Hobby als oberste Priorität in einer Partnerschaft

vom 01.03.2013, 20:06 Uhr

Dass der Partner ein Hobby hat, finde ich an sich nicht schlimm, denn manch einer sieht in seinem Hobby auch einen Ausgleich zum Alltag oder auch zum Arbeitsleben.

Wenn es allerdings so weit geht, dass das Hobby des Partners einen großen Teil der Zeit einnimmt, die man auch gemeinsam verbringen könnte, hätte ich damit auch ein Problem. Ich persönlich finde, dass der Partner immer noch Priorität haben sollte. Und gerade an Geburtstagen, so wie Du es geschildert hast, sollte ein Hobby auch mal ruhen können.

Mein Schatz beispielsweise, spielt Dart und das bedeutet, dass er jeden Freitagabend in der Kneipe ist. Das Blöde ist nur, dass wir uns nur an den Wochenenden sehen und ich dadurch auch erst Samstag zu ihm fahre. Gut, er muss meistens auch Samstag Frühschicht oder Spätschicht arbeiten, aber ich würde es auch schön finden, wenn wir uns schon ab Freitag sehen könnten. Aber gut, ich habe ihn so kennengelernt, was soll ich da sagen?

Aber das mit dem Freitag Abend ist auch noch im Rahmen, denke ich. Würde er aber jetzt auch noch an den Wochenenden zu irgendwelchen Turnieren fahren, wäre ich damit auch nicht einverstanden, denn das wäre in meinen Augen auch zu viel des Guten.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Jacqui_77 hat geschrieben:Und gerade an Geburtstagen, so wie Du es geschildert hast, sollte ein Hobby auch mal ruhen können.

Ich muss mich Dir mal anschließen, denn ich sehe es exakt genauso: das Hobby muss mal ruhen können und es ging hier überhaupt nicht darum, dass Ringlein ihrem Partner sein Hobby nehmen oder gar verbieten oder ihn auch nur regelmäßig darin einschränken wollte. Es geht um eine Ausnahme, die er meiner Ansicht nach selbst machen wollen sollte, weil ich andernfalls wirklich die Frage in den Raum stellen müsste, was meinem Partner genau an mir liegt, wenn er seinem Hobby einen solch großen Zeitfaktor zugedeihen lässt, während dann ja durchaus ich zurückstecken soll.

Hier ging es nun einige Male darum, Cologneboy2009 sagte das beispielsweise, dass ein Partner seiner Meinung nach nicht zurückstecken sollte. Das verlangt sicherlich auch keiner grundsätzlich und im vorliegenden Fall auch nicht von demjenigen, der das Hobby hat und ausübt, aber irgendjemand muss doch im Gefüge einer Beziehung wohl immer zurückstecken. Ringlein steckt immer dann zurück, wenn ihr Partner an Wochenenden auf irgendwelchen Chorproben ist, denn sicherlich würde sie ihn an den Wochenenden gern sehen. Sie gibt ihm also Vorrang, indem sie ihn gewähren lässt, steckt aber, wenn sie ihre Zeit gern mit ihm verbringen würde, ihrerseits zurück, nicht? Ich denke nicht, dass es zu viel verlangt ist, wenn nun ihr Partner an ihrem Geburtstag zurücksteckt, denn sonst ist es doch erneut sie, die zurückstecken muss. Sonderlich fair und gerecht verteilt finde ich dieses Verhältnis an Zurückstecken und Sichausleben nun ehrlich nicht.

Und ich denke, wer so egoistisch ist, dass er sagt, er selbst würde sicherlich dem Hobby Vorrang gewähren und nicht dem Partner, egal, wie wichtig diesem ein bestimmtes Ereignis ist, der sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob eine Beziehung das Richtige für ihn ist. Denn in einer Beziehung geht es in der Regel eben genau darum, zusammen zu leben und das bestenfalls so, dass jeder mal zurücksteckt und nicht vorwiegend ein Beteiligter, wie hier offenbar gegeben.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich musste eben etwas schmunzeln, als ich den Eingangspost gelesen habe, denn es erinnert mich total an die Situation mit meinem Freund. Wir sind zwar drei Jahrzehnte jünger, aber dennoch ist die Situation bei uns ganz ähnlich beziehungsweise ganz ähnlich gewesen. Mein Freund hat auch unglaublich viel mit Kirche zu tun, unter anderem eben auch mit dem Chor der Kirche, zudem spielt er Orgel, was natürlich noch mehr Zeit kostet.

Ich muss sagen, dass ich damit ein genauso großes Problem hatte wie du. Denn die Kirche und alles, was damit zu tun hatte, war für ihn am Anfang unserer Beziehung auch oberste Priorität. Ich bin damit gar nicht klar gekommen, weil ich einfach total verliebt war und irgendwie den Anspruch hatte, dass er immer für mich da sein muss, wenn ich ihn bei mir haben will. Mittlerweile habe ich diese Ansprüche enorm herunter geschraubt, zum Wohl von uns beiden. Denn ich bin jetzt viel entspannter, wenn er mal keine Zeit für mich hat und er hat natürlich auch nicht mehr so viel Stress beziehungsweise Streit mit mir.

Allerdings habe ich auch den Anspruch gestellt, dass er sich ein wenig ändern muss. So wie es damals war, nämlich ständige spontane Absagen, weil hier und da noch eine Chorprobe dazu gekommen ist, konnte es nämlich nicht weitergehen. In deinem Fall hat er ja sogar deinen fünfzigsten Geburtstag verpasst, was ich schon eine ziemliche Unverschämtheit von ihm finde. An solchen Tagen sollte dann die Freundin beziehungsweise die Frau doch Priorität haben.

Das einzige, was in der Situation hilft, ist wohl mal mit ihm Klartext zu sprechen. Ich habe oft versucht meinem Freund indirekt mitzuteilen, wie sehr es mich stört, aber es hat alles nicht gebracht. Nur ein offenes, ehrliches Gespräch kann da helfen und das ist eigentlich auch das einzige, was ich dir raten kann. Verständnis sollte er schon für deine Lage aufbringen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich muss sagen wir haben unterschiedliche Hobbys und es funktioniert alles super mein Freund angelt gern natürlich hab ich es auch schon ausprobiert nur leider ist es mir zu langweilig ich wiederum hab ein anderes Hobby was er wieder nicht so mag aber beide gehen ihr Hobbys nach und wir sind so glücklich damit wie es ist außer im Sommer wenn er angeln geht und wir zelten das ist so super aber ansonsten naja. Ehrlich gesagt bin ich auch froh das jeder ein anderes Hobby hat da ich meine Freiheiten brauche und das kann ich dann mit meinen Freunden machen das ist sehr sehr toll.

» Nancy89 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,71 »



Ich denke, dass du deinen Partner einfach mal darauf ansprechen solltest, dass dich das verletzt und dass du nicht damit einverstanden bist und eben einfach das Gefühl hast, dass ihm das Hobby wichtiger ist als du. Vielleicht ist es ihm in seiner ganzen Begeisterung nicht aufgefallen und er hat es noch nicht gemerkt. Deshalb wäre es das Beste, wenn du erstmal ein klärendes Gespräch suchst, bevor du unnötig die beleidigte Leberwurst spielst.

Wenn er es aber nicht einsieht, dann stehen dir zwei Optionen zur Wahl. Entweder du beendest die Beziehung, wenn du meinst, dass du wirklich zu sehr darunter leidest. Das ist ein schwerer Schritt und ich weiß nicht, ob es für dich schlimm genug ist damit du die Beziehung beendest und eben auch die glücklichen Zeiten nicht mehr erleben kannst. Die zweite Option die du hast, ist die, dass du akzeptierst, dass dein Partner eben auch ein ausfüllendes Hobby hat und du suchst dir dann auch eine Beschäftigung, der du in der Zeit nachgehen kannst. Dann wärst du in der Zeit nicht alleine und müsstest dich nicht ärgern, dass er keine Zeit für dich hat.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, jemanden quasi vor die Wahl zu stellen, ob Hobby oder Beziehung. Dabei macht es sogar wenig Unterschied, wie viel Verständnis oder eventuell auch eigenes Interesse man selbst an dem Hobby hat. Mir ging es in einer früheren Beziehung so, dass es ein gemeinsames Interesse gab, was wir aber aus verschiedenen Gründen selten zusammen ausübten.

Aus beruflichen Gründen konnte ich abends teilweise nicht dabei sein, während mein Partner mir manchmal versprach zu einem bestimmten Zeitpunkt zurück zu sein. Ich wusste dabei aber, dass es fast immer später wurde. Irgendwann kam dann eine SMS, dass er es nicht schafft, weil man noch etwas besprechen, planen oder vorbereiten muss. Es war oft frustrierend.

Und auch wenn das Gefühl von Eifersucht sonst kaum kenne, so vermute ich, dass es vergleichbar ist. Mir hätte es weniger ausgemacht, wenn er in der Zeit, wo ich arbeiten war, eine andere gehabt hätte, als dieses ständige Hobby in Zeiten, die wir hätten alternativ gemeinsam verbringen können. Dazu kam, dass ich meist bei ihm war, die Gegend nicht kannte, auswärts arbeitete und dadurch auch kaum Sozialkontakte hatte. Wenn ich beim Hobby dabei war, dann war ich meistens die Spielverderberin, die am nächsten Tag (auch wenn es ein Sonntag war) sehr früh raus musste und somit ein berechtigtes Interesse daran hatte, vor Mitternacht zurück zu sein. Auch wenn man Wochenende unterwegs war.

Doch man kann meiner Meinung nach auch nicht erwarten, dass sich ein ganzes Team, eine Mannschaft, ein Verein oder Club nach dem Partner/der Partnerin eines Mitglieds richtet. Ich hatte auch mal einen Freund, der im Kampfsport aktiv und dabei gab es gar nicht die Frage, wann man Zeit hat, sondern bekam die Termine für Turniere mitgeteilt und es war klar, dass man mitfuhr. Damals habe ich mich aber mit einer anderen Partnerin sehr gut verstanden, so dass wir dann regelmäßig zusammen die Orte erkundet haben und uns nur die wichtigen Kämpfe angesehen haben. Ich denke auch, dass es wichtig ist, für sich Alternativen zu finden.

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» Trisa » Beiträge: 3230 » Talkpoints: 82,02 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es eigentlich ganz gut, wenn man in einer Beziehung auch getrennt voneinander Hobbys hat, denen man nachgeht. Immerhin ist es doch viel besser, wenn man nicht ausnahmslos alles zusammen macht, sondern das jeder eben auch seine eigene Interessen hat, denen er nachgeht. Schließlich bringt das ja auch Abwechslung in die Beziehung und ich fände es außerdem auch sehr schade, wenn man nur dem Partner zuliebe auf etwas verzichten müsste, was einem Spaß macht. Das deprimiert einen ja auch nur.

Mein Freund hat kein Hobby, welches in so extrem einnimmt. Allerdings hätte ich kein Problem damit, wenn er eben zwei bis dreimal die Woche seinem Hobby nachgehen würde und ich würde das auch gar nicht so schlecht finden. Immerhin habe ich ja auch viele Interessen, denen ich alleine nachgehen möchte und ich brauche eben auch genügend Zeit für mich, so dass ich es gut finden würde, wenn jeder von uns zu bestimmten Zeiten seinen eigenen Interessen nachgehen würde.

Natürlich ist es sehr ärgerlich, wenn die Reise deines Mannes ausgerechnet auf deinen Geburtstag fällt. In so einem Fall wäre ich auch wirklich sehr sauer und ich würde eigentlich auch verlangen, dass er an so einer Reise nicht mitmacht. Allerdings fände ich es eben nicht so schlimm, wenn er sonst hin und wieder mit seinem Hobby beschäftigt wäre, wenn euch trotzdem noch genug gemeinsame Zeit bleibt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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