Welche Stellung nehmt ihr in einer sozialen Gruppe ein?
Menschen haben nicht nur unterschiedliche individuelle Charaktere, sondern nehmen auch unterschiedliche soziale Stellungen in Gruppen ein. Hat man einmal seine bevorzugte Stellung gefunden, dann kann das Leben stressarm sein. Man richtet sich ein, weiß, wie man sich verhalten muss, und muss nicht mehr kämpfen.
Es gibt Menschen, die gerne an der Spitze stehen und das Sagen haben, während andere lieber Befehlsempfänger sind und die Verantwortung scheuen. Ich zähle mich eher zu den Befehlsempfängern. Ich habe nie Ambitionen gehabt, ein Team zu führen und gewichtige Entscheidungen auch für andere zu treffen. Die Leute an der Spitze stehen in einem dauernden Kampf um die Macht, was mir viel zu stressig wäre. Ich bewundere diese Menschen aber, weil sie Verantwortung tragen, und arbeite gerne zu und unterstütze sie.
Welche Stellung nehmt ihr in einer sozialen Gruppe meistens ein? Seid ihr mit dieser Stellung zufrieden oder kämpft ihr oft um eine höhere Machtposition?
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie man im ersten Moment vielleicht denkt. Immerhin bewegen wir uns nicht nur in einer sozialen Gruppe und verhalten uns in verschiedenen Gruppen auch nicht immer gleich. So macht es beispielsweise einen Unterschied ob man an der Arbeit ist, unter Freunden oder unter Verwandten.
An der Arbeit habe ich momentan noch keine Position, in der ich nun die großen Sprünge machen kann. Ich habe einen Nebenjob und mache da sicherlich auch mal Vorschläge, aber halte mich dennoch eher zurück und mache das, was mir gesagt wird, Einfach auch, weil ich eben keinen Job habe, indem ich nun die Entscheidungen treffen kann und ich meine Stellung im Job kenne.
Bei meinen Freunden ist es schon so, dass ich gerne Vorschläge mache und auch gerne mal Argumente für meine Vorschläge finde. Dennoch stehen wir alle auf einer Ebene und sind uns ebenbürtig. Bei uns gibt ein kein Alphatier, sondern nur Gleichgestellte. Als Mitläufer würde ich mich dennoch nicht bezeichnen, aber Machtkämpfe gibt es auch nicht.
Bei meinen Verwandten ist es eigentlich so, dass ich eher ein ruhiger Mitläufer bin. Ich helfe gerne und arbeite zu, aber ich möchte nicht weiter im Mittelpunkt stehen. Das ist aber schon immer so. Ich kann mich bei meinen Verwandten nicht unbedingt so zeigen, wie ich bei meinen Freunden bin und nehme deswegen eher einen passiven Part ein.
Ich sehe es auch so, wie Ramones es schon schrieb, dass man sich in verschiedenen sozialen Gruppen auch unterschiedlich verhält. Ich bin in meinem Freundeskreis eher ruhig und möchte nicht im Mittelpunkt stehen. Allerdings ist es dort auch nicht so, dass man mir Befehle erteilen könnte, die ich dann befolge. Ich bin nur nicht so gut darin, Vorschläge zu machen, was unternommen werden kann. Darin lasse ich anderen den Vortritt und entscheide dann, ob ich mich anschließe. Bei meiner Arbeit ist es ein Mittelding und es kommt darauf an, mit wem ich arbeite.
Wenn mein Chef mit mir zusammenarbeitet, führe ich natürlich die Aufgaben aus, die er mir gibt. Früher war es dann auch noch so, dass andere Kollegen mir Sachen gesagt haben, die ich dann gemacht habe. Das ist mittlerweile aber nicht mehr so, weil ich mir meiner Position inzwischen schon bewusst bin. Daher bin ich mittlerweile eher diejenige, die auch mal anderen sagt, was getan werden muss. Das ist für mich immer noch komisch, weil ich eigentlich schon lieber diejenige bin, die die Befehle ausführt und darum keine Verantwortung trägt.
Bei uns ist das ziemlich ausgewogen. Da gibt immer mal ein anderer den Ton an und mal akzeptiert man das gleich und mal wird dann auch diskutiert. Manchmal sind wir auch einfach alle unentschlossen und mal möchte jeder was anderes machen. Irgendwie finden wir dann schon immer eine Lösung in der Gruppe. Ich kann also nicht sagen, dass ich immer die bin, die die Ansagen befolgt oder die, die sie macht. Eben weil es recht unterschiedlich ist.
Ich bin aber definitiv eher Skeptiker und Pessimist. Wenn wir etwas vor haben, was sich nicht so einfach realisieren lässt, dann merke ich schon mal an, dass es unter Umständen nichts wird oder nur mit erhöhtem Energieaufwand. Und andere sind da dann eben optimistischer. Aber das gleicht sich innerhalb der Gruppe dann auch wieder gut aus.
Ich denke, ich gehöre eher zu den Menschen, die zur Führung streben. Allerdings nicht, weil ich mich sonderlich toll fühlen will oder weil ich mich als etwas Besonderes darstellen will, als "Boss" irgendeiner Gruppe. Das ist mir nämlich egal. Eigentlich mag ich es auch gar nicht so sehr, im Mittelpunkt zu stehen. Aber bei Projekten, die mir wichtig sind, bin ich sehr interessiert daran, dass auch alles angemessen läuft und dass das Resultat super ist. Wenn ich in einer niedrigeren Position bin und sehe, wie höher positionierte Personen Mist verzapfen, muss ich mich schon sehr beherrschen.
Tatsächlich habe ich es leider schon einige Male erlebt, dass ich neu im Gruppen war und daher noch nicht den höchsten Rang hatte, und dann eben schweigend Zeuge wurde, wie einige Dinge absolut nicht gut liefen. Aber als Neuling muss man dann ja den Mund halten, sonst ist man so schnell wieder verschwunden, wie man hergekommen ist. Da musste ich mir schon einige Male ziemlich auf die Zunge beißen. Das "Problem" an der ganzen Sache ist wohl, dass ich Projekte, an denen ich arbeite, einfach sehr ernst nehme und dann auch zur Perfektion strebe. Um das gewährleisten zu können, bräuchte ich wohl eine möglichst hohe Position, einfach, um die nötige Kontrolle beziehungsweise die nötige "Befehlsgewalt" zu haben, um Kritik üben und durch Kollegen verursachte Fehler beheben zu können. Auch, wenn mir der damit verbundene Stress und möglicherweise auftretende Konkurrenzkämpfe auch nicht so wirklich gefällt.
Wobei die ganze Sache an sich ja schon wieder weitaus unproblematischer wäre, gäbe es überhaupt nicht dieses Tabu, als Niedrigrangiger höherrangige Personen nicht kritisieren zu dürfen. Ja, es gibt Unternehmen, wo das möglich ist, wenn man sich fair und argumantativ ausdrückt. Aber es gibt eben auch Gruppen, wo der Hinweis auf einen Fehler gleich als persönlicher Angriff gewertet wird und man dann gleich dafür verabscheut wird. Das finde ich dämlich. Wäre ich "an der Spitze", würde ich konstruktive Kritik auch von den niedrigrangigsten Mitgliedern der Gruppe anhören und bedenken, ohne ihnen das Übel zu nehmen. Leider haben offenbar viele Leute nicht ausreichend Charakterstärke dafür.
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