Erfundene Geschichten bei Kindern als rege Fantasie sehen?

Im Bekanntenkreis ist ein Kind, ca. 6 Jahre alt. Das erzählt Geschichten, da wackelt man mit den Ohren. Sie erzählt es aber so, dass man wirklich glauben kann, was sie erzählt. Sie erzählt Dinge, die sie angeblich erlebt hat, da staunt man nicht schlecht. Die Mutter weiß, dass die Kleine eine kleine Münchhausenerin ist. Aber sie meint, dass das Kind eben sehr fantasievoll ist und dass es nur gut ist, wenn das Gehirn so arbeitet. Da kann sie später in der Schule bestimmt gute Aufsätze schreiben oder sie wird eben mal Schriftstellerin.

Ich kenne sehr viele Kinder. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt und frage mich, ob man das wirklich als rege Fantasie abtun kann. Denkt ihr, dass es schon krankhaft sein kann, wenn ein Kind so rege und fantasievoll erzählt, dass man wirklich staunt? Vor allem erzählt das Kind es wirklich so, als wenn sie es wirklich erlebt hat und es hört sich dazu auch noch spannend an. Wie würdet ihr so etwas einschätzen?

Wieso soll es krankhaft sein wenn ein Kind so eine Fantasie hat. Ich finde das eher noch schön in der heutigen Zeit. Meine Tochter ist jetzt knapp fünf Jahre alt und erzählt auch Geschichten. Ich finde es immer wieder schön ihr zu zuhören auch wenn ich weiß dass das alles nur erfunden ist. Aber wenn man mit den Müttern gleichaltriger Kinder redet dann hört man immer das gleiche. Das machen fast alle Kinder in dem Alter. Die einen mehr, die anderen weniger.

@torka: Sicher erzählt jedes Kind auch Geschichten. Aber derart übertrieben, dass man wirklich schon mehr als eine Fantasie ist, habe ich es noch nicht erlebt und da finde ich es schon komisch. Wenn ein Kind anfängt zu erzählen, dass Sie mit einem Monster in der Nacht gekämpft hat, weil ihre Mutter nicht da war um sie zu beschützen und sie dann ihr Schwert genommen hat und das Monster in die Flucht geschlagen hat, kann man das noch als Alptraum ansehen.

Wenn sie aber aus der Schule (erste Klasse) kommt und sie erzählt, dass sie Lehrerin wieder einem Jungen die Ohren lang gezogen hat und der Junge dann die Lehrerin gebissen hat und sie dann dazwischen gegangen ist um die Lehrerin zu beschützen usw. ist das meines Erachtens schon bedenklich. Die Mutter hat mit mehreren Kindern aus der Klasse gesprochen und hat einfach mal gefragt, was denn so in der Schule gewesen ist und hat unauffällig nachgehorcht und nicht dergleichen ist geschehen. Auch die Lehrerin meinte, dass nichts vorgefallen ist.

Das ist aber nur ein Beispiel von sehr vielen und man kann dem Kind einfach nichts mehr glauben. Findet ihr das nicht irgendwie komisch? Fantasie ist da die eine Seite. Aber Geschichten aus dem Leben erzählen, die niemand erlebt hat, ist da eine andere Seite. Zumal man sich ja auch Sorgen macht.