Doppelbelastung durch Kinder der Tagesmutter
Viele Mütter lassen ihre Kinder ja heute durch Tagesmütter betreuen. Ein Grund dafür sind mit Sicherheit die variablen Betreuungszeiten. Einer Tagesmutter steht natürlich klar auch Urlaub zu. Den kann man aber an sich ja am Jahresanfang absprechen, so kann es zu wenigen Überraschungen kommen. Somit kann die Mutter einplane, wann ihr Kind nicht durch die Tagesmutter betreut werden kann und im besten Fall kann sie ihren Urlaub ja zeitgleich planen.
Viele Tagesmütter betreuen aber andere Kindern zeitgleich mit ihren eigenen. Die Tageskinder werden in das Familienleben der Tagesmutter integriert. Was ich durchaus für sinnvoll erachte. Allerdings kommt hier dann ja noch ein weiterer Faktor bei der Kinderbetreuung dazu. Das Kind oder die Kinder der Tagesmutter kann/können ja auch krank werden. Und Kinder werden durchaus schnell krank. Dann sind aber die Tageskinder nicht versorgt. Was ja an sich für eine berufstätige Mutter eine nicht sonderlich gute Position ist, da sie nun kurzfristig jemand braucht, der ihr Kind versorgt oder einen Tag Urlaub nehmen muss, was auch nicht immer einfach ist.
Ein Arbeitgeber, der eine Mutter einstellt, den interessiert es natürlich auch, wie das Kind oder auch die Kinder versorgt sind. In einem Kindergarten ist eine Betreuung an sich immer gegeben, es sei denn, es sind Betriebsferien. Klar kann das Kind selbst krank werden, dafür gibt es ja die Kind- Krank- Tage. Wenn aber eine Erzieherin krank ist, ist die Betreuung an sich weiter gegeben, da der Kindergarten dafür verantwortlich ist. Ist es dann nicht für einen Arbeitgeber risikoreicher eine Mutter einzustellen, deren Kinder durch eine Tagesmutter mit eigenen Kindern betreut wird? Ist das die Gefahr das die Mutter ihr Kind nicht betreuen lassen kann nicht höher?
Ich glaube nicht, dass der Arbeitgeber da so feine Unterschiede macht. Wenn man Kinder hat, gibt es immer Unwägbarkeiten. Es hängt von der Tagesmutter ab, ob sie die zu betreuenden Kinder auch nimmt, wenn ihr eigenes Kind krank ist. Es kommt bestimmt auch auf die Schwere der Krankheit ab und ob sie ansteckend ist. Eine Tagesmutter selbst kann ja auch krank werden, dann kann sie die Kinder nicht nehmen. Mit so etwas muss man leider immer rechnen, wenn man Kinder hat. Aber so etwas würde ich nicht von vorne herein einkalkulieren, es findet sich immer eine Notlösung, notfalls muss man Urlaub nehmen oder "selber krank sein". Das soll ja auch mal vorkommen.
Arbeitgeber wird ziemlich sicher bei der Einstellung nicht unterscheiden, ob man eine Tagesmutter, einen Kindergarten, ein Au pair Mädchen, Verwandte oder sonst etwas hat. Alle diese Personen können aus allen möglichen Gründen einmal ausfallen. Falls der Arbeitgeber wider Erwarten doch Bedenken hat, kann man ja das Argument der Flexibilität anführen, was ein großer Vorteil gegenüber den starren Öffnungszeiten von Kindergärten ist.
Ganz so dramatisch wie geschildert ist es meist nicht. Am ersten Tag mag es so sein, da das ja meist ganz unverhofft kommt, aber dann gibt es am zweiten Tag meist schon eine Ersatztagesmutter bzw. eine Ersatzbetreuung, zumindest war das bei meiner Tagesmutter so, dass es eine andere gab, die die Krankheitsvertretung übernommen hat. So wird man das Kind wohl am 1. Tag zu Hause lassen müssen, aber am zweiten Tag kann man dann zumindest das Kind von der anderen Tagesmutter betreuen lassen. In der Regel finden da auch regelmäßige Besuche der Ersatztagesmutter statt, damit das Kind nicht plötzlich von heute auf morgen mit einer komplett fremden Betreuungsperson dasteht.
Ganz ehrlich: Kleine Unwägbarkeiten gibt es wohl bei jeder Art der Kinderbetreuung, ich denke da nur an das Engagement von Verwandten oder Au-pairs, die ebenfalls kurzfristig erkranken können und dann nicht mehr einsatzfähig wären. Auch entsprechende Einrichtungen, wie Kindertagesstätten, Krippen oder Kindergärten sind nicht immer vollkommen zuverlässig; ich erinnere mich da an einen Vorfall mit Läusen, bei dem alle Kinder aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben sollten und die Einrichtung von Grund auf gereinigt wurde, weil die Kinder sich sonst immer wieder gegenseitig mit den kleinen Tieren ausstatteten; auch bei vermehrtem Befall einer Kindergartengruppe mit einer ansteckenden Krankheit habe ich das schon gehört. Und dann gibt es ja immer noch Streiks, bei denen man seine Kinder nur in Notgruppen unterbringen kann, Eltern, die das zu spät mitbekommen haben oder für die die Notgruppe aus Gründen der Infrastruktur unerreichbar ist, haben da ebenfalls das Nachsehen.
All das sind Unwägbarkeiten, mit denen ein Arbeitgeber wohl trotz allen Sicherheiten zu rechnen hat und ich denke nicht, dass da großartig nach der Art der Betreuung unterschieden wird, wobei ich mir höchstens vorstellen könnte, dass die private Betreuung durch verwandte nicht ganz so hoch angesehen wird wie die Geregeltere durch eine Einrichtung oder eine Tagespflegeperson. Sollte eine Tagesmutter oder deren Kinder so stark erkranken, dass eine Betreuung nicht mehr möglich ist, lassen sich möglicherweise trotzdem Alternativen zur Betreuung finden. Wie Netti78 ja schon schrieb, wird in der Regel ab dem zweiten Tag ein Ersatz gestellt, für den einen Tag muss man eben vielleicht doch eine eigene Krankheit vortäuschen oder auf Verständnis beim Arbeitgeber hoffen. Eventuell zeigt sich ja auch eine Oma oder ein anderes Mitglied der Familie oder des Bekanntenkreises hilfsbereit.
Bedenken sollte man aber schon auch, dass nicht jeder Krankheitsfall der Kinder einer Tagesmutter gleich zu einem Wegfall der Betreuung führt, das sollte man vielleicht auch im Vorhinein mit der Tagesmutter besprechen. Kinder ab dem Schulalter liegen bei vielen Krankheiten relativ entspannt im
Bett oder auf dem Sofa und bedürfen nur hin und wieder ein wenig Fürsorge. Wenn die Krankheit nicht allzu ansteckend sein sollte, sehe ich keinen Grund, warum nebenbei nicht auch noch andere Kinder betreut werden könnten. Ich kenne auch eine Tagesmutter, die ihren Job in diesem Fall als wichtiger ansieht und ihre Mutter mit der Beaufsichtigung der kranken Kinder betraut; nicht immer eine Option, aber oftmals regeln Tagesmütter das auf diese oder ähnliche Weise.
Da ich aus dem pädagogischen Bereich komme, sehe ich es ja schon durchaus, wie was Sache ist. Aber mal ehrlich, es kann überall mal zu Engpässen kommen, oder etwa nicht? Selbst im Kindergarten kann dieser plötzlich geschlossen werden, weil sich da eine Epidemie ausbreitet oder weil er abgebrannt ist. Es ist ja nun auch grundsätzlich falsch, sich immer auf eine Institution zu verlassen, egal, ob es sich dabei nun um eine Tagesmutter, einen Kindergarten oder die Oma handelt, die allesamt ja auch auf das Kind aufpassen könnten.
Natürlich ist eben die Gefahr gegeben, dass eine Tagesmutter oder deren Kinder erkranken können. Aber solange es sich nicht um eine sonderlich ansteckende Krankheit handelt, ist es je nach Stundenzahl auch möglich, dennoch die Tageskinder auch weiterhin zu betreuen. Letztendlich ist es eine Frage der Organisation, wobei ich es als Tagesmutter schwieriger finden würde, ein fremdes Kind zu betreuen, wenn ich selbst krank wäre. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass sich da auch eine Lösung hat finden lassen. Ich war in den zweieinhalb Jahren, in denen ich als Tagesmutter tätig war, exakt zwei Mal erkrankt, sodass keine Betreuung durch mich erfolgen konnte. Aber die Mutter hatte dann einen Plan B und ich finde den auch grundsätzlich wichtig, um wirklich alle Eventualitäten auszuschließen. Und dann gibt es auch noch so etwas wie einen Notdienst, der dann in solchen Fällen eintritt.
Was ich während meiner Tätigkeit als Tagesmutter beziehungsweise Kinderfrau nicht hatte, war Kontakt zu anderen Tagesmüttern und genauso wenig hatte ich da irgendeine Vertretung gehabt. Urlaub war auch kein Thema, in den Ferien waren die Kinder beispielsweise eh oft bei den Großeltern mit im Haus gewesen und so weiter und so fort. Da hat sich immer eine Lösung finden lassen. Wie ich bereits in einem anderen Thread schrieb, ist das Leben mit Kindern eben weniger planbar als ohne Kinder und das ist auch gut so. Man darf nur nicht erwarten, dass immer alles wie am Schnürchen läuft und allein schon deshalb ist es eine Frage, wie man damit umgeht.
Ich sehe es an sich nicht als Problem an, wenn ein Kind von einer Tagesmutter oder eben privat betreut wird. Wie gesagt kann so etwas auch in Einrichtungen vorkommen, dass plötzlich eben nur ein Notdienst angesagt ist, weil es Vorkommnisse gab, mit denen keiner gerechnet hat. Und ich denke, auch ein Arbeitgeber sollte dies berücksichtigen, wobei ich aber der Meinung bin, dass Eltern sich eben nicht nur auf eine einzige Person oder Einrichtung verlassen sollten, sondern eben Alternativen parat haben. Denn es kann ja auch so sein, dass das eigene Kind krank wird und schon allein deshalb muss eine alternative Möglichkeit zur Hand sein.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Feinheiten einen Arbeitgeber interessiert. Das hat ihn auch gar nicht zu interessieren. Auch wenn das Kind in einer Einrichtung ist, kann es immer mal wieder krank werden, sodass die Mutter oder der Vater zu Hause bleiben müssen.
Ich verstehe auch gar nicht, warum du nur von Müttern sprichst. Die Väter haben doch dasselbe Problem und werden von den Arbeitgebern mittlerweile auch nach den Kindern gefragt, weil sie immer mehr Verantwortung mittragen, siehe Elternzeit.
Mehrere Bekannte von mir haben Kinder, die tagsüber von einer Tagesmutter betreut werden. Und diese Tagesmütter haben auch selber wieder Kinder.
Dennoch kommt es kaum mal zu Problemen. Die Kinder gehen auch zur Tagesmutter, wenn mal eines ihrer Kinder krank ist. Zumindest, wenn dieses kranke Kind nicht ansteckend ist. Da ist es wohl eher eine Doppelbelastung für die Tagesmutter, finde ich!
Ansonsten denke ich aber nicht, dass sich ein Arbeitgeber großartig dafür interessiert, wie die Kinder seiner Angestellten betreut werden. Hauptsache, die Arbeitnehmer erscheinen bei ihrer Arbeit. Und auf welche Weise sie ihre Kinder versorgen, das ist doch den meisten Arbeitgebern total egal. Mir zumindest wäre es sicherlich nicht wichtig zu wissen, ob das Kind bei einer Tagesmutter angemeldet ist, oder in einem Kindergarten.
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