Ist es euch peinlich, zuzugeben, wenig Alkohol zu vertragen?

vom 23.11.2013, 23:03 Uhr

Ich weiß gar nicht, wie viel Alkohol ich vertrage. Da mir der Geschmack von Alkohol aber überhaupt nicht zusagt und ich mich schon fast davor ekle, gehe ich davon aus, dass ich sehr wenig vertragen würde, weil ich erstens eine Frau bin und weil ich zweitens es nicht gewöhnt bin zu trinken.

Ich finde die Reaktionen schon schlimm genug, wenn ich sage, dass mir Alkohol überhaupt nicht schmeckt. Dann heißt es immer sofort, ich sei spießig und nicht normal, das könne doch nicht sein, weil jeder Alkohol mögen würde. Ja, ich offensichtlich nicht, also kann das schon mal nicht stimmen. Ich mag nicht mal, wenn ein Schuss Alkohol in Muffins, Kuchen oder irgendwelchen Soßen enthalten ist. Dieser Nachgeschmack ist einfach zu viel für mich, so komisch das auch klingt. Ich fühl mich bei der Reaktion der Leute immer wie ein Alien, obwohl ich meine Neigung für normal halte. Schließlich mag doch auch nicht jeder Fleisch, Äpfel oder Marzipan.

Mein Vater beispielsweise mag keine Erbsen, meine Mutter mag keine Rosinen und meine Schwester mag keine Pilze. Aber ich habe noch nie jemanden erlebt, der sich darüber lustig gemacht hat, dass manche Menschen Rosinen, Erbsen oder Pilze nicht mögen. Bei sowas reagiert keiner, aber wenn es um Alkohol geht, ist es gleich unnormal und muss "therapiert" werden. Diese Logik verstehe ich nicht.

Da ich mittlerweile schon erwachsen und in einer Beziehung bin, kommt den Leuten komischerweise immer gleich der Verdacht, ich sei schwanger, wenn ich beispielsweise ein Glas Sekt oder Alkoholpralinen ablehne. Da mich diese Reaktionen einfach nur nerven, sag ich einfach immer, dass ich fahren muss und dann hab ich meine Ruhe.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nein, es ist mir nicht peinlich. Da ich kaum Alkohol trinke vertrage ich auch wenig und wenn ich unterwegs bin lasse ich es sowieso bleiben. Zu Hause kommt es vielleicht ein oder zweimal im Jahr vor das ich etwas trinke, aber dann auch so wenig weil ich eben nichts vertrage. Für mich kommt es gar nicht in den Sinn mehr zu trinken. Und das vor anderen zu zu geben ist mir auch egal. Für mich ist es so und Schluss.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mir persönlich wäre es ja eher peinlich, aus Fehleinschätzung oder mangelnder Mitteilung meiner Alkoholverträglichkeit völlig betrunken unter dem Tisch zu liegen oder den Clown für die versammelte Gesellschaft zu mimen. Da gebe ich lieber schon im Vorhinein zu, dass ich nicht viel trinken kann und maximal zwei Gläser Wein vertrage, bevor ich den Alkohol mehr als deutlich spüre. Normalerweise hat dafür auch jeder Verständnis, immerhin bin ich eine Frau von sehr kleiner und zierlicher Statur, da ist das einfach nicht verwunderlich. Unangenehm wäre es vermutlich eher, wenn ich bei meiner Statur zu den Kampftrinkern gehören würde, das würde vermutlich interessante Schlüsse über einen ausschweifenden Lebensstil zulassen, den ich absolut nicht habe.

Leider ist es die bittere Wahrheit, dass viele Jugendliche nur deswegen zu viel trinken, um ihren Freunden und Bekannten zu imponieren und ihnen mit ihrer Alkoholverträglichkeit zu imponieren. Das gehört wohl dazu, aber wirklich erwachsen ist man wohl erst, wenn man sich von den angeblichen Vorgaben der Gesellschaft gelöst hat und dazu steht, wie viel man trinken kann und möchte.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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