Handarbeiten auf die ihr besonders stolz seid

Wie haben ja nun viele User(Innen) hier, die sich mit Handarbeiten jeglicher Art beschäftigen. Und irgendwann hat wohl jeder eine Art Meisterstück erschaffen, auf das man noch viele Jahre später stolz ist. Bei mir war es vor mehr als zehn Jahren eine gestrickte Tischdecke. Diese war etwa 1,60 Meter im Durchmesser und hatte eben auch noch ein Muster, was wirklich von der ersten bis zur letzten Runde gestrickt wurde. Leider habe ich damals kein Foto davon gemacht. Welche Dinge habt ihr schon selbst gemacht wo ihr auf eure Leistung besonders stolz seid?

Besonders stolz bin ich auf meinen ersten selbstgenähten Wickelrock. Dies ist ein Modell zum Wenden, sodass der Rock auf zwei verschiedene Arten getragen werden kann und immer anders ausschaut. Dieser Rock hat mir schon einiges an Lob eingebracht und ich musste ihn sogar noch zwei Mal für Freundinnen nähen. Natürlich dann mit einem anderen Stoff, da es ja Unikate sein sollten.

Ganz stolz war ich auch mit ungefähr 13 Jahren, als ich mein allererstes Paar Socken komplett ohne Hilfe gestrickt habe und die dann auch tatsächlich noch gepasst haben. Das war schon ein tolles Erfolgserlebnis, dass ich bestimmt nicht vergessen werde und auf das ich damals sehr stolz war (und auch heute noch bin).

Also ich persönlich interessiere mich eigentlich so gar nicht für die Handarbeit, das könnte aber auch daran liegen, dass ich in der Hinsicht nicht so begabt bin und alle meine Handwerksarbeiten nicht so toll aussehen und früher auch nicht toll aussahen. Aber trotz all dem bin ich auf ein Meisterstück auch heute noch sehr stolz, da ich es mit meinen eigenen Händen gemacht habe.

Es ist zwar schon auch an die zehn Jahre her, dass ich das Meisterstück angefertigt habe, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Und zwar habe ich ein Sofakissen selber genäht und desgleichen. Ich habe es zwar in der Schule damals angefertigt, trotz all dem habe ich es ja selber gemacht. Das Kissen existiert auch heute noch. Ich habe es damals ganz stolz meiner Mutter geschenkt und es liegt auch heute noch bei meinen Eltern auf dem Sofa.

Obwohl ich heute - und auch schon seit vielen Jahren - mich nicht mehr mit Handarbeit beschäftige, so habe ich auch zwei Modelle auf die ich besonders stolz bin. Das erste ist ein Hund, den ich in der Grundschule auf ein Kissen gestickt habe. Da waren bunte Fäden und ein Motiv vorgegeben, aber als kleine Grundschülerin war das für mich ein Highlight als ich das selbstgestickte Kissen fertig hatte und meine Mutter es mir noch mit Stoff unternäht hat und dann mit Watte auffüllte.

Das zweite ist eine Tasche wo Handarbeitssachen drin Platz finden. Dieses Täschen ist rot und mit gelber, rosaner, weißer und orangefarbener Wolle bestickt. Es sind Sternen- und Blumenmuster, die farblich aufeinander abgestimmt sind. Das Ganze wurde mit rotem Stoff unternäht und zwei große Knöpfe schließen das Ganze. Dort bewahre ich bis heute noch mein Nähzeug auf. Knöpfe allerdings finden in einer anderen Tasche Platz.

Bis vor kurzem war Handarbeiten für mich eher gar nichts. Das erinnerte mich immer nur an die Schule wo mir dann zu Hause meine Großmutter schnell alles gestrickt oder gehäkelt hat. Mich hat das einfach gar nie interessiert. Aber wie es so ist kommt meine Tochter vom Kindergarten nach Hause mit dem Wunsch auch eine selbstgestrickte oder selbstgehäkelte Haube zu haben, so wie die anderen auch. Na was bleibt einem dann übrig als selber mal zu versuchen.

Und ich muss zugeben dass erst die vierte Haube wirklich etwas geworden ist und darauf bin ich sehr stolz. Die vorigen wurden dann wieder aufgetrennt, die waren irgendwie alle zu kurz oder zu weit oder sonst was. Aber auf diese Haube bin ich stolz. Die werde ich vermutlich auch in die Erinnerungskiste meiner Maus geben wenn sie ihr zu klein geworden ist.

Ich bin ganz besonders stolz auf meinen ersten selber gestrickten Pullover. Diesen habe ich damals gestrickt, als ich sechzehn Jahre alt war. Man, ist das schon wieder lange her!

Es handelt sich um einen Norwegerpullover aus echter, isländischer Schafwolle in der Farbe petrol. Also ist es wohl doch eher ein Islandpullover, aber der Unterschied ist mir nicht so hundertprozentig klar. Er hat am Kragen typischerweise eine Musterpasse, in dieser sind vor gelben Hintergrund weiße Islandpferde zu sehen. Das war für mich damals schon eine kleine Herausforderung, dieses Muster ordentlich einzustricken. Es hat aber ganz gut geklappt und ich bin sehr stolz gewesen, als mein erster eigener, selber gestrickter Pullover endlich fertig gewesen ist. Für ihn habe ich nämlich wirklich lange gebraucht, das Projekt zog sich über mehrere Wochen. Doch schon der zweite gelang wesentlich schneller.

Natürlich ist mein erster Pulover nicht perfekt. Die Ärmel habe ich doch ziemlich stümperhaft befestigt, indem ich sie angehäkelt habe, weil ich das mit dem Maschenstich nicht hinbekommen habe. Aber sei es drum, unter die Ärmel schaut man ja eigentlich nicht. Und das gute Stück ist mindestens eine Nummer zu groß geraten, da ich es nicht für nötig gehalten habe, eine Maschenprobe anzulegen. Zumal die Beschreibung ja auch auf meine Wolle ausgelegt gewesen ist. Wie ich das hinbekommen habe ist mir bis heute schleierhaft, Fakt ist jedoch, dass mein zweiter Pullover trotz sorgfältig ausgeführter Maschenprobe noch größer geworden ist und ich ihn deswegen schweren herzens verkauft habe.

Der Pullover ist mir leider viel zu warm und ich trage ihn deswegen nur ganz extrem selten, wenn zu Weihnachten Schnee liegt und ich meinen Weihnachtsausritt mache zum Beispiel. Dennoch bin ich sehr stolz auf diese Handarbeit, einfach weil es meine erste richtig schwierige Arbeit war. Naja, was halt für ein junges Mädchen so schwierig ist.