Dienstleistungspersonal immer unfreundlicher/ unmotivierter?

In letzter Zeit ist es mir des öfteren aufgefallen, dass Servicepersonal, wie zum Beispiel Kassiererinnen, immer unfreundlicher werden. Sie wirken komplett lustlos und unmotiviert. Egal ob im Discounter oder bei Spielzeugläden. Sie sitzen an der Kasse und ziehen ein Gesicht, als müssten sie nach der Schicht noch ins nächste Bergwerk und Gold schürfen. Gerade bei toys´r´us ist mir dies negativ aufgefallen.

Mein Sohn ist noch nicht besonders alt und nimmt es mit Sicherheit noch nicht wirklich wahr, ob die Frau an der Kasse unmotiviert ist, oder nicht. Etwas ältere Kinder tun dies aber mit Sicherheit und das finde ich für ihren weiteren Lebensweg nicht unbedingt förderlich. Müssen Kinder denn unbedingt schon sehen, dass das Arbeitsleben nicht mehr so schön ist wie die Kindheit?

Ich selbst habe bei allen Jobs, die ich bisher hatte immer versucht, den Kunden mit Freundlichkeit entgegen zu treten. Meist ist mir das auch gelungen, solange die Kunden nicht unfreundlich zu mir waren, hatte ich immer ein Lächeln für sie übrig.

Anfangs dachte ich, es liegt eventuell daran, dass ich jetzt in einer Großstadt wohne und hier die Menschen eben allgemein nicht so viel wert auf Freundlichkeit legen. Als ich vor kurzem jedoch mal wieder in meinem Heimatdorf war, musste ich feststellen, dass die Motivation wohl auch dort nicht mehr auf einem Rekordhoch verweilt.

Woran liegt das, dass Menschen so unglücklich in ihrem Job sind und das dann auch noch so offensichtlich zeigen? Wenn sie nicht zufrieden sind, dann sollen sich diese Arbeitnehmer eben nach einer neuen Arbeit umsehen, so habe ich es auch stets gemacht. Die Kunden können schließlich nichts dafür, dass man selbst nicht gut gelaunt ist.

Liegt es eventuell sogar am Kündigungsschutz, sind sich diese Menschen einfach zu sicher, dass sie ohnehin nicht gefeuert werden können und sind deshalb einfach gleichgültig? Könnte eine Lockerung des Kündigungsschutzes so einem Verhalten Abhilfe schaffen oder wäre das sogar wieder kontraproduktiv, da die Menschen sich dann noch unwohler fühlen würden, weil sie Angst haben gekündigt zu werden.

Ich denke vielmehr, dass es daran liegt, dass der Einzelhandel seine Mitarbeiter zunehmend ausmistet und vorwiegend unterbezahlte Minijobber ohne echte Qualifikation auf die Kunden loslässt. Die sind schön billig und können flexibel zu bescheidenen Arbeitszeiten eingeplant werden, wozu dann Fachpersonal? Supermärkte stellen Leute schon gar nicht mehr auf Vollzeitbasis ein, sondern lieber auf Teilzeit und bei Bedarf werden allenfalls ein paar Stunden extra bezahlt.

Da wundert es mich eigentlich überhaupt nicht, wenn die Mitarbeiter keine große Lust mehr haben und im Grunde ihre Zeit nur absitzen. Gerade Minijobber reißen ihre Zeit doch auf einer Backe ab und tragen selten für irgendetwas die Verantwortung oder die Konsequenzen. Bei mir auf der Arbeit war das immer gern so, wenn ein Problem auftrat, war der Minijobber schon wieder weg und irgendwer anders konnte sich damit herum schlagen. Wenn der Minijobber wieder da war, war das dann aber auch wieder vergessen - nur der Frust bleibt, bei den anderen.

Dass das Servicepersonal immer häufiger nicht recht zufrieden aussieht, ist mir auch schon aufgefallen. Im Einzelhandel werden aber immer mehr Aufgabenbereiche mit Minijobbern abgedeckt, die natürlich dafür nicht optimal qualifiziert sind. Und dieser Einsatz von ungelernten Kräften drückt auch die Löhne der ausgebildeten Einzelhandelskaufleute.

Und die Folge ist dann natürlich, dass auf Dauer die Motivation der Belegschaft sinkt. Eigentlich verständlich, denn wer sich gerade beruflich in einer prekären Situation befindet, der kann das natürlich auch nicht verbergen. Trotz all dieser Gründe finde ich, dass man doch versuchen sollte, mit einer freundlichen Ausstrahlung im Laden zu sitzen