Frau schnauzt Kleinkind an, weil es Schuhe auf Stuhl hat

Bei uns im Schwimmbad befindet sich am Eingang auch ein kleines Bistro mit etwa zehn Tischen und den dazu gehörenden Stühlen. Meistens sitzen dort Leute, die auf jemanden warten (müssen). So auch ich, wenn ich auf meinen älteren Sohn warte, der zur Zeit einen Schwimmkurs absolviert. Meistens gebe ich währenddessen meinen kleinen Sohn bei meinen Eltern ab.

Nun war es neulich so, dass aber meine Eltern keine Zeit hatten und ich meinen kleinen zweijährigen Sohn mit ins Schwimmbad nehmen musste. Das war für mich auch überhaupt kein Problem, denn er saß ganz lieb auf einem der Stühle und hat mit ein paar seiner Spielzeugautos gespielt.

Auf einmal schnauzt uns von hinten die Bistropächterin an, dass mein Sohn gefälligst die Schuhe ausziehen soll, wenn er auf ihren Stühlen sitze, denn durch die Schuhe entstehen unschöne Kratzer auf den Stühlen, die sie nicht mehr heraus bekommt. Dann sehen die Stühle schrecklich aus.

Eingeschüchtert habe ich meinem Sohn dann auch die Schuhe ausgezogen. Aber im Nachhinein fand ich es schon eine recht große Frechheit uns so anzufahren. Schließlich kann mein Sohn nichts dafür, dass er noch so klein ist und seine Füße eben noch auf der Sitzfläche zum größten Teil liegen, wenn er darauf sitzt. Außerdem saß er ganz ruhig auf dem Stuhl und die Schuhe haben den Stuhl nur am Rande berührt und haben auch keinerlei Kratzer auf der Sitzfläche hinterlassen.

Wie hättet ihr in einer solchen Situation reagiert? Wärt ihr auch eher ruhig und eingeschüchtert geblieben oder hättet ihr Protest eingelegt? Steht es ihr überhaupt zu, so zu reagieren, auch wenn sie natürlich als Pächterin des Bistros das Hausrecht hat?

Ich finde es immer sehr schwer zu sagen, ob das richtig ist. Denn eine Mutter sieht das nie objektiv, wenn ihr gesagt wird, dass etwas falsch ist, was sie oder ihr Kind gerade macht. Da hört eine Mutter auch schon mal einen Unterton heraus, der vielleicht gar nicht da gewesen ist und deshalb kann ich nur sagen, dass es schon richtig ist, dass Schuhe nicht auf die Sitzfläche gehören. Denn Schuhe sind nie ganz sauber und wenn man sich dann da hin setzt, dann wird Kleidung schmutzig.

Ich hätte stillschweigend die Schuhe ausgezogen oder hätte meinem Kind gesagt, dass er sich eben nicht anlehnen kann, wenn seine Füße auf die Sitzfläche kommen. Denn wie gesagt, es ist nicht immer so, wie man es als Mutter gehört hat. Wahrscheinlich schallte es in diesem Eingang von diesem Bistro noch ein wenig und schon hört sich das wie "anfahren" an. Also ruhig bleiben und hin nehmen.

Ob es ihr zusteht, ist eine seltsame Frage. Wie schlecht darf man seine Gäste behandeln? Es ist jedenfalls nicht nett, jemanden gleich anzupflaumen anstatt nett zu bitten. Dass sie deinen Sohn anschnauzt, ist erst recht nicht nett. Der Kleine kann wirklich nichts dafür. Wenn, dann bist du als Mutter die Ansprechpartnerin.

Es ist halt das alte Problem. Ihr passiert das zehn Mal am Tag, dass ihre Gäste sich in irgendeiner Form daneben benehmen oder ihr halt irgendwie Ärger bereiten. Für jeden einzelnen Gast ist es das erste Mal, dass er etwas falsch gemacht hat. Die beteiligten Parteien gehen also mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in die Situation.

Ich kann schon verstehen, dass man sauer wird, wenn man das tagtäglich beobachtet und mir würde es auch schwer fallen, da jedes Mal nett zu bleiben. Die Frau ist ja auch nur ein Mensch. Am besten ist es, der "Bitte" nachzukommen. Wenn man schlagfertig ist, kann man auch ruhig auf den Ton hinweisen. Aber ich persönlich bin nicht der Typ dafür. Ich hätte auch einfach gekuscht.

Etwas schwierige Situation, denn natürlich hat sie nicht das recht euch so anzufahren, glaube wenn sie es in einem ordentlich, vernünftigen und ruhigen Ton gesagt hätte, dann hättest du das gar nicht so als Angriff gesehen. Denn eigentlich finde ich auch, das die Kinder nicht mit Schuhen auf die Stühle sollten. Ich habe da bei meinen Kindern schon sehr drauf geachtet.

Leider beobachte ich das sehr oft, das es den Müttern egal ist, das die Kinder mit den Schuhen auf Möbelstücken rumtoben. Bei dir hörte sich das aber an, das du eigentlich darauf achtest, nichts kaputt zu machen. Ich glaube, wäre ich in deiner Situation gewesen, hätte ich die Frau schon darauf hingewiesen, das ein freundlicherer Ton angebracht wäre.

Wenn sie dich wirklich so angeschnauzt hat, war das nicht richtig von ihr. Sie hätte dich freundlich bitten können, deinem Sohn die Schuhe auszuziehen, damit ihre Stühle keine Kratzer bekommen. Richtig war jedoch, dass sie etwas gesagt hat. Denn Schuhe gehören nicht auf die Stühle. Ich hätte etwas anders reagiert und sie gebeten, mich in einem anderen, freundlicheren Ton anzusprechen. Die Schuhe hätte ich meinem Sohn wahrscheinlich nicht ausgezogen, aber ich hätte ihn mir auf den Schoß gesetzt.

Ich finde auf jeden Fall, dass der Ton die Musik macht. Gerade, wenn es sich um ein kleineres Kind handelt, das nicht offensichtlich ein Fehlverhalten an den Tag legt, kann man ja die Mutter freundlich darauf hinweisen, ohne gleich vorwurfsvoll zu wirken.

Ich frage mich immer wieder, warum manche gleich so verbittert sind und ihren ganzen Frust dann an anderen Menschen auslassen und gleich ausfallend oder laut werden, anstatt in einem vernünftigen, ruhigen Ton darauf hinzuweisen, dass es lieb wäre, wenn das Kind die Schuhe ausziehen würde.

Meist ist es übrigens den Müttern nicht egal, wenn Kinder auf Möbelstücken herumtoben, nur ist es oft gerade bei Kleinkindern schwierig, immer gleich jedes Fehlverhalten zu korrigieren, da oft noch das Verständnis fehlt und der Bewegungsdrang einfach stärker ist. Ich finde, da kann man aber dennoch sachlich bleiben, auch wenn ein Kind mal wirklich sichtbar herumtobt, was in deinem Fall sicherlich nicht so war.

Ich kann dein Entsetzen sowie deine Empörung bestens nachvollziehen. Ich muss Diamante aber auch zustimmen, dass Schuhe nichts auf Stühlen zu suchen haben. Natürlich war es nicht beabsichtigt und du hast auch in dem Moment überhaupt nicht daran gedacht, dass dein Kleiner da Sachen hätte beschädigen können. Trotzdem muss die Situation sehr unangenehm für dich gewesen sein.

Ich verstehe nur nicht, warum die Frau dich so angefahren hat. Natürlich kannst du das eventuell etwas übertrieben aufgenommen haben, aber man hätte es auch freundlicher gestalten können. Es wäre nichts dabei gewesen, wenn die Frau zu dir rüberkommen wäre und es dir zugeflüstert hätte. Da wäre das Verständnis auch viel größer dafür, als wenn man von der Seite angefahren wird.

Das nächste Mal sagst du ihr, dass die Stühle sowieso schon total zerkratzt sind, weil die von ihrem Geschrei sowieso andauern umkippen und über den Boden fegen.

Ich finde, der Ton macht die Musik und die Inhaberin des Bistro hätte dies auch in einem normalen Ton der Mutter sagen können ohne unfreundlich zu werden. Dann hätte man als Mutter dem Kind die Schuhe ausgezogen und das Thema wäre vom Tisch. Das Kind hat dies ja nicht extra gemacht und wenn man die Mutter einfach freundlich drauf hingewiesen hätte, hätte man das Problem ohne unfreundlich zu werden lösen können.

Ich finde auch, dass die Betreiberin des Bistros einfach zu heftig reagiert hat. Sicher verstehe ich es, dass sie es nicht toll findet, wenn ein Kind die Schuhe an hat und diese auf dem Stuhl liegen. Vielleicht hatte sie schon Erfahrungen, dass wirklich mal Stühle durch Schuhe zerkratzt wurden. Das ist dann natürlich ärgerlich. Habt ihr "nur" zum Warten in dem Bistro gesessen oder auch etwas dort getrunken oder gegessen? Wenn ihr nichts verzehrt habt, war die Betreiberin vielleicht deswegen auch schon sauer und hat aus dem Grund so hart reagiert.

Aber auch dann finde ich ihr Verhalten einem Kind gegenüber nicht angebracht und wenn ihr dort etwas verzehrt habt ist es noch weniger angebracht. Ein freundlicher Ton hätte doch sicher auch bewirkt, dass du deinem Sohn die Schuhe ausgezogen hättest und auf diese Weise wäre auch niemand eingeschüchtert worden. Ich denke, dass ich genauso reagiert hätte, wie du es getan hast. Auf lange Diskussionen bezüglich des Tonfalls der Frau hätte ich vor dem Kind auch kein Interesse gehabt.