Geschenk von geringem Wert zum Geburtstag angemessen?

@Cid: Die Mutter scheint ja kein Problem mit dieser Aufmerksamkeit zu haben. So zumindest erscheint es im Eingangspost, dass sich hier die Tochter über eine Sache aufregt, die sie ja gar nicht betrifft. Aber zu deiner steuerlichen Frage. Wenn man es ganz genau neben will, ist das eine selbstständige Tätigkeit, wo man pro Fahrt 2,40 Euro Kilometerpauschale abziehen darf. Da sind sämtliche Kosten, die so ein Fahrzeug mit sich bringt, abgegolten. Auf das Jahr gerechnet bleiben 239,20 Euro an Gewinn.

@Punktedieb: Ich habe also keine Ahnung von der steuerlichen Belastung für Selbstständige. Du schreibst, dass sie für eine Fahrt 2,40 Euro abziehen darf. Ist das für Hin- und Rückfahrt? Dann blieben noch 4.60 Euro über. Laut Internet müssen Selbstständige ab einem Nebenverdienst von 410 Euro erst Steuern zahlen. Für die 239,20 Euro fällt somit keine Steuer an. Aber vielleicht muss davon sogar noch die Krankenkasse bezahlt werden? Bei 4.60 kann man wirklich nicht von einem guten, angemessenen Stundenlohn sprechen. Ich sehe das so, dass die Tochter das aus Sorge um die Mutter geschrieben hat.

Dabei fällt mir nun noch ein, dass ja auch mal ein Unfall passieren könnte. Müsste dann die Haftpflicht der Rentnerin (falls vorhanden) sämtliche Kosten übernehmen? Oder bleibt das alles an der Mutter hängen, die aus Gutmüdigkeit helfen wollte. Das sind ja wirklich einige Aspekte, an die ich bei solchen „Nachtbarschaftshilfen“ noch nie gedacht habe.

@Cid: Ein Selbstständiger kann pro gefahrenen Kilometer 30 Cent als Pauschale von den Einnahmen abziehen. Und das was hier dann noch übrig bleibt würde ja nicht als alleiniges Einkommen vorhanden sein, sondern täte in den Topf der Gesamtjahreseinnahme fließen. Was die KfZ-Haftpflicht bei einem Unfall angeht, so müsste es beim Versicherer gemeldet werden, dass das Fahrzeug dafür verwendet wird und entsprechend wird sich das beim Versicherungsbeitrag bemerkbar machen. Aber für Schäden zahlt dann auch diese Versicherung.

Nur wundert es mich eben, worüber sich hier eine Tochter aufregen kann. Die Mutter ist alt genug, um zu entscheiden, ob sie solche Dinge mitmacht oder nicht. Ehrlich gesagt würde ich es mir verbitten, wenn ich etwas von geringem finanziellen Wert geschenkt bekomme und sich andere darüber aufregen würden.

Aber die Frage geht ja eher in die Richtung, ob die ältere Dame sich zu mehr verpflichtet fühlen sollte, weil eben die Mutter sie wöchentlich gegen die Zahlung einer bestimmten Summe zum Einkauf fährt. Und da ist aus meiner Sicht überhaupt keine Grundlage vorhanden um mehr erwarten zu dürfen.

Ja, die Frage geht tatsächlich um ein Geschenk. Deshalb hatte ich ja auch geschrieben, dass man das Einkommen der Rentnerin nicht kennt. Allerdings muss ich sagen, dass es mir wirklich zu blöd gewesen wäre, zum 60. Geburtstag in diesem Falle zwei Tafeln verbilligte Schokolade zu verschenken. Für das Geld hätte ich dann lieber eine Rose gekauft und verschenkt oder nichts und nur beim nächsten Treffen gratuliert. Aber auch das ist Ansichtssache.

Es kommt eigentlich auf die Person an. Ich selbst mache eine Ausbildung und habe wenig Geld und meine Schwester würde sich freuen, wenn ich ihr Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten zum Geburtstag schenken würde, da sie eben auch sehr gerne Süßigkeiten isst, aber das ist ja auch ein anderes Thema. Das Problem hier ist einfach, dass die alte Frau doch nicht alleine in der Stadt bummeln und ein Geschenk einkaufen kann. Wenn sie in diesem Supermarkt ist, in dem sie von deiner Mutter hingefahren wird, was kann sie denn dort für ein tolles Geschenk finden? Wenn ich bei uns im Supermarkt nach einem Geschenk schauen müsste, dann würde ich wahrscheinlich auch eher bei der Schokolade schauen, denn immerhin findet man in einem Supermarkt auch nicht so tolle Geschenke, finde ich.

Die Verhältnisse der Frau kenne ich auch nicht. Auf jeden Fall ist sie auf jemanden angewiesen, wenn sie ihren Wocheneinkauf erledigen will, denn öffentliche Verkehrsmittel fahren unser kleines Dorf nicht an und sie kann ihren Einkauf nicht tragen. Das sehe ich alles ein, dass sie jemanden braucht. Die Alternative wäre nur ein Taxi.

Ich weiß ansonsten nur, dass die Frau oft die Kilometer auch läuft, nämlich wenn sie aller zwei Wochen zum Friseur geht oder sich im Café mit ihren Freundinnen trifft. Sie ist soweit noch sehr gut zu Fuß und fährt auch noch Fahrrad, nur ihre Einkäufe bekommt sie alleine nicht nach Hause, weil sie kaum heben kann. Meine Mutti trägt ihre Einkäufe bis in die Küche.

Würde man einen Gefallen finanziell aufwiegen wollen, wäre es wohl nicht angemessen, aber darum geht es ja nicht. Ansonsten könnte die Dame sich auch jede Woche ein Taxi rufen, hätte sie so viel Geld. Da sie das aber offensichtlich nicht hat, und auch jede Woche eine den Bezinkosten durchaus angemessene Aufwandsentschädigung zahlt, würde ich mich über den netten Gedanken freuen. Wüsste ich allerdings dass die Dame wohlhabend ist, würde ich mir zwar auch nichts Sonderliches erwarten, mir aber mit zwei Tafeln Schokolade schon blöd vorkommen.