Welche unterbezahlte Ausbildungsberufe sind euch bekannt?

Arzthelfer/In, Friseur/in, Krankenschwester, Krankenpfleger, Altenpfleger/in oder auch der Ausbildungsberuf zur Erzieherin sind, wenn man hört. was diese Leute verdienen, ja sehr unterbezahlt sein. Warum ändert sich daran nichts? Sind euch noch andere Ausbildungsberufe bekannt, die völlig unterbezahlt sind? Was verdient man heutzutage, wenn man als unterbezahlt gilt? Liegt es bei einer Unterbezahlung nicht nahe, dass solche Berufe eher aussterben, weil doch jeder auch sehen muss, wo er bleibt? Arbeitet ihr in einem Beruf der unterbezahlt ist?

Also ich bin Arzthelferin, und mein Verdienst ist eigentlich verhältnismäßig zu anderen Arzthelferinnen sehr gut. Das liegt aber einfach daran, das ich mich in unserer Praxis hoch gearbeitet habe, und deshalb besser bezahlt werde. Der Verdienst ist fast gleich, wie der meines Freundes, der BWL studiert hat, und für eine Bank arbeitet. Wobei ich seine Arbeit als unterbezahlt einstufen würde.

Meine Mutter ist Frisörin, und sie verdient für diese harte Arbeit, wo man ja auch wirklich Talent für haben muss, sehr wenig. Wobei man ja auch sagen muss, das es sich bei dem Beruf um eine Leidenschaft handeln muss, und wo man sicher auch bei gutem können und dem richtigen Ehrgeiz, richtig gut verdienen kann, wenn man es richtig anstellt.

Vermutlich würde ich, wenn ich die Möglichkeit hätte, aber auch was lernen, wo ich besser Verdienstmöglichkeiten hätte. Denn damals war ich einfach nur froh, als ich die Schule beenden konnte, jetzt sehe ich auch eher die Seite, das man eben genug verdienen muss, um anständig leben zu können.

Es ist immer eine Frage von Angebot und Nachfrage. Solange genügend Leute den Job auch für den Preis machen wollen oder müssen, solange werden die Löhne nicht steigen und der Beruf nicht aussterben. Wenn keiner mehr den Job machen möchte, müssen die Preise steigen. Oder man holt sich dann auch Verstärkung aus dem Ausland.

Ich habe eine Ausbildung in einem Beruf gemacht, der unterbezahlt ist, nämlich als Schneider. In der Lehre gab es 150, 200 und 250 Euro Gehalt, je nachdem in welchem Lehrjahr man war. Die Vergütung als Geselle war auch sehr schlecht und lag nach meiner Ausbildung unter tausend Euro brutto. Ich habe die Ausbildung nicht gemacht, um in diesem Beruf auch später zu arbeiten, denn so ein geringes Einkommen ist nicht das, was ich mir auf Dauer vorstelle.

Eine Bekannte, mit der ich gemeinsam zur Schule gegangen bin, hat nach der Schule auch zunächst eine Ausbildung gemacht, nämlich zur Goldschmiedin. Ihr Gehalt war ebenfalls sehr gering, sowohl während der Ausbildung als auch später im Beruf. In diesem Job hat sie allerdings auch nicht sehr lange gearbeitet, sondern sich schließlich ebenfalls noch für ein Studium entschieden.

Im übrigen gibt es nicht nur Ausbildungsberufe, in denen sehr viele Arbeitnehmer oder vielleicht sogar sie meisten für einen schlechten Lohn arbeiten. Bei Akademikern tritt dieses Problem seltener auf, aber es kommt eben auch vor. Eine gute Freundin hat soziale Arbeit studiert und anschließend in einer Einrichtung gearbeitet, in der sie weniger bekommen hat als eine Krankenschwester, obwohl sie eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein Hochschulstudium vorweisen konnte und sich die Stelle an Akademiker richtete.