Warum und wozu gibt es Verschwörungstheorien?

Ich bin ein Mensch, der sehr gerne liest und auch gerne viel Wissen aufnimmt. Am Schönsten ist es natürlich, wenn das Thema, über das ich mich informiere, spannend ist und ich mir vielleicht auch selber Gedanken darüber machen kann.

Ich habe mich eine Zeit lang Mal mit dem 11. September beschäftigt, da ich von einem Freund darauf aufmerksam gemacht worden bin. Also das es viele Verschwörungstheorien gibt und so weiter. Ich habe sehr viel darüber gelesen, erstaunende und auch schwachsinnige Sachen gelesen und habe eine Meinung zu diesem Thema, allerdings geht es jetzt nicht darum. Ich finde es einfach faszinierend, solche Texte und Überlegungen von Menschen durchzulesen und manchmal sind es auch echt Dinge, die mir sehr logisch vorkommen.

Aber trotzdem ist es so, wie ich finde, dass viele Sachen sehr weit hergeholt sind. Aber ich würde nie mein ganzes Leben damit verbringen, dafür ist mir mein Leben zu Schade. Aber warum gibt es überhaupt solche Theorien? Einfach damit ein paar Skeptiker sich beschäftigen können oder weil auch wirklich etwas stimmen könnte?

Für viele Leute ist es anscheinend einfacher, weit hergeholte Theorien über höhere Mächte und Verschwörungen zu glauben, als eine einfache Erklärung zu akzeptieren. Das kann sicherlich unterschiedliche Gründe haben. Bei der Verschwörungstheorie über die erfundene Mondlandung liegt es wohl daran, dass die Menschen nicht die technischen Details verstehen konnten und deshalb einfach nicht glauben können, dass man mit damaligen Mitteln ein solches Projekt durchziehen konnte.

Bei der Verschwörungstheorie zum 11. September ist das wohl etwas anders gelagert. Womöglich ist der Gedanke, dass Terroristen zu einem solchen Anschlag fähig sind, so beängstigend, dass man lieber glaubt, dass das ganze von Regierungsorganisationen geplant war. Vielleicht schafft das ja eine Art von Sicherheitsgefühl, wenn man den Gegner (be)greifen kann (das ist ja bei Terroristen nicht so leicht)?

Man muss ja auch mal sehen, dass es sich hier um Theorien handelt. Manche davon sind ja tatsächlich wahr. Ich meine, bevor man die Wahrheit aufdeckt, ist doch alles nur eine Theorie. Das ist wie mit der Paranoia, der Angst verfolgt zu werden. Es heißt nicht, dass man nicht verfolgt wird. Vor noch einem halben Jahr wäre die Behauptung, die USA würde Deutschland ausspionieren auch noch als Verschwörungstheorie abgetan worden.

Ich habe mal einen Chinesen kennengelernt und in einer Unterhaltung kam wirklich raus, dass er meint, die Kulturrevolution wäre friedlich abgelaufen. Der war so indoktriniert von der Politik seines Landes, dass er das einfach nicht gesehen hat wie er manipuliert wurde. Aber sowas kommt im Westen ja nicht vor. Ich finde es etwas vermessen, sein eigenes Land da total auszunehmen.

Ich sage nicht, dass die Verschwörungstheorien zum 11. September alle stimmen. Alle gleichzeitig geht ja sowieso nicht. Aber nicht alle Verschwörungstheoretiker sind totale Spinner, die mit einem Hut aus Alufolie schlafen, um nicht von Aliens entführt zu werden. Skepsis hat schon oft zur Wahrheitsfindung geführt und ist in einem gewissen Maß doch eine gesunde Eigenschaft. Ohne sie wären wir alle nur Marionetten. Das Gegenteil von Skepsis ist blindes Vertrauen. Und welche Regierung hat das schon verdient?