Ist "Buben Spielzeug" anspruchsvoller?
Ich habe einen Sohn, der bald 5 Jahre alt ist. Von daher bin ich natürlich vor allem in Spielsachen "für Buben" vertraut. Ich habe es bewusst, unter Anführungszeichen geschrieben, da ich schon der Meinung bin, dass es natürlich kein Spielzeug nur für Mädchen oder nur für Buben gibt und mein Sohn spielt sich durchaus auch gerne mit Puppen, so wie es auch viele Mädchen gibt, die sich mit Autos und Co sehr gerne spielen.
Dennoch kommt man nicht drum herum, dass ja auch in Spielzeugkatalogen Spiele oft für Mädchen oder für Buben eingeteilt werden, auch wenn das natürlich noch lange nicht heißt, dass es nur für dieses eine Geschlecht bestimmt ist.
Wenn ich mich da bei uns und in meinem Freundeskreis so umschaue, welches Kind welches Spielzeug hat, dann muss ich trotzdem feststellen, dass sich viele an diese "klassische" Einteilung halten. Und irgendwie verbreitet es sich doch. So hat mein Sohn unlängst bei einem Spielzeug auch gesagt, dass das doch für Mädchen ist und so weiter. Von mir hat er das sicher nicht, weil ich von Anfang an dahinter war, das nicht in diese Schubladen zu stecken.
Wenn man nun aber bei dieser klassischen Einteilung bleibt, so wie sie eben auch in zahlreichen Spielzeugkatalogen zu finden ist, habe ich den Eindruck, dass das klassische "Buben Spielzeug" viel anspruchsvoller ist als das für Mädchen. Ich denke da gleich einmal an diese ganzen Lego Technik Sets. Oder auch an Fischertechnik. Und auch bei vielen anderen Bausets steckt finde ich oft schon sehr viel Vorbereitung auf Fachwissen dahinter. Die Sets kommen in der Regel ja auch gut an.
Mir ist wie gesagt natürlich klar, dass sich auch Mädchen mit Lego Technik gerne spielen können, aber dennoch ist die vom Hersteller gedachte Zielgruppe eher für Buben. Gerade Lego hat nun ja auch mehr oder weniger eigene Sets die eher die Mädchen als Zielgruppe haben, aber bei Lego Technik würde mir keines einfallen, welches auch viele Mädchen anspricht.
Und nicht nur bei diesen Spielsachen. Auch bei Bilderbüchern finde ich, dass die Bücher, die nicht klassisch für Mädchen gedacht sind, viel anspruchsvoller und informativer sind. Findet ihr das auch, oder sehe ich das nur so, weil ich mich mit "Buben Spielsachen" mehr auseinander gesetzt habe? Aber wie gesagt: Wenn ich mich da im Umkreis umsehe, dann spielen viele Mädchen mit Barbie, Puppen, Bastelsets und Co. Buben haben da schnell einmal nicht nur Rollenspiele, wobei die natürlich auch gut und sinnvoll sind.
Bei Büchern wäre mir das eigentlich noch nicht aufgefallen, inwiefern sollten da die für Burschen anspruchsvoller sein als für Mädchen? Ich habe mit meinen Kindern zwar erst Erfahrung im Kindergartenalter, aber auch wenn ich an meine Kindheit zurückdenke würde ich da jetzt nicht wissen was an bubenspezifischen Büchern anspruchsvoller gewesen wäre. Bis jetzt sind die Bücher auf jeden Fall geschlechtsneutral, Bilderbücher und sehr viele von der Wieso Weshalb Warum Serie. Und ich glaube nicht dass man mit einem Superhelden oder Tom Turbo Buch mehr lernt als mit einem Pferde oder Internatsbuch ganz klischeehaft gesagt.
Bei Spielsachen muss ich jetzt kurz überlegen ob ich dir zustimme. Wie du sagst, man kann sich noch so bemühen die Kinder offen zu erziehen, spätestens im Kindergarten beginnt die Unterteilung in Buben- und Mädchensachen. Alles was rosa ist wird im Spielzeugkatalog schnell überblättert. Bei Lego gibt es ja jetzt die eigene Friends Reihe, die ist gesondert für Mädchen ausgerichtet wage ich jetzt mal zu behaupten. Das Lego Technik ist themenspezifisch schon eher für Buben ausgerichtet, muss aber dazu sagen dass das in meiner Jugend mein Lieblingsspielzeug war.
Ob jetzt Bubensachen wirklich so viel anspruchsvoller sind? Man kann an der Puppenküche beim Spielen was lernen, man kann an der Werkbank die Motorik trainieren, das kann man aber auch beim Auffädeln von Ketten und stecken von Steckperlen. Und wenn man die Kinder lässt, sind sie eigentlich recht flexibel womit sie spielen, habe kaum einen Buben erlebt der sich nicht über die Puppenküche stürzte wenn er wo eine sah und oft hat man die Besuchermädels bei uns kaum von der Bohrmaschine weglocken können.
Aber ja, klischeehaft sind die Spielsachen auf jeden Fall, das Mädchen als fürsorgliche Puppenmama und am basteln, der Bub mit Werkzeug und Autos, aber ob jetzt das eine anspruchsvoller als das andere ist, das glaube ich kaum. Du hast wahrscheinlich wirklich eher deinen Jungen vor Augen und siehst die Mädchenspielsachen mit anderen Augen, aber beobachte mal Mädchen beim Spielen, vielleicht denkst du dann anders.
Bei den Büchern wäre mir das jetzt noch nicht so aufgefallen, aber das kann auch daran liegen das wir nicht das typische Mädchen zu Hause haben. Bei den Büchern kaufen wir sehr gerne die Wieso, weshalb warum Bücher und bei denen ist es je nach Thema eher für Mädchen oder Jungen. Ok, ich gebe es zu, es gibt auch bei den Büchern etwas für Mädchen und Jungs und die Themen der Jungen sind vermutlich ein wenig anspruchsvoller. Wir haben ja auch sehr viele Bücher über typische Jungenthemen wie Dinosaurier, Piraten und was weiß ich noch. Das typische Prinzessinnenbuch haben wir nicht.
Auch beim Spielzeug haben wir eher Dinge die für Jungen sind. Bis jetzt ist mir das gar nicht so in den Sinn gekommen, aber es stimmt wirklich das das Spielzeug für Jungen anspruchsvoller ist als das für Mädchen. Und unsere Tochter spielt lieber mit dem Jungenspielzeug weil sie gerne Technik hat. Ich denke daran sind wir nicht gerade unschuldig. Bin ich doch auch aus dem technischen Bereich und das sieht sie auch. Wenn man so an das typische Mädchenspielzeug denkt kommen einem einfach mal Puppen in den Sinn. Große, kleine und viel Zubehör. Bei Jungen fällt einem dann auch schon viel mehr ein. Und da geht’s eher in die Technik.
Ich bilde mir zumindest ein, dass Jungen mehr Bau- und Konstruktionsspielzeug haben und Mädchen eher so Rollenspielzeug.
Und ja, ich finde es kognitiv schon fordernder, etwas mit Lego zu konstruieren, als eine Puppe zu wickeln und zu füttern, und mich nervt diese klassische Rollenaufteilung selbst ziemlich, aber da ich selbst 2 Jungs habe, muss ich mich zum Glück nicht darüber ärgern.
Ich finde Mädchenspielzeug setzt sehr of nur auf Niedlichkeit, Glitzer, etc. Natürlich gibt auch total unsinniges Jungenspielzeug wie diverse Actionfiguren, und es gibt auch mal künstlerisches Spielzeug für Mädchen wie "Perlen auffädeln oder Bügelperlen, Armbänder flechten" oder dergleichen, aber das setzt ja eher auf Feinmotorik als auf konstruktives Denken.
Alles in allem würde ich schon behaupten, dass das Spielzeug für Jungen wie Lego Technik schon viel anspruchsvoller ist, als Filly, Barbie und Co.
Die Spielzeuge werden eben danach gestaltet, welche Fähigkeiten und Interessen man den Geschlechtern eher zuschreibt. Das das nicht immer zutreffen muss, weiß heutzutage eigentlich jeder. Je kleiner die Kinder sind, umso mehr sind viele Spielsachen aber auch noch neutral gestaltet, finde ich. Von Lego Duplo gibt es ja zum Beispiel den Zoo oder den Bauernhof, sowas ist sicherlich für beide Geschlechter geeignet. Und relativ neu ist wohl das mit den rosa Geburtstagstörtchen, was man gerade immer in der Werbung sind. Also etwas für Mädchen, was sie auch zusammenbauen müssen.
Lego Technik wird überwiegend von 10-16 Jahren empfohlen, einiges auch schon etwas früher. Mal ehrlich, heutzutage haben viele Mädchen mit 10 Jahren das Spielalter sowieso schon fast hinter sich und würden sich furchtbar kindisch vorkommen, würden sie noch mit Lego spielen.
Ja, finde ich schon. Wenn ich alleine an Lego denke, fällt mir direkt auf, dass das für Jungen immer irgendetwas mit Tüftelei zu tun hat. Das finde ich echt klasse und kann es nur befürworten, wenn Kinder richtig gefordert werden. Nur schade, dass es das für Mädels kaum gibt. Das klassische Spielzeug für Mädchen ist meistens rosa und hat etwas mit Pferden zu tun oder beinhaltet irgendeine klassische Familienrolle. Da fällt mir Barbie ein oder Polly Pocket. Spielerisch sollen Mädchen wohl eher dazu erzogen werden, eine klassische Familie nachzuspielen.
Das kann ich nicht unterstützen. Ich versuche bei uns zu Hause immer möglichst neutrales Spielzeug zu kaufen. Wir achten auf Puzzles oder Playmobil, das für beide geeignet ist und bei dem das Mädchen nicht den Spaß verliert. Manchmal ist es ja auch so, dass Mädchen echt kein Interesse an einem Spielzeug haben, in dem es um schnelle Autos oder Feuerwehr und Polizei geht. Das kann man ja nun auch nicht erzwingen. Aber man kann als Eltern schon viel dafür tun, dass es sich nicht in eine klassisch erzwungene Rolle einfindet. Wenn Mädels Spaß am Tüfteln haben, dann merkt man das ja und kann es entsprechend fördern. Umgekehrt gilt aber auch, wenn mein Sohn lieber mit dem Ponyhof spielt, darf er das auch gerne.
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