Trinkverbot wegen Spickgefahr legitim?

vom 02.12.2013, 16:46 Uhr

Eine Bekannte hat heute an ihrer Universität eine Klausur über die Dauer von 60 Minuten geschrieben, bei der sehr strenge Vorgaben herrschten. Es fing damit an, dass alle Jacken und Taschen in der Ecke des Hörsaals abgelegt werden mussten, um der Gefahr des Spickens vorzubeugen. Soweit auch noch verständlich, was ich dann aber erstaunlich fand, war das Verbot jeglicher Flaschen und Nahrungsmittel am Platz. Begründung war auch hier, dass man gerade auf Flaschenetiketten schöne Spicker platzieren könnte und daher das Trinken untersagt sei.

Ich kann ja verstehen, dass man die Gefahr des Abschreibens reduzieren möchte, gerade wenn für über 100 Studenten nur eine Aufsicht zur Verfügung steht, aber legitim finde ich das Vorgehen trotzdem nicht, weil ich denke, dass den Prüflingen die Möglichkeit gegeben werden muss, während einer langen Konzentrationsphase wenigstens einen Schluck Wasser trinken zu dürfen. Wie seht ihr das? Kennt ihr das Trinkverbot während Prüfungen mit dieser Begründung? Könntet ihr es als Prüflinge einsehen oder würdet ihr protestieren? Und ist das überhaupt rechtens?

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In gewisser Weise kann ich schon verstehen, dass bei so vielen Studenten und nur einer Aufsicht nicht riskiert werden kann, dass sich da eine Person einen Spicker auf die Flasche geklebt oder gedruckt hat und man dies nicht bemerkt, sodass der Prüfling sich getrost durch die Klausur mogeln kann.

Allerdings stimme ich dir zu, dass es eigentlich schon fast unerhört ist, dass es den Studenten nicht erlaubt ist eben einen Schluck zu trinken. Jedoch muss ich auch sagen, dass 60 Minuten nun nicht unbedingt so lange sind und wenn da der ein oder andere an die Abiturklausuren zurückdenkt, dies doch eine sehr kurze Zeit ist, die schnell vorbei zieht. Außerdem kann man ja kurz vor der Klausur ja noch einen Schluck trinken und hat danach ja auch Zeit zum Trinken. :)

Aber wie gesagt, ich fände es auch nicht so schön. Also wäre ich einer der betroffenen Studenten, würde ich das wahrscheinlich mal ansprechen und fragen, ob Flaschen mit entfernten Etiketten denn okay wären.

» failte » Beiträge: 10 » Talkpoints: 3,60 »


Ich finde es, ehrlich gesagt, für eine Universität etwas lächerlich. Es ist ja schön und gut, dass man minderjährige Schüler in Hauptschule, Realschule und Gymnasium versucht daran zu hindern und ihnen so auch Grenzen aufzeigen will. Aber Studenten sind Erwachsene und selbst wenn man bei jeder schriftlichen Prüfung schummelt, wird man das Studium nicht schaffen, weil es noch etliche Referate, mündliche und praktische Prüfungen gibt.

Man kann ja gerne offensichtliche Regelverstöße bestrafen, aber Trinkverbote sind übertrieben. Das nächste sind dann wohl Kontrollen von Hosentaschen und bald müssen Mädels die Röcke heben, ob sie sich die Oberschenkel beschrieben haben. Auch eine Aufsichtsperson kann eine größere Gruppe im Auge behalten. Ich hab aber eher die Erfahrung gemacht, dass es ihnen alles vollkommen egal ist.

Denn wie gesagt, wir reden hier über Erwachsene. Wenn die noch nicht eingesehen haben, dass sie für sich selber studieren, ist eh alles zu spät. Und einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Kommilitonen, die sich den Stoff angelernt haben, haben sie auch nicht wirklich und höchstens kurzfristig. Mit Schummeln bekommt man keinen guten Abschluss und keinen guten Job.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da hast du Recht, Studenten sollten eigentlich schon erwachsen genug sein um zu wissen, dass sie schummeln nicht weiterbringen wird. Und wie du sagst, ist es verständlicher, wenn man diese extremen Regelungen in Sekundar-/weiterführenden Schulen durchsetzt. Meiner Erfahrung nach ist dort auch das Spicken viel mehr vorzufinden als an Universitäten.

Jedoch kann ich es wie gesagt bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, würde es mir aber dennoch nicht gefallen lassen. Ich denke, das ist von Universität zu Universität unterschiedlich. Manchen ist es wohl tatsächlich egal, aber bei manchen werden solche Regelungen (nicht unbedingt so extrem, dass man nicht einmal trinken darf) schon konsequent durchgesetzt.

» failte » Beiträge: 10 » Talkpoints: 3,60 »



Ich finde das wirklich lächerlich und auch irgendwie einer Universität nicht würdig. Wie groß soll der Spicker denn sein? Wenn ich alleine mal sehe, was mein Partner so lernen muss und wie dick die Bücher sind kommt man da mit einem Spicker nicht besonders weit. Zumal man auch Erwachsen genug sein sollte um nicht mehr zu spicken und wenn dann nicht auf diese kindische Art und Weise. Es ist schon eine Frechheit hier einfach das Trinken zu verbieten und ich denke, dass man dann wenigstens Wasser stellen muss. Immerhin ist das ja für den Körper nicht leicht und da braucht man auch Wasser.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


In der Schule war es tatsächlich öfters so, dass man nichts auf dem Tisch haben durfte, außer einem Stift. Da hatten die Lehrer auch immer große Panik davor, dass jemand spicken könnte und deshalb haben sie dann auch alle nötigen Maßnahmen getroffen, was ich auch immer sehr nervig fand. Immerhin hätte ich gerne hin und wieder während eines Tests etwas getrunken.

An der Uni kenne ich es eigentlich gar nicht, dass Flaschen auf den Tischen nicht erlaubt sind. Bisher durfte ich während jeder Klausur ein Getränk auf dem Tisch haben, was ich auch gut so fand. Gerade dann, wenn die Klausur wirklich lange dauert, muss man eben auch was trinken, um sich konzentrieren zu können. Vor allem im Sommer ist das der Fall.

Wenn nichts zu trinken erlaubt wäre, dann würde ich das Verbot wohl akzeptieren. Immerhin würde ich es auch eine Stunde ohne etwas zu trinken aushalten, auch wenn ich das nicht gut finden würde. Trotzdem würde ich eben nicht protestieren und ich würde das einfach akzeptieren. Immerhin würde es ja auch nichts bringen, deshalb einen Aufstand zu machen und es gäbe ja auch keinen wirklich guten Grund, weshalb ich unbedingt eine Flasche auf dem Tisch haben müsste.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde es absolut nicht richtig, dass das Trinken während einer langen Klausur aufgrund von einer möglichen Spickgefahr nicht gestattet wurde, beziehungsweise auch, dass man aus diesem Grund nicht seine Flasche auf dem Tisch stehen lassen darf. Hier kann man doch zum Beispiel auch die Regel aufstellen, dass man die Trinkflasche nach der Benutzung auf dem Boden neben den Füßen stellt, da stört sie auch keiner und man müsste wirklich auch auffällige Verrenkungen betreiben, wenn man mit Hilfe von dieser Flasche spicken möchte. Ich hätte keinen Aufstand gemacht, aber ich hätte anschließend versucht mit der Aufsicht zu reden, hier muss man meiner Meinung nach wirklich anders vorgehen!

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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