Nähte bei neuer Kleidung reißen ein - Selbst nähen?

Ich habe es schon 2 Mal erlebt, dass mir die Nähte an einem Pullover beim ersten oder zweiten Tagen von neuer Kleidung einfach eingerissen sind. Die Fäden haben sich langsam gelöst am Ärmel und dann war da einfach ein ziemlich großes Loch. Kein kaputter Stoff im klassischen Sinne, sondern eben ein offener bzw. eingerissener Faden. Nun habe ich in meinen Fällen einfach immer selbst Nadel und Faden geschwungen und den Fehler behoben. Das geht ja schnell und so ein bisschen nähen ist keine Kunst.

Nur meinte eine Freundin, sie würde die Teile natürlich reklamieren und nicht selbst nähen. Das sei ihr viel zu viel Arbeit. Ich verstehe sie natürlich einerseits, weil sie Recht hat: Es gibt Garantie auf Kleidung. Nur denke ich mir immer, der Aufwand das Reklamierens ist deutlich höher als wenn ich einfach selbst kurz nähe. Ich müsste anrufen, vermutlich etwas schriftlich formulieren, die Ware dann wegschicken und so weiter. Dafür würde ich bestimmt ein neues Oberteil bekommen, aber das dauert ja alles so lange.Ich nähe daher immer selbst, wenn die Nähte bei neuer Kleidung aufgehen und verzichte auf eine Reklamation. Wie handhabt ihr das?

Wenn ich es nähen kann, dann nähe ich es selber. Das ist zwar ärgerlich, aber ein weniger großer Act als eine Reklamation mit allem Drum und Dran. Gerade Nähte an Pullovern sind ja schnell und unauffällig genäht, wenn man ein gutes Sortiment an Garnen zu Hause hat.

Wie in einem anderen Thread erwähnt, ist mir das schnell bei den Primark-Klamotten passiert. Als ich die Klamotten dann an hatte, war ich aber schon wieder in der Heimat und hätte sie gar nicht reklamieren können. Die Sachen gingen gut zu nähen und man sieht auch gar nicht, dass ich da meine Finger im Spiel hatte. Es hätte auch nicht im Verhältnis gestanden, wenn ich das reklamiert hätte (also Weg, Zeit usw. im Verhältnis zum Wert).

Wenn ich den Schaden nicht beheben kann, dann würde ich auch im Laden nachfragen oder mich an den online-Shop wenden. Und wenn die Sachen sehr teuer waren, dann erst recht. Dann erwarte ich einfach auch eine gewisse Qualität und nicht, dass die Fäden sich so schnell nach dem Kauf lösen.

Mir ist das schon häufig bei Nachthemden und Schlafanzügen passiert. Einige Male getragen und dann war die erste Naht hin. Da ich keine Bekleidung in der unteren Preiskategorie kaufe, ärgert mich das schon. Ich achte beim Kauf auch sehr auf die Verarbeitung, da ich selbst sehr viel nähe und an mich selbst hohe Ansprüche habe. Wenn ich mir dann Bekleidung kaufe, dann erwarte ich ab einem gewissen Preis auch Qualität.

Bisher konnte ich die Nähte alle selbst reparieren, aber es gibt ja auch genügend Leute, die nicht nähen können und trotzdem viel Geld für ihre Kleidung ausgeben. In dem Fall würde ich auf jedem Fall reklamieren. Kaufe ich mir allerdings mal ein preiswertes T-Shirt oder einen Pullover, dann ärgere ich mich nicht so sehr über kaputte Nähte. Allerdings muss ich auch dazu sagen, das ich schon häufig preiswerte Ware gekauft habe, die in Ordnung war, wo keine Nähte geplatzt sind oder bei der ersten Wäsche auftraten.

Ich kann das nicht so pauschal beantworten, weil bei mir da verschiedene Faktoren mitspielen. Erstens kann ich nicht gut nähen, da darf der Defekt nur sehr klein sein. Dann spielt eine Rolle, wo ich gekauft habe. Im Netz passiert es ja dann schnell, dass die die Ware einfach nur gut schreiben und aus. Das ist mir schon bei Esprit passiert, wo es schade war, aber Ersatz war nicht lieferbar. Hätte ich es gewusst, hätte ich versucht eine Gutschrift für den Änderungsschneider zu bekommen.

Auch neige ich bei teuren Sachen eher zur Reklamation, denn da will ich natürlich auch etwas für mein Geld haben. Im Frühjahr hat mir ein Händler ein Teil sogar kunststopfen lassen und mir einen Gutschein gegeben. Ferner kann ich bei uns in der Stadt kaum mal einkaufen, sondern muss mindestens 5 km fahren. Da bedeutet eine Reklamation schnell mal, dass der Feierabend damit vertan ist plus Spritkosten und Parkplatzsuche. Das bockt sich auch nicht.

Mir passiert so etwas eigentlich nur noch sehr selten, seit ich Kleidung nicht mehr nach dem Motto "möglichst viel für möglichst wenig Geld" kaufe. Aber generell repariere ich solche Sachen immer selber. Ich nähe eh gerne als Hobby und ich habe eine Overlock Maschine, mit der man ordentliche Nähte hin bekommt, auch auf Jersey und anderen eher schwierigen Materialien. Eine Naht ist in fünf Minuten erledigt, eine Reklamation ist mit wesentlich mehr Aufwand verbunden, schon alleine deshalb würde ich ein Kleidungsstück mit offener Naht nicht zum Geschäft zurück bringen.

Bei mir kommt es in einem solchen Fall auch auf den Preis der Kleidung und die Mühe, die ein Umtausch machen würde an. Wenn es sich um ein preiswertes Kleidungsstück handelt, dann ärgere ich mich nicht so über eine gerissene Naht und bin eher bereit, auch mal selber zur Nadel und zum Faden zu greifen, um die Naht eben schnell auszubessern.

Aber bei teureren Teilen würde ich mich auf jeden Fall beschweren, weil ich es nicht einsehe, viel Geld für etwas zu bezahlen, wo dann am Ende das Teil noch nicht einmal vernünftig vernäht ist. Dabei lohnt sich dann der Umtausch auch eher und ich möchte schon, dass die Firmen wissen, dass ich unzufrieden war. Zum Glück ist es bei mir in den letzten Jahren gar nicht mehr vorgekommen, dass eine Naht gerissen ist, seitdem ich mehr auf gute Qualität bei meiner Kleidung achte.

Es kommt darauf an um welches Kleidungsstück es sich handelt und wie teuer es war. Handelt es sich um ein teures Kleidungsstück würde ich es vermutlich reklamieren weil mich das dann stören würde. Nicht das ich es selber nähen soll sondern das bei einem teuren Stück das in meinen Augen nicht vorkommen darf. Da ich aber eher günstige Kleidung kaufe kommt das bei mir nicht wirklich oft vor. Wenn ich jetzt bei einem günstigen Stück das Problem habe dann nähe ich meistens mit der Maschine einmal schnell drüber und fertig. Da mache ich auch keinen Aufstand und reklamiere es sondern nähe es und schon ist alles wieder erledigt. Geht vermutlich schneller und mit weniger Aufwand als eine Reklamation.