehrfach Stromschwankungen gab.

Wir haben das bei Gewitter auch immer mit dem Fernseher. Dann kommt es auch zu Störungen und irgendwann ist das Bild ganz weg. Es ist immer gut, wenn man ein paar Kerzen oder Taschenlampen da hat.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Strommasten habe ich direkt hier in der Gegend keine gesehen. Allerdings kann ich natürlich nicht garantieren, wie es weiter auswärts aussieht. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass da möglicherweise einige stehen. Das würde natürlich erklären, wieso es solche Stromschwankungen hier gibt, sobald es etwas stürmisch wird. Wobei ich bei meiner alten Wohnung übrigens von Strommästen nahezu umstellt war, und da hatten wir dennoch nie Probleme mit Stromschwankungen, ganze fünf Jahre nicht.

Einen richtigen, langen Stromausfall hatten wir hier im Sommer mal. Stürmisch war es nicht, Gewitter hatte auch keines stattgefunden. Der Ausfall kam einfach so. Kerzen und Taschenlampen haben wir genug, also sind wir auf solche Fälle nicht ganz unvorbereitet.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Natürlich können bei einem Sturm kurze Stromausfälle vorkommen. Das hat auch wenig mit den Strommasten in der direkten Umgebung zu tun; schließlich wird die ganze Stadt durch eine ganze Reihe von Mittelspannungsleitungen versorgt. Schon der kurzzeitige Ausfall einer einzigen Leitung kann zu einer kurzfristigen Schwankung führen, bis die Netzleitstelle die notwendigen Gegenmaßnahmen eingeleitet hat.

Bei einem Sturm kann schnell mal auch nur ein Ast auf einer Oberleitung landen, der die Kurzschlusssicherung auslöst. Normalerweise ist eine solche Störung "selbstheilend", weil der Ast durch die enorme Energiefreisetzung bei einem Kurzschluss von selbst weg fliegt und die Leitung automatisch wieder freigegeben wird. Nur bei größeren Schäden (wenn beispielsweise ein Baum auf einer Oberleitung landet und die Leitungen abreißt) funktioniert das nicht mehr; dann muss die Netzleitstelle eingreifen und den Strom von einer anderen Leitung beziehen. Wenn das nicht mehr möglich ist, kommt es zu längeren Ausfällen, weil dann erst die Reparaturteams vor Ort tätig werden müssen.

Übrigens kann es auch zu Stromausfällen kommen, wenn nicht die Versorgung abgeschnitten wird, sondern wenn ein großer Verbraucher (zum Beispiel eine Fabrik) weg fällt, weil dann die Spannung steigt und Überwachungseinrichtungen wegen Überspannung abschalten. So ein Fall kann zu einer richtigen Kettenreaktion führen. Auch das Abschalten von Windkraftwerken bei Sturm kann zu einem Stromausfall führen.

Es gibt also viele mögliche Ursachen für Spannungsschwankungen und Stromausfällen bei einem Sturm. Meistens werden sie aber ja recht schnell behoben, nur in Ausnahmefällen wird man wirklich länger vom Stromnetz abgeschnitten sein.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^