Woher kommt der schlechte Ruf von Graupen?

vom 25.11.2013, 15:39 Uhr

Ich esse gerne Graupen. Meine Mutter kann wirklich lecker kochen und als Kind habe ich schon immer gerne ihre Graupensuppen gegessen. Jetzt hat die kalte Jahreszeit angefangen und ich hatte auf einmal tierisch Lust, mal wieder in Kindheitserinnerungen zu schwelgen und eine leckere Graupensuppe zu essen.

Als ich meinem Mann von meinen Kochplänen erzählte, sind ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen vor Ekel. Er war vollkommen konsterniert, wie man überhaupt auf die Idee kommen könnte, so ein Zeug zu essen. Auf meine Erklärung hin, dass das Zeug eigentlich nur Gerste ist und er das Zeug mit jedem Bier das er trinkt zu sich nimmt, hat er mich nur irritiert angesehen. Trotz dem war er erst mal nicht dazu zu bewegen, das essen zu wollen. Letztlich habe ich die Suppe einfach für mich alleine gekocht und mit Genuss gegessen.

Ich habe mal ein paar Bekannte angesprochen und bei den meisten kam dann auch gleich entweder die totale Ablehnung dieses Lebensmittels zum Vorschein oder aber völlige Gleichgültigkeit. Jemanden wie mich, der gerne Graupen isst, habe ich nicht gefunden.

Was ich vor allem nicht verstehe, das sind die damit verbundenen Vorurteile, wie dass Graupen schleimig seien. Ich weiß ja nicht, wie mancher Graupen kocht. Wenn man sie aber wie Nudeln al dente kocht, ist da gar nichts schleimiges. Aber so richtig stichhaltig konnte die eigene Abneigung niemand meiner Bekannten begründen. Am ehesten mit solchen Aussagen wie, dass Graupen in der eigenen Familie keiner gerne äße.

Woran meint ihr, dass das liegt, dass so viele Leute keine Graupen essen? Wenn ich es genau überlege, habe ich Speisen mit Graupen auch noch nicht bewusst in Restaurants oder in der Mensa wahr genommen. Hält man so ein Essen gar für unverkäuflich? Oder wird das dann einfach anders benannt, um darüber hinweg zu täuschen, dass es sich tatsächlich um Graupen handelt? Und warum mögt ihr oder mögen eure Bekannten keine Graupen als Gericht? Kennt ihr da gängige Vorurteile, die das Phänomen vielleicht erklären könnten?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich denke, dass der schlechte Ruf daher kommt, dass Graupen früher oft in Schleimsuppen daherkamen. Diese wiederum erinnern an Krankheit und spezielle Diäten. Graupengerichte sind vielleicht deshalb selten, weil sie nicht besonders intensiv schmecken. Außerdem sind sie auch nicht unbedingt für Vegetarier sehr wertvoll, weil sie ja geschält sind. Man nimmt sie hauptsächlich als sättigende Suppeneinlage, wo sie mir aber bei der richtigen Konsistenz und anderen schmackhaften Zutaten gut munden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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