Muss ein Chef einen Operationstermin eines Tieres dulden?
Unser Hund wurde vor einigen Tagen operiert und da kam mir die Frage, ob ein Chef eine solche Operation und den damit verbundenen Arbeitsausfall tolerieren muss. Bei der Operation handelte es sich nebenbei bemerkt um einen bösartigen Tumor, der binnen kürzester Zeit sehr groß geworden ist und deshalb schnell entfernt werden musste. Zum Glück kann ich mir meine Zeit frei einteilen und brauche mich daher nicht vorab mit einem Chef besprechen oder mir gar Urlaub nehmen, ich denke mir jedoch, dass dies bei vielen Tierbesitzern der Fall sein wird. Da der Tumor extrem schnell gewachsen ist und ich dieses Jahr bereits Urlaub hatte, hätte ich nicht einmal die Zeit mich nach der Operation um unseren Hund kümmern zu können, was besonders bei einer solch großen Narbe von großer Bedeutung und unbedingt erforderlich ist.
Meine bessere Hälfte würde auch wegfallen, da es bei ihr nicht anders aussieht. Auf andere Menschen wäre auch kein Verlass und die Möglichkeit den Hund in einer Klinik lassen zu können wäre leider nicht gegeben, da dieser durch sein Wesen eingehen würde, weshalb wir ihn auch im Urlaub nicht woanders lassen können und daher immer mitnehmen müssen, was ja nicht weiter tragisch, sondern ganz im Gegenteil echt schön ist.
Welche Möglichkeiten würden sich bei diesen ganzen Gegebenheiten überhaupt noch anbieten? Denn einen Arbeitsplatz kann man besonders in der heutigen Zweit ja nicht aufs Spiel setzen, was ich, wenn es nicht anders gehen würde aber gewiss machen würde, da unser Hund ein vollständiges Familienmitglied ist.
Nein, das muss kein Chef dulden und wenn der Arbeitnehmer kein Urlaub mehr hat und der Chef ihm keinen unbezahlten Urlaub geben will, dann muss der Hundebesitzer schauen, dass er jemand anderes findet, der sich um das Tier kümmert. Wenn kein Urlaubsanspruch mehr besteht, weil der Jahresurlaub bereits genommen wurde, dann muss er nicht mal frei geben, wenn der Arbeitnehmer ein älteres Kind (ich glaube es war älter als 12 Jahre) zu hause hat, welches gerade aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Ein Tier ist kein Grund dem Arbeitsplatz fern zu bleiben. Moralisch gesehen vielleicht, aber der Chef ist eben nicht verpflichtet diese Termine als relevant anzusehen. Wer einen kulanten Chef hat, der kann sich glücklich schätzen. Wenn es so ein Gesetz geben würde, dann würde man vor dem Problem stehen, ab welchem Tier ein solcher Termin geduldet werden muss. Dann würden Meerschweinchenbestitzer oder Hamsterbesitzer auch auf dieses Recht bestehen und das ist nun mal nicht gegeben.
Das der Chef nicht mal eine Pflegezeit eines Kindes geben muss habe ich vorher nicht gewusst, eigentlich ist es, besonders für alleinerziehende Menschen ein Schlag ins Gesicht, da man Krankheiten nun mal nicht eben so beiseite schieben und/oder ignorieren kann, schließlich wird ein Mensch oder Tier ja nicht absichtlich krank.
Was mir gerade noch eingefallen ist, wäre die Möglichkeit die Tage nacharbeiten zu können, eventuell würde sich ein Chef ja darauf einlassen und so wären alle glücklich.
Der Chef muss dir nicht frei geben, du kannst nur hoffen, dass er verständnisvoll ist und dir einen Urlaub gewährt, wenn du noch Urlaubstage übrig hast, oder dir sogar unbezahlten Urlaub gibt, wenn er großzügig ist. Da hilft nur ein Gespräch mit den Chef mit der Hoffnung auf Verständnis. Aber vielleicht hast du an dem Tag der Operation vor lauter Aufregung Magen-Darm-Beschwerden, sodass du nicht arbeiten kannst? Manchmal schlägt das ja wirklich auf die eigenen inneren Organe.
Bei Kindern unter 12 Jahre, also bis 11, zahlt die Krankenkasse bis zu 10 Tage pro Jahr, ich glaube pro Elternteil, wenn diese gesetzlich mitversichert sind. Das ist eine gesetzliche Regelung.
Auf den unbezahlten Urlaub wäre ich auch nicht gekommen, dies wäre natürlich eine Möglichkeit, auch wenn dies einen finanziellen Ausfall nach sich ziehen würde, so wäre das Tier beaufsichtigt und das ist es ja allemal wert. Und wenn alle Stricke reißen, dann kann es ja tatsächlich sein, dass man selbst an dem Stress erkrankt und zu Hause mit dem Tier genesen muss.
Das mit den Kindern ist dennoch heftig, wenn man überlegt, dass ein wirklich krankes Kind und ich rede hier nicht von einer Erkältung sich mit 12 Jahren nicht selber pflegen kann und man kann ja nicht immer davon ausgehen, dass man Familienangehörige in der gleichen Stadt wohnen hat oder Freunde und/oder Bekannte diesen Part übernehmen würden. Wiederum kann ich mir vorstellen, dass wenn es anders wäre es zu Missbräuchen kommen könnte und das ist ja auch nicht fair.
Wie meine Vorredner schon schrieben, muss man da auf die Kulanz des Chefs hoffen. Ich persönlich würde jedoch darauf verzichten, meinem Arbeitgeber den wahren Grund meines beabsichtigten Fehlens zu nennen, da zu viele Leute schlicht kein Verständnis für solche Situationen haben. Ich halte es in solchen Fällen so, dass ich erstmal "krank" werde. Da ich erst ab dem dritten Fehltag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen muss, ist dies auch zunächst nicht schwer, da man sich ja nicht einmal eine Krankheit ausdenken muss. Brauche ich dann länger frei, geht es zum Hausarzt mit der Bitte um Krankschreibung wegen Magen-Darm, Migräne oder Ähnlichem.
Das ist natürlich nicht die feine Art, aber wenn man es auf die ehrliche Weise versucht und der Chef eben nicht kulant ist, hat man ein Problem. Denn wenn man dann auf einmal "krank" wird, glaubt einem keiner mehr. Insofern gehe ich lieber auf Nummer sicher und spare mit das Bitten beim Chef. Und lieber mogel ich mich so durch, als dass ich einen meiner Lieblinge im Stich lasse.
Ein Chef muss dies nicht dulden. Der Arbeitnehmer kann einfach nur auf das Verständnis hoffen und falls er noch Urlaubstage übrig hat diese nehmen oder ggf. unbezahlten Urlaub nehmen. Dies muss jedoch vom Chef genehmigt werden. Leider haben dafür kein Verständnis und man kann sich diesbezüglich viel Ärger einhandeln.
Ich hatte dieses Problem damals auch, jedoch bietet mein Tierarzt an, das man vor Arbeitsbeginn (ab 6.30 Uhr) das Tier zum Tierarzt bringen kann und nach Feierabend (spätestens 19 Uhr) es dann wieder abholt. Dies kostet natürlich Geld, aber man weiß das Tier in guten Händen und falls Komplikationen eintreten, kann sofort von richtiger Stelle aus eingegriffen werden. Diesen Service musste ich auch schon einmal wahr nehmen. Da ich meinen Tierarzt privat kenne, war es kein Problem mein Tier auch nach 19 Uhr zu holen. So konnte ich ohne meinen Chef nach Urlaub fragen zu müssen arbeiten gehen und wusste mein Tier in sicheren Händen.
Extra dem Chef etwas vorzugaukeln könnte ich nicht. Ich würde mir diesbezüglich auch keine Krankmeldung beim Hausarzt holen, denn falls dies heraus kommt kann man sich großen Ärger einhandeln. Mir wäre die Gefahr etwas zu groß und so würde ich nach anderen Möglichkeiten suchen um den Arbeitsplatz nicht zu gefährden.
@ CCB89: Auch ich würde lieber auf krank machen anstatt mein Tier dahinvegetieren oder gar sterben zu lassen. Zudem nimmt einen das ja auch emotional gesehen mit, wodurch man leicht depressiv werden kann und ebenfalls krank geschrieben werden muss. So wie Du es bereits sagtest würde auch ich die Bitte um freie Tage vorab weglassen, da man sich ja sonst selbst verraten würde, man kann im Laufe der Zeit seinen Chef ja ganz gut einschätzen und danach handeln. Leider hast Du in Punkto Verständnislosigkeit vollkommen recht, selbst wenn man sich Sorgen um das Tier macht und dies einigen Menschen mitteilt bekommt man nur ein müdes Lächeln oder rollende Augen als Antwort, ist schon traurig dass ein Tier in der heutigen Zeit selbst vor dem Gesetz lediglich als Sache angesehen wird.
@ SybeX: Ich glaube mein Tierarzt wäre ebenfalls dazu bereit, im Laufe der Zeit hat man einen ganz guten Draht aufgebaut, allerdings ist in meinem Fall eine Pflege von mindestens einer Woche angesagt, da mein Hund eine große Narbe über den gesamten Bauch- und Brustraum hat, damit diese sich nicht wieder öffnet muss jemand da sein, der eventuelles Kratzen und Schlecken verhindert und darauf achtet, dass sich mein Hund nicht übernimmt und liegen bleibt, was bei meinem Wirbelwind ein echtes Problem ist. Mit einem Tag wäre es also nicht gemacht und wie bereits erwähnt fällt ein längerer Klinikaufenthalt weg, da er nicht von uns getrennt sein kann, aus welchen Gründen auch immer, denn etwas Schlimmes hat er noch nie erlebt. Daher wäre Urlaub oder ein Krankenschein von größten Nöten.
Hätte ich ein Tier, das operiert worden wäre und nun Pflege braucht, wäre ich auf jeden Fall voll für es da. Mittlerweile sollte man den Chef kennen. Wenn es arbeitsmäßig machbar wäre und kein Urlaub mehr vorhanden, würde ich nach neuem Urlaub fragen und den im nächsten Jahr abziehen lassen. Man weiß ja in etwa, ob das möglich ist oder nicht. Sollte ich aber von vorneherein wissen, dass es eine solche Möglichkeit nicht geben würde, würde ich sicherlich vor Kummer auch krank. Aber dann würde ich vorher nichts von dem schlechten Zustand meines Tieres erzählen.
Ist schon schön zu lesen, wie viele Menschen für ihr Tier da wären und es pflegen würden. Meiner Meinung nach sind sie zu vollwertigen Familienmitgliedern gewesen und da macht es keinen Unterschied ob sie sprechen können oder nicht und wenn man es genau nimmt, dann reicht die Körpersprache, die sie ja nun mal beherrschen vollkommen aus. Schade ist lediglich, dass Tiere als Sache angesehen werden und es daher keine Möglichkeit gibt sich dafür auf dem normalen Weg oder verständnisvollen Weg frei nehmen zu können, es sei denn man ist selbstständig, arbeitslos, hat Leute, die sich um das Tier kümmern können, wenn man es nicht kann oder hat einen tollen Chef oder eine tolle Chefin.
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