Dozenten/Lehrer melden sich nicht bei Ausfall?

vom 17.11.2013, 20:05 Uhr

Früher in der Schule war es fast immer so, dass man schon einige Tage vorher Bescheid wusste, wenn der Lehrer mal krank war und die Stunde somit ausfiel. Oder es gab einen Tag oder am selben Morgen eine Telefonkette, bei der alle Schüler benachrichtigt wurden. Im Laufe der Oberstufe hat sich das geändert, da schaute man immer auf den Vertretungsplan und wenn der Lehrer sich erst am selben Tag krank gemeldet hat, dann hat man Pech gehabt und hat vorher keine Info bekommen. Einige Male bin ich umsonst zur Schule gefahren, um mich dann gleich wieder in den Bus nach Hause zu setzen.

Da ich damals nicht so weit von der Schule weggewohnt habe und es auch nicht so oft vorkam, fand ich das nicht so schlimm. Mittlerweile ist das aber anders. Ich pendle mehrere Stunden zur Uni und im letzten Semester war es ganze vier mal so, dass eine Dozentin sich nicht krank gemeldet hat. Sie war immer ganz plötzlich montags morgens krank, konnte keine E-Mail schreiben und hat sich meistens erst im Laufe des Tages beim Sekretariat abgemeldet, so dass ich öfters mal umsonst zur Uni gefahren bin, was mich ziemlich genervt hat. Montags bin ich sowieso immer sehr müde und dann stört es mich natürlich umso mehr, wenn ich mich um vier Uhr aus dem Bett quäle und dann umsonst zur Uni gefahren bin.

Die meisten der Dozenten schicken auch immer eine E-Mail, manche haben das aber scheinbar einfach nicht nötig. Nicht einmal wenn sie schon mehrere Tage krank sind, da wird dann einfach davon ausgegangen, dass man es schon irgendwie mitbekommt, auch wenn nirgendwo eine Angabe gemacht wurde, wie lange sie denn überhaupt krank sind. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden und checke jeden morgen meine E-Mails, falls denn mal etwas ausfällt, damit ich es auch früh genug mitbekomme. Da die Dozenten von jedem einzelnen Studenten auch immer eine E-Mail wollen, wenn er denn mal krank ist, finde ich das sehr nervig, wenn sie das selber scheinbar nicht schaffen, aber da kann man wohl wenig machen.

Nun würde mich mal interessieren, wie sich das bei euch entwickelt hat. War es früher auch eher so, dass sich die Lehrer/Dozenten immer abgemeldet haben und ist es nun weniger geworden? Habt ihr vielleicht auch solche Spezialisten, die nicht einmal eine E-Mail schicken können, damit man wenigstens nicht umsonst zur Uni fährt? Habt ihr es auch schon einmal erlebt, dass ein Dozent sich einfach mehrere Male nicht abgemeldet hat und ihr umsonst hingefahren seid? Habt ihr diesen dann darauf angesprochen und falls ja, hat sich etwas geändert? Wie reagiert ihr auf solche Menschen, die sich einfach nicht abmelden?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



In der Grundschule ist man nie umsonst in die Schule gefahren. Da waren die Lehrer immer für einen da und wenn mal doch jemand krank war und kein Ersatz gefunden wurde, dann wurde den Eltern auch rechtzeitig bescheid gesagt. Dass sich das mit der Zeit in der Schullaufbahn ändert ist teilweise verständlich, da ein Lehrer eine immer größere Anzahl an Schülern unterrichten muss. Teilweise müssen Dozenten an der Uni ja über tausende von Studenten unterrichten.

Als ich aufs Gymnasium ging, hat sich das schon bemerkbar gemacht. Oft hat man erst am Morgen erfahren, dass der Lehrer krank war. Da hätte man sich gefreut, wenn man die ersten Stunden hätte ausschlafen können, da ich einen langen Schulweg hatte, aber so war das nicht. Wir hatten zwar einen Vertretungsplan den man auch öffentlich und online einsehen konnte, allerdings wurde der Plan immer von einem Alkoholiker verfasst – je älter er wurde, desto öfter sind Fehler und Lücken aufgetreten.

Auf der Uni hält sich das in Grenzen. Wir sind eine sehr kleine und überschaubare Anzahl von Studenten und wir haben jemanden dafür, der sich darum kümmert den Studenten bescheid zu geben, wann wer fehlt. Das aber auch nur, weil sich immer sehr viele Studenten beschwert haben, die den Weg umsonst gefahren sind. Es klappt teilweise ganz gut, aber manchmal kommt die e-Mail der Krankmeldung erst, wenn ich schon auf den Weg bin. Ich bekomme das dann immer erst mit, wenn ich dann schon da bin, da ich kein Smartphone habe. Das ist teilweise sehr nervig, da ich dann oft den Anschlusszug verpasse um gleich wieder nach Hause zu können.

Es gibt aber auch bei uns diese Schlaftabletten, die schon seit dem Wochenende krank sind aber denen am Mittwoch erst einfällt, dass sie ja die letzten beiden Tage durch Krankheit gar nicht unterrichtet haben. Mich nervt das sehr, da man sich die Zeit wirklich hätte sparen können.

» eldora » Beiträge: 210 » Talkpoints: 39,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ja, das Phänomen kann ich durchaus auch beobachten. Während es zu meiner Grundschulzeit noch so war, dass bei Ausfällen von Lehrern immer ein Ersatz gefunden wurde und man sich nie wieder auf den Weg nach Hause machen durfte, was aus Gründen der Aufsichtspflicht ja auch verständlich ist, stellten sich die Unterschiede bei meinem Übertritt ins Gymnasium schon gelegentlich ein. Es gab zwar einen Vertretungsplan in der Aula und im Internet, auf dem man einsehen konnte, wenn Lehrer über Tage hinweg fehlten - so hatte man oft schon vorab die Information, dass Stunden am Morgen ausfallen würden und man ausschlafen konnte. Oft waren die Krankmeldungen aber auch sehr kurzfristig und man sah sie zwar auf dem Vertretungsplan, saß aber zu diesem Zeitpunkt schon in der Schule und musste dann eben warten. So dramatisch fand ich das auch nicht, man kann ja von niemandem verlangen, genau zu wissen, wann er die nächsten Tage krank sein könnte.

An meiner Universität hält es in der Tat kaum einer meiner Dozenten für nötig, im Krankheitsfall eine E-Mail zu schreiben, auch wenn ein Verteiler für die Studenten eingerichtet wäre und sie zudem im Krankheitsfall eines Studenten immer eine E-Mail erwarten. Vom Prinzip her finde ich das natürlich ärgerlich, weil eigentlich jedem, der nicht plötzlich schwer erkrankt ist, eine E-Mail zumutbar wäre. Auf der anderen Seite scheinen meine Dozenten über ein ausgeprägtes Immunsystem zu verfügen und fehlten in den letzten Semestern beinahe nie - und diese zwei oder drei vergeblichen oder zu frühen Fahrten in die Uni kann ich nun wirklich verschmerzen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Am Gymnasium gab es bei uns immer den Vertretungsplan, da schaute man eben morgens drauf. Natürlich konnte es auch vorkommen, dass mal die erste Stunde ausfiel, aber Telefonketten gab es bei mir nie, dann war man eben da und hatte eine Stunde frei.

Meine Uni und mein Studiengang haben so viele Studenten und es gibt so viel Wahlfreiheit, dass ich gar nicht wüsste, wie man es realisieren sollte, dass Studenten immer über ausfallende Veranstaltungen per E-Mail informieren sollte. Natürlich gibt es immer mal wieder ganz kleine Veranstaltungen mit 10 oder 15 Studenten, bei denen die Dozenten sich alle Mailanschriften geben lassen und dann auch Benachrichtigungen über ausfallende oder verschobene Veranstaltungen per E-Mail informieren, aber das ist sehr selten. Bei mir an der Fakultät ist es aber normal, dass die Institute über ausfallende Veranstaltungen sofort auf ihren Seiten informieren.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, so schwer ist es doch gar nicht, als Dozent eine Rundmail an die Studenten zu schicken. Bei uns an der Uni gibt es auf einer eLearning-Plattform die Kurse die angeboten werden. Dort laden die Dozenten für gewöhnlich die Vorlesungsfolien und manchmal auch anderes Material hoch. Wenn man als Student Zugriff darauf haben möchte, muss man sich zunächst mit den eigenen Login-Daten Zugang zur Plattform verschaffen und dann eben zu diesem Kurs anmelden. Manche Dozenten haben sogar ein Extra Passwort für ihren e-Learning-Kurs, der in der ersten Vorlesungsstunde verkündet wird.

Sobald alle betroffenen Studenten angemeldet sind bei diesem Kurs, braucht der Dozent nur einen einzigen Klick zu tätigen und er sendet eine eMail an alle seine Studenten, der Inhalt spielt hierbei keine Rolle. Ich meine, wenn ein Dozent jede eMail seiner 200 Studenten einzeln eintippen müsste, könnte ich das ja noch nachvollziehen, dass er keine Benachrichtigung über Unterrichtsausfall sendet. Aber in Zeiten so modernster und einfachster Technik ist das für mich absolut nicht nachvollziehbar.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Dozent einfach so krank geworden ist und dabei keine Mail geschrieben hat. Ich bezweifle aber, dass jemals ein Dozent einfach so krank sein würde, ohne eben vorher Bescheid zu geben. Immerhin sitzen in den Vorlesungen bei mir teilweise etwa dreihundert Leute und wenn das regelmäßig vorkommen würde, hätten die Dozenten eben die Wut von dreihundert Studenten auf sich, was sie sicherlich auch nicht wollen. Außerdem wäre es ja wirklich sehr mies, so extrem viele Leute auf sich warten zu lassen und ich kann mir das auch gar nicht vorstellen.

Normalerweise sind alle Dozenten bei mir immer zu ihren Seminaren oder Vorlesungen erschienen. Und falls sie doch einmal krank waren, dann gab es im Normalfall zwei Tage vorher eine Mail, so dass man eben auch Bescheid wusste. Das finde ich wirklich ideal so und von daher bin ich auch noch nie umsonst zur Uni gefahren, was damals, als ich noch zur Schule ging, deutlich anders war. Da ist es immer wieder vorgekommen, dass ich umsonst zur Schule gefahren bin.

Mich würde es wirklich sehr ärgern, wenn ich regelmäßig umsonst zur Uni fahren würde. Allerdings würde ich dann wohl auch gleich in der Uni bleiben, um mich dort in die Bibliothek zu setzen. So könnte ich dann dort noch ein wenig lernen und ich könnte mir dann eben einen schönen freien Tag zu Hause machen, wenn ich bereits in der Uni alles geschafft hätte. Von daher könnte ich das dann doch auch wieder positiv sehen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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