Niedrige Zinsen -wie viel Eigenkapital bei Eigenheim ratsam?

Es gibt ja viele hier, die bereits ein Eigenheim haben oder sich demnächst eins kaufen wollen. Ideal ist ja, wenn man das Geld vorher erspart hat und dann bar bezahlen kann, was aber wohl kaum einer machen kann, wenn er nicht gerade geerbt hat. Deswegen kaufen gerade jetzt, wo die Zinsen niedrig sind ja viele ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung.

Wie viel Eigenkapital sollte man aber mindestens haben, wenn man sich ein Eigenheim leisten will? Es gibt Banken, die sagen 20% des Kaufpreises der Immobilien und andere sagen wieder mindestens 1/3 sollte an Eigenkapital vorhanden sein, damit die Zinsen auch noch erträglich sind und auch, damit eine reelle Chance besteht, dass man irgendwann das Eigenheim auch abbezahlt hat.

Aber wie steht ihr zum Eigenkapital bei Eigenheimen? Wie viel denkt ihr, sollte man habe, wenn man sich ein Eigenheim kaufen will? Sollte man wirklich mindestens ein Drittel selber aufbringen und nur 2/3 aufnehmen oder reicht es, wenn ich 1/5 an Eigenkapital habe? Wie viel Eigenkapital habt ihr in euer Haus oder Wohnung eingebracht?

Das kann man so pauschal nicht beantworten, außer dass ausschließlich Eigenkapital natürlich am besten ist. Es kommt auch auf das Einkommen des Käufers, sein Alter und den Preis des Hauses an. Wenn ein Haus zehn Millionen kostet, sind auch 90 % Eigenkapital, die aus einer Erbschaft stammen, nicht ausreichend, wenn man ansonsten ein normales Einkommen hat. Ein Haus, das nur 50 000 Euro kostet, kann man als junger Gutverdiener auch locker ohne Eigenkapital kaufen und bekommt auch ziemlich sicher den Kredit der Bank, während ein 70-jähriger Rentner mit 1000 Euro Rente wohl seine Pläne begraben kann.

Man kann ja seine monatliche Belastung leicht ausrechnen und dann sieht man, ob man sich das leisten kann oder nicht. Irgendwann muss man sich eh von der Bank beraten lassen, die den Kredit gewährt. Die rechnet dann ein bisschen strenger als man selbst.

Gerade jetzt, wo die Zinsen so niedrig sind wollen die Banken relativ viel Eigenkapital. Die haben da eine unheimliche Angst, dass sich eine Blase entwickeln könnte. Letztlich ist die entstehende Situation recht albern, dass sich viele trotz unheimlich niedriger Zinsen doch kein Haus leisten können.

Möglichst viel Eigenkapital würde ich so nicht unterschreiben. Wenn momentan irgend etwas ratsam ist, dann einen größeren Kredit aufzunehmen, den man sich leisten kann, weil man derzeit unheimlich billig an Geld kommt. Man sollte sich natürlich nicht übernehmen, aber bei so niedrigen Zinsen doch vielleicht das eine oder andere Extra an Komfort oder Ökologie fürs Haus dazu kaufen, das man sich bei viel höheren Zinsen sparen würde.

Letztlich sollte man sich aber möglichst unabhängig beraten lassen. Nicht nur bei Banken oder Kreditvermittlern und Bauunternehmern, denn die haben nicht immer automatisch nur das Wohl des Kunden im Auge. Ich würde mich da mittels Fachliteratur und Stellen wie der Verbraucherberatung schlau machen, was für deinen Fall gut geht und ratsam ist. Nur wer sich gut auskennt, kann das Risiko minimieren unbemerkt über den Tisch gezogen zu werden. Und gerade beim Hauskauf gibt es so viele Risiken, das Information Gold wert ist.

Wie meine Vorredner das schon gesagt haben, kann man das nicht pauschal sagen, wie viel Eigenkapital man haben sollte, um ein Eigenheim zu finanzieren. Mein Mann und ich hatten damals etwa 20 Prozent Eigenkapital und es läuft momentan sehr gut, aber man zahlt eben recht lange ab.

Eine Freundin hingegen hat überhaupt kein Eigenkapital. Sie hatte sehr große Probleme ihr Eigenheim überhaupt finanziert zu bekommen, hat es aber jetzt soweit geschafft, dass das Haus gebaut werden konnte. Jetzt zahlen sie und ihr Mann fleißig ab und es geht auch.

Mehr als 20 Prozent habe ich bisher noch nicht gehört, dass Banken das von einem verlangen, aber klar dürfte jedoch sein, dass je mehr Eigenkapital vorhanden ist, umso leichter wird dann natürlich die Finanzierung. Von daher kann man niemandem etwas raten, ohne vorher die finanziellen Verhältnisse zu kennen. Es ist wichtig zu sehen, welche Einkommen vorhanden sind und wie teuer das Eigenheim ist.