Wer kocht bei euch?

Als ich noch zuhause gewohnt habe und meine Eltern noch nicht getrennt waren, haben meine beiden Elternteile gekocht, aber sie standen nicht zusammen am Herd, sondern haben so gesehen abwechselnd gekocht. Hauptsächlich hat aber mein Vater gekocht, weil er von Beruf Koch ist und er lieber gekocht hat. Meine Mutter hat nicht so oft gekocht, da mein Vater das eben hauptsächlich übernommen hat, aber meiner Meinung nach hat ihr Essen genauso gut geschmeckt und sie ist von Beruf nicht Köchin. Ich war damit immer zufrieden, denn meine Mutter hat sich immer hauptsächlich um den Haushalt gekümmert und da fande ich es gut, dass sie nicht noch zusätzlich jeden Tag kochen muss. Ich persönlich mag dieses Bild auch nicht, was heutzutage noch immer herrscht. Eben das die Frauen am Herd stehen und der Mann arbeiten geht.

Ich muss zugeben, dass ich selber hauptsächlich das Essen zubereite, aber dafür gibt es viele Gründe. Zum einen bekommen mein Freund und ich Nachwuchs und habe durch die Schwangerschaft gesundheitliche Probleme, sodass ich die meiste Zeit daheim bin und daher Zeit habe, mich immer um das Essen zu kümmern und mein Freund dagegen arbeiten geht und oft spät zuhause ist und da will ich es ihm leichter machen. Wenn ich nun aber Mal Hilfe benötige, dann ist er auch immer bereit mir zu helfen. Zum anderen ist kochen schon so etwas wie mein Hobby und mir persönlich schmeckt das Essen besser, wenn ich es zubereite, da mein Freund nicht ein so begnadeter Koch ist. Wenn ich nun bald aber wieder zur Schule gehe, dann wird mein Freund auch Mal öfters vor dem Herd stehen, denn wie gesagt unterstützt mich mein Partner und ich werde mein Leben lang nicht Hausfrau bleiben wollen.

iCandy hat geschrieben:Wie ist das bei euch? Wer kocht bei euch - die Frau oder der Mann? Und welche Gründe hat das? Kann der eine von beiden einfach besser kochen als der andere? Oder ist es vom Beruf des einen bedingt, dass der andere kochen muss?

Bei uns gibt es eigentlich überhaupt keine klaren Regeln. Wir sind beide in der Lage etwas Essbares auf den Tisch zu bringen und wer dann was wie macht ergibt sich am jeweiligen Tag, wenn sich der Hunger meldet. Es gibt ja Gerichte, bei denen es schön ist, wenn man Hilfe hat, und es gibt Gerichte, bei denen eine zweite Person in der Küche nur im Weg wäre.

Und dann kommt es natürlich auch darauf an, wer wie lange arbeiten muss und wir essen auch eh nicht zwangsläufig jeden Tag unter der Woche überhaupt zusammen. Wenn ich nur für mich alleine bin, koche ich aber auch selten etwas aufwändiges und so etwas wie Spaghetti mit fertig gekauftem Pesto kann man ja eh fast nicht als Kochen bezeichnen.

Bei mir und meinen Freund ist das zum Glück so, dass wir beide liebendgerne Kochen und wenn wir beide Zuhause sind auch das meisten gemeinsam zubereiten, bzw. uns reinteilen, mal er mal ich. Und das klappt auch immer sehr gut muss ich sagen. Da wir beide gerne auch mal außergewöhnliche und neue Dinge ausprobieren haben wir richtig Spaß am Kochen, wo andere vielleicht keine Lust dazu hätten. Bei meinen Eltern ist es so, dass mein Vater meistens am Wochenende "kompliziertere" Speisen zubereitet, da er auch sehr gerne kocht und meine Mutter Mittags unter der Woche, wenn mein Vater arbeiten ist.

Ich denke das entspricht vielleicht nicht ganz der klassischen Rollenverteilung, allerdings gab es bei uns nie wirklich Streit oder Probleme wegen diesem Thema und ich denke das wird sich auch in Zukunft so beibehalten.

Bei uns bin es eindeutig ich. Mein Mann ist von seiner Mutter ziemlich an der kurzen Leine gehalten worden. Die hat irgendwie immer einen Anfall bekommen, wenn er was in der Küche gemacht hat. Daher hat er sich da höchstens mal ein Brot geschmiert, bevor er wieder hinaus gescheucht wurde. Und da er während dem Studium noch zu Hause gewohnt hat und danach mit mir zusammengezogen ist, hat er es nie gelernt. Ich nehme an, dass seine Mutter es auch genossen hat, dass ihr erwachsen werdender Sohn wenigstens noch beim Essen und Wäschewaschen auf sie angewiesen ist.

Ich finde das nicht sehr gut. Ich fand Männer, die nicht mal ne Waschmaschine bedienen können, immer recht jämmerlich. Und jetzt hab ich sozusagen selber einen. Er könnte es wahrscheinlich, wenn er es versuchen würde. Aber wir haben eine sehr traditionelle Rollenverteilung, weil wir Landwirte sind. Wir haben mehrere Bienenvölker. Das ist aber Sache meines Mannes. Und so ist er es, der sich den ganzen Tag um die Bienen und den Garten kümmert. Da sind viele Aufgaben dabei, die ich schon von der Kraft her nicht könnte. Also mach ich wenigstens den Haushalt und koche. Ich denke, dass ist ganz natürlich so in der Landwirtschaft und wurde erst in den nicht-landwirtschaftlichen Gesellschaften angezweifelt.

Aber daher ist es so, dass ich wesentlich besser kochen kann. Rein technisch gesehen. Wenn er mal das einzige kocht, was er kann - Nudeln mit Tomatensauce - dann schmeckt sie oft besser als meine Saucen. Das liegt auch daran, dass er sich mehr traut und einfach ausprobiert, was ihm gerade in den Sinn kommt.

Bei meinem Mann und mir kocht er vor allem. Das hängt unter anderem damit zusammen dass er gelernter Bäcker ist und daher einfach ein Händchen für Zutaten hat. Ich koche zwar auch, aber lieber lasse ich mich bekochen. Und das macht mein Mann wirklich sehr gut. Er zeigt sogar meiner Mutter noch einige Dinge und Tricks.

Zeitlich sind wir beide eingespannt, jeder hat einen Vollzeitjob. Also liegt hier auch kein Grund dafür vor warum der eine immer kochen sollte und der andere nicht. Bis ich mit ihm zusammengekommen bin wohnte ich noch bei meinen Eltern. Dort wurde ich gut von Mutters Hausküche versorgt.

Ich koche zu Hause alleine. Meist vegetarisches Essen. Mein Mann hält nicht viel vom Kochen, aber er isst "alles" auch super gesunde Gemüsegerichte. Er arbeitet im 3-Schichtsystem und ist zu müde dafür. Kann man verstehen ich würde mich dann auch nicht mehr an den Herd stellen. Ich habe im Moment auch viel Zeit zum Kochen & Co bin Vollzeitmutter.

Manchmal hilft mir meine kleine Tochter bei einfachen Arbeiten. Ich merke jetzt schon sie hat viel Interesse was ich so in der Küche mache. Da will sie natürlich helfen. Ich koche super gerne und liebe es Rezepte auszuprobieren. Als unsere Tochter noch nicht da war, hat er mir ab und zu am Wochenende geholfen. Aber das ist Geschichte. Wahrscheinlich habe ich ihn zu viel verwöhnt.

Bei uns zu Hause ist es ebenfalls so, dass meine Mutter für das Kochen zuständig ist. Da sie Hausfrau ist und nicht arbeiten geht, kümmert sie sich immer um den ganzen Haushalt und kocht dann auch. Allerdings findet sie das Kochen nicht unbedingt lästig, sondern sie macht es gerne. Die Küche ist dabei ihr Revier und sie mag es auch nicht, wenn jemand da selbst etwas kochen möchte, da sie sich dafür zuständig sieht.

Meistens kocht meine Mutter dann auch gleich zweimal täglich, da mein Vater am Nachmittag von der Arbeit kommt, während ich immer erst spät am Abend nach Hause komme. Dabei ist es ja auch verständlich, dass ich keine Lust habe, noch an den Herd zu stehen, wenn ich erst gegen einundzwanzig Uhr erschöpft von der Uni komme und von daher finde ich es auch ganz gut, wenn meine Mutter dann etwas für mich kocht, beziehungsweise, wenn das Essen dann bereits auf dem Tisch steht. Da es jedoch so ist, dass ich mich am liebsten vegetarisch ernähre, während mein Vater auf Fleisch nicht verzichten kann, ist es jedoch auch notwendig, dass ich ein eigenes Gericht bekomme.

Wenn ich Zeit habe, weil ich früher nach Hause komme oder auch einen freien Tag habe, dann koche ich auch sehr gerne selbst. Das kann ich ganz gut und es macht mir auch immer großen Spaß, neue Gerichte auszuprobieren. Von daher kann ich mich also auch durchaus selbst versorgen, wobei ich mir jedoch auch ganz oft eine Pizza in den Ofen schiebe, wenn ich spät nach Hause komme und meine Mutter keine Lust hat, mir noch etwas zu kochen.