Sind eure Partnergeschenke ausgeglichen?
Ich hatte einmal einen Freund, der mir zu überfürsorglich war. Er hat mir oft etwas mitgebracht und mich auch an Weihnachten und zum Geburtstag mit offensichtlich übertrieben teuren Geschenken beglückt. Für mich war das eher Stress denn Freude. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich revanchieren müsse. Und so habe ich auch manchmal zwischendurch etwas Kleines gekauft und mir für seinen Geburtstag immer etwas Tolles ausgedacht. Da meine finanziellen Mittel beschränkt waren, musste ich mehr Arbeit als Geld in die Überraschungen stecken.
Ich habe ihm auch gesagt, dass ich das nicht möchte, und ob wir nicht einmal ganz auf die Geschenke verzichten sollten, beispielsweise zu Weihnachten. Weihnachten schenken wir uns nämlich innerhalb der Familie schon lange nichts mehr. Da geht es eher um ein gemütliches Zusammensitzen bei einem guten Essen. Es hat das aber nicht verstanden. Wahrscheinlich lag das an einer verschiedenen Erziehung. Wir haben uns dann auch aufgrund anderer Differenzen getrennt.
Bei meinem jetzigen Freund ist es ausgeglichen. Die Geschenke sind nichts ganz Großartiges. Meist lädt der eine den anderen zum Abendessen oder Brunch in ein Restaurant ein. Ich mag das und genieße die Vorfreude, weil ich schon weiß, was ich bekomme. Ich mag in der Hinsicht keine Überraschungen.
Man sagt zwar immer, dass man nicht schenkt, um eine Gegenleistung oder ein ähnlich wertvolles Geschenk zum eigenen Geburtstag zu bekommen. Aber ich denke trotzdem, dass ein ungutes Gefühl bleibt, wenn der eine viel und oft schenkt und der andere wenig und selten. Wie seht ihr das? Sollten Geschenke unter den Partnern ausgeglichen sein? Oder stört es euch nicht, wenn ihr euren Partner verwöhnt, aber von ihm weniger zurückbekommt?
Am besten man vergleicht noch die Kassenzettel. Es ist doch völlig egal, wie teuer oder günstig ein Geschenk war. Hauptsache ist es doch, dass es gefällt. Ich denke, dass es keine Rolle spielt, ob einer mal ein etwas teureres Geschenk schenkt oder nur eine Kleinigkeit. Ich habe da kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal etwas geschenkt bekomme, was teurer war. das passiert ja aus Liebe und nicht, weil man im Wettstreit ist. Man kann sein Geld auch sinnlos verpfeffern, aber man kann es eben auch dem Partner in gewisser Weise geben. Es kommt eben immer darauf an, wie viel man gerade so hat. Wenn mein Partner mehr verdient, gibt er mir auch gerne mehr, wenn ich mehr verdiene, schenke ich ihm auch größere Sachen. Ich kaufe mich ja nicht ein.
Ich denke, dass man solche Diskussionen gar nicht führen muss, wenn man sich in einer Beziehung wohl fühlt. Dann macht man das nicht nach Liste und hat auch kein schlechtes Gewissen. Ich sehe es so, dass ein Lächeln mehr wert ist und mein Partner sieht das auch so. Würde ich mal kein Geschenk bekommen oder er keines bekommen, würde die Welt aber auch nicht untergehen.
Bei uns ist es nicht ausgeglichen. Ich habe definitiv schon mehr Geld und Energie aufgewendet, um meinem Freund kleine Überraschungen zu machen. Vor allem in Zeiten, in denen wir viel Streit haben, habe ich das Gefühl, dass ich durch Geschenke irgendwie ausgleichen kann, dass ich mich manchmal falsch verhalte. Das ist natürlich nicht richtig so, das weiß ich, aber ich neige dann eben schnell mal dazu, als Wiedergutmachung ein kleines Geschenk zu kaufen oder selbst zu machen.
Früher habe ich eher mal etwas für ihn gekauft, jetzt versuche ich eher immer selbst etwas zu machen. Beispielsweise bearbeite ich dann Bilder von unserem letzten Ausflug, die er dann entweder als Hintergrundbild an seinem Computer oder Smartphone nutzen kann oder eben einfach ausdrucken und irgendwo hin hängen kann. Wenn ich viel Zeit und Lust habe, dann bearbeite ich auch Videos mit einem Liebeslied und Bildern von uns. Über solche Geschenke ist er auch immer sehr erfreut, weil eben mehr oder weniger viel Zeit und Liebe dahinter steckt und nicht nur Geld.
Aber was Geld angeht, habe ich wohl auch schon weitaus mehr für ihn ausgegeben, als er für mich. Das liegt aber auch daran, dass ich einfach mehr Geld zur Verfügung habe als er. Er dreht jeden Cent zweimal herum, während ich den Luxus habe, das nicht tun zu müssen. Wenn ich zum Beispiel zu Weihnachten Geld bekomme, dann überlege ich mir immer, was für einen Ausflug oder ähnliches mein Freund und ich mit dem Geld machen könnten, während er damit grundlegende Dinge wie Klamotten oder Benzin für seinen Roller kaufen muss.
Letztendlich ist es mir es aber Wert, Geld auszugeben. Nicht um ihn mit Sachgegenständen zu beschenken, sondern mit gemeinsamen Erinnerungen, was so ein Ausflug in einen Freizeitpark ja auch mit sich bringt.
Wie gut, dass wir uns von Beginn an einig waren, dass wir uns nichts schenken. Wir entscheiden zusammen, was wir anschaffen wollen und wer das dann bezahlt ist dabei gleichgültig. Wobei es bei uns eher so ist, dass ich die Lebensmittel finanziere und mein Freund eben die anderen Anschaffungen bezahlt. Wir rechnen und da gegenseitig nichts vor und sehen auch keine Verpflichtung unbedingt einen Ausgleich zu schaffen, wenn jetzt einer von uns mehr Ausgaben hatte.
Wenn man sich aber verpflichtet fühlt und Geschenke nicht einfach genießen kann, dann muss das ja Ursachen haben. Sicherlich kann man dem Partner sagen, dass doch bitte in Zukunft die Ausgaben dabei geringer sein möchten. Aber man sollte es auch genießen können, wenn man verwöhnt wird.
So ganz genau habe ich noch nie darauf geachtet, muss ich ehrlich sagen, denn wenn ich meine Partnerin mit etwas überraschen möchte, dann achte ich auch nicht darauf, ob sie mir vorher oder hinterher gleichwertige Überraschungen bereitet. Da wäre ja die ganze Freude verloren.
Wir haben uns am Anfang unserer Beziehung zusammengesetzt und uns gemeinsam entschieden, das wir uns gegenseitig nichts schenken, obwohl ich heute sagen kann, das solche Absprachen einfach für die Katz sind. Man will ja seinen Partner ab und an auch mal überraschen und nicht immer müssen solche Überraschungen Geld kosten. Ich finde es auch nicht so toll, wenn man die Geschenk oder Überraschungen vergleichen muss, denn so etwas kommt ja spontan und vom Herzen. Größere Anschaffungen werden gemeinsam besprochen und dann gemeinsam entschieden und kleinere Überraschungen oder Geschenke erfrischen ja immer wieder die Beziehung.
Ich finde es absolut nicht in Ordnung, wenn man Geschenke gegeneinander aufrechnet, oder wie Ramones meint, sogar die Kassenzettel vergleicht. Das sind echt arme Wichte, die so etwas machen und nicht wert, dass sie ein Geschenk bekommen. Ein Geschenk soll den Beschenkten erfreuen und nichts anderes sollte der Sinn sein. Ob der Wert nun niedriger oder höher angesetzt wird als das, was man selbst erhielte, ist doch völlig egal. Hier ist nur wichtig die Freude und Überraschung, mehr nicht. Irgendwann beim nächsten Mal gleicht es sich wieder aus.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das schon stört. Wenn mein Partner mir häufig wertvolle Geschenke macht, und ich so etwas nicht zurückgebe. Es kann zwar wirklich sein, dass meiner Partnerin das Ganze nicht interessiert, aber mich schon. Ich versuche dann immer, ein gleichwertiges Geschenk zurückzugeben. Das merke ich aber auch bei ihr. Einmal hatte ich ihr eine recht teure Kette geschenkt. Einige Wochen darauf hat sie mir auch ein Armband geschenkt, was nicht gerade günstig war.
Ich richte mich wirklich danach, was sie mir schenkt, und dass das Ganze ausgeglichen bleibt. Es ist wie gesagt einfach nicht schön für mich selber, wenn ich sehe, dass sie mir immer teure Geschenke macht, aber ich so etwas nicht zurückgeben kann. Vor kurzem habe ich ihr wieder etwas Geschenkt, wofür ich in den Geldbeutel greifen musste. Ich bin mir ziemlich sicher, dass so etwas in der Art demnächst zurückkommen wird. Aber darauf auslegen tue ich es nicht. Sprich, ich schenke ihr nicht extra etwas mit Absicht, was teuer ist, in der Hoffnung, sie schenkt etwas gleichwertiges zurück. Das wäre meiner Meinung nach sehr kindisch, und passt nicht in unsere Beziehung.
Ramones hat geschrieben:Am besten man vergleicht noch die Kassenzettel.
Das habe ich gerade auch gedacht. Oder noch besser, man spricht sich vorher ab und schenkt sich dann jeweils einen Gutschein in der gleichen Höhe, weil man damit ja eh viel mehr anfangen kann. Oder man tauscht einfach Umschläge mit Bargeld aus, dann fällt der Stress mit dem Gutschein kaufen weg.
Wenn ich etwas verschenke, dann weil mir das Spaß macht. Ich mache lieben Menschen gerne eine Freude und ich sehe gerne, wie sie sich freuen. Ich denke sicher nicht darüber nach, was ich für dieses Geschenk denn nun als Gegenleistung zu erwarten habe. Schlimmer als so ein kalkuliertes Schenken finde ich nur noch die "wir schenken uns dieses Jahr nichts" Fraktion.
Da ich viele Geschenke selber mache dürfte der Kassenzettelvergleich eh schwer fallen und wie wollte man denn einen ideellen Wert überhaupt berechnen? Wenn ich zum Beispiel in einem Antiquariat für 2,50 Euro genau das Buch finde, das einem Freund noch fehlt um eine Serie zu vervollständigen, was dann den Wert der gesamten Sammlung erheblich steigern würde? Oder wie sollte ich die Tatsache anrechnen, dass mein Freund mal mitten in der Nacht aufgestanden ist und für mich einen Schneemann gebaut hat oder, dass er mal ein ganzes Zimmer mit Happy Birthday Ballons gefüllt hat? Würdest du dann fragen, wie lange er für das Geschenk gebraucht hat und 20 Euro Stundenlohn anrechnen auf dein Gegengeschenk?
Sicherlich gebe ich denjenigen Recht, die es albern finden, genau auszurechnen, wie viel welches Geschenk gekostet hat, um anschließend etwas in ähnlicher Preisklasse schenken zu können. Auch finde ich es unschön, die Geschenke gegeneinander aufzurechnen und für ein entsprechendes Geschenk beinahe schon eine Gegenleistung zu erwarten. Dennoch muss ich sagen, dass ich bezüglich des Schenkens in meiner Partnerschaft nicht völlig zwanglos bin, auch wenn mein Partner das vermutlich anders sehen würde.
Mir ist es schon wichtig, etwas zu schenken, das in ähnlicher Preisklasse liegt oder ähnlich zeitaufwendig ist. Abweichungen gibt es naturgemäß immer, aber grundsätzlich sollte es sich schon die Waage halten, wobei ich wohl weniger ein Problem damit hätte, wenn ich diejenige wäre, die durchschnittlich die aufwendigeren Geschenke macht, ich möchte mich eben nur nicht komplett in einer Bringschuld fühlen, die ich zweifelsohne empfinden würde, wenn ich zweimal im Jahr eine Schachtel Pralinen schenken und mein Partner sich hingegen immer sehr ins Zeug legen würde.
Wie dem auch sei, ich habe das Gefühl, dass es bei uns einigermaßen ausgeglichen ist. Mein Partner ist zweifelsohne derjenige mit dem höheren Einkommen, daher ist es ihm möglich, ein eher teures Geschenk zu machen, über das ich mich aber nicht aufgrund des Kostenfaktors freue, sondern finde, dass er damit einfach meinen Geschmack trifft. Obwohl er deutlich mehr verdient als ich, zaubert er mir auch mit Kleinigkeiten oft ein Lächeln auf die Lippen; und sei es nur, dass er beim Einkauf an eine meiner favorisierten Süßigkeiten gedacht hat. Ich hingegen bin eher ein bisschen kreativ, manchmal schenke ich auch Gutscheine für irgendeine Unternehmung, an der mein Partner viel Freude hat. Ich denke jedenfalls, dass wir uns mit den Geschenken in einem angemessenen Rahmen bewegen und jeder sich über das freut, was er bekommt - das ist definitiv das Wichtigste.
Bei mir und meinem Freund ist es auf jeden Fall so, dass die Geschenke ausgeglichen sind. Mein Freund bringt mir öfters eine Kleinigkeit wie etwa eine Tafel Schokolade mit, während ich ihm auch gerne hin und wieder etwas schenke. Dabei handelt es sich auch nicht um teure Sachen und es ist auch nicht so, dass wir uns ständig etwas schenken. Wenn jedoch einer von uns gerade beim Einkaufen ist und etwas findet, worüber sich der andere freuen könnte, dann bringen wir uns das gerne gegenseitig mit.
Ich muss sagen, dass ich es gar nicht schlimm finde, wenn der eine immer häufiger Geschenke macht als der andere. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn der eine immer teurere Geschenke macht, als der andere. Immerhin geht es ja auch nicht darum, welche Geschenke wie teuer sind. Stattdessen geht es darum, dem anderen eine Freude zu machen und dabei ist es doch eigentlich egal, wie teuer die Geschenke sind. Wichtig ist nur, dass man sich darüber freut. Während man sich selbst bereits über ein Geschenk für fünf Euro freut, kann es sein, dass man dem Partner etwas für hundert Euro kauft. Das macht ja nichts.
Ich selbst rechne auch nicht ständig nach, wie viel Geld mein Freund für mich ausgibt und mir ist es auch egal, wie viel Geld ich für meinen Freund ausgebe. Immerhin liebe ich ihn ja und wenn ich ihm etwas kaufen möchte, dann achte ich in erster Linie auch nicht auf den Preis. Dabei merke ich mir auch nicht immer, wie viel Geld ich für ihn ausgebe. Das ist mir ziemlich egal und ich finde es schlimm, wenn man immer versucht, ein Geschenk im gleichen Wert für den Partner zu finden. Darum geht es eben gar nicht und viel lieber sollte man nicht auf den Preis achten und stattdessen nur danach schauen, über was sich der Partner freuen könnte.
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