Ungeplant schwanger - wie schnell aufs Kind eingestellt?

vom 03.11.2013, 23:05 Uhr

Meine Schwägerin ist vor zehn Jahren ungeplant schwanger geworden und war ziemlich verzweifelt. Aber eine Abtreibung kam nicht in Frage, obwohl der Vater sich ziemlich schnell aus der Verantwortung gezogen hat.

Aber sobald sie zum ersten Mal auf dem Ultraschallbild etwas erkannt hat, war die Verzweiflung vorbei und sie hat sich voll und ganz auf das Kind eingestellt und ihre Zukunft dementsprechend anders geplant.

Wart ihr auch schon einmal ungeplant schwanger? Wie lang hat es gedauert, bis ihr den Zustand voll und ganz akzeptiert habt?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meine Kinder waren beide geplant. Ich denke schon, dass es Menschen, wie bei Deiner Schwägerin, sich das Muttergefühl sehr schnell entwickeln kann. Bei anderen allerdings denke ich, dass es kaum machbar ist. Es ist immer eine Einstellung von sich selber und dem Leben, ob man das dann wirklich akzeptiert oder nicht. Einige sehen ihre Lage einfach aussichtslos und werden sich auch kaum auf die ungewollte Schwangerschaft einstellen können. Andere aber sehen positiv in die Zukunft und können den Gedanken an ein Kind sicher besser "verkraften".

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich war zwar noch nie ungeplant schwanger, aber eine Arbeitskollegin von mir ist es gerade. Sie hat bereits zwei erwachsene Kinder und kam nun aus dem Sommerurlaub zurück mit der Überraschung, dass sie im dritten Monat schwanger ist.

Sie war anfangs wohl auch sehr verzweifelt. Als sie wieder zur Arbeit gekommen ist nach dem Urlaub, konnte man ihr die Verzweiflung noch richtig ansehen, obwohl sie bereits einen Ultraschall hatte, auf dem man wohl schon das Baby sehen konnte. Sie hat Arme und Beine gesehen und konnte dann auch keinen Gedanken mehr an eine Abtreibung verschwenden. Trotzdem war sie noch recht schockiert bei der Arbeit.

Das liegt nun etwa vier Wochen zurück und sie ist inzwischen wie ausgewechselt. Sie freut sich inzwischen auf ihren erneuten Nachwuchs, auch wenn der Mann immer noch etwas skeptisch ist. Sie hat sich inzwischen ganz auf ein weiteres Kind eingestellt und plant nun auch schon, wie und wo sie das Kind dann im Haus unterbringen kann, denn eigentlich ist das komplette Haus nur auf ihre zwei älteren Kinder ausgelegt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich war nur geplant schwanger. Trotzdem hat es ein bisschen gedauert bis ich mich aufs Kind einstellen konnte. Ich hätte immer angenommen, dass es ganz schnell geht und ich sofort ein positives Gefühl habe und mir freue. Tatsächlich war es dann gar nicht so. Ich war lange in Sorge, ob alles in Ordnung ist und habe mich auch lange gar nicht schwanger gefühlt.

Richtig eingestimmt und eingestellt auf das Kind war ich erst als ich es gespürt habe. Erst dann wurde mir richtig bewusst, dass das ein Mensch ist, der in mir lebt und in mir wächst. Das hat also bestimmt bis zu 16./17. Schwangerschaftswoche gedauert bis es soweit war. Erst dann konnte ich auch Kleidung für das Kleine kaufen und habe selbst anerkannt, dass ich jetzt wohl wirklich ein Kind erwarte. Ich denke mir daher, dass es sogar noch länger dauern kann, wenn man ungeplant schwanger wird. Bei uns war es ein absolutes Wunschkind bei der ersten Schwangerschaft und wir waren eigentlich nur glücklich. Dennoch kam nicht sofort die Umstellung auch bei mir an. Es dauert eben. Ich würde mir deshalb keine Gedanken machen.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Schwangerschaft war nicht geplant und eigentlich war ich mir immer ziemlich sicher, dass ich keine Kinder will. Ich muss also eigentlich froh sein, dass es so gekommen ist, denn sonst hätte ich vielleicht niemals gewusst, was mir entgangen wäre. In der Schwangerschaft hatte ich es vor allem deshalb schwer, weil es mir körperlich nicht sonderlich gut ging. Die Schwangerschaftsübelkeit, die wie man immer so hört, meistens nach 3 Monaten verschwindet, ging bei mir da erst richtig los und ich hatte wirklich lange damit zu tun. Auch wurde mein Bauch überhaupt nicht richtig dick und rund, sodass ich einfach keine Schwangere gesehen haben, wenn ich in den Spiegel geschaut habe. Erst ganz zum Schluss hin sah man dann ein bisschen was.

Freude kam aber trotzdem nach und nach auf, spätestens, als ich so langsam die ersten deutlichen Bewegungen in meinem Bauch gespürt habe. Meine Zukunftsplanung musste ich natürlich auch ändern, aber das war okay, weil mir so eigentlich erst richtig klar geworden ist, dass ich nicht unbedingt der Karriere-Typ bin und mich auch damit zufrieden geben kann, im Beruf nicht ganz so viel zu erreichen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Bei mir waren alle Schwangerschaften geplant und von dem her kann ich es nicht sagen wie schnell ich mich darauf eingestellt hätte. Aber man muss damit rechnen dass man schwanger wird, da keine Verhütungsmethode hundertprozentig ist. Ich denke aber auch dass ab dem ersten Ultraschallbild oder spätestens wenn man es das erste Mal spürt darauf eigestellt ist. Abtreiben könnte ich nie auch wenn es ungeplant wäre.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bewundere Frauen wie deine Schwägerin wahnsinnig. Ich weiß selbst wie es sich anfühlt, ein Kind in sich zu tragen, weiß wie man sich fühlt, sobald man sich darüber klar wird, dass da gerade ein zweites Herz im eigenen Körper schlägt. Ein Leben im Leben, unendliche Unschuld. Und ich weiß wie es ist, die falsche Entscheidung zu treffen. Und jeden Tag damit Leben zu müssen - schlimm, doch hätte man eigentlich noch viel viel Schlimmeres verdient.

Ich habe mich in ähnlicher Situation befunden, und schlicht und ergreifend falsch entschieden. ich bewundere und vor allem beneide euch alle. Vor einer Woche wäre der errechnete Geburtstermin gewesen, und seit diesem Tag bin ich irgendwie nur noch am Heulen. Weine um die verlorene Zukunft, weine um die Seele, die wegen mir nie ihren Weg fand.

Und in meiner Verzweiflung kam ich auf einen neuen Gedanken: glaubt ihr, dass diese unschuldige, ermordete Seele zurückfinden kann? Für mich wird dieses verlorene Kind immer mein erstes Kind gewesen sein - und das erste, das das Licht der Welt erblickt ist dann eigentlich schon das Zweite. Aber meint ihr, dass es in irgendeiner verdrehten Welt, in der man an so etwas glaubt, möglich ist, dass diese Seele in den Körper des nächsten Kindes findet, das in mir groß wird? Ich wünsche es mir so sehr.

» SoulMeetsDark » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,19 »



Also ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man ungeplant schwanger werden kann. Es gibt ja bekanntlich Kondome und auch die Pille. Beides gemeinsam ist nahezu selten, zu umgehen. Weiterhin wäre auch die Spirale eine Option, denke ich mal. Daher finde ich die Aussage „ungewollt schwanger“ immer etwas kurios. Jeder, der die Verhütung nicht richtig beherrscht oder beherrschen will, der wird ja nicht ungewollt schwanger, sondern einfach nur aus mangelnder Verantwortung.

Dennoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass Frauen die ungewollt schwanger werden, recht schnell die Angst und Sorgen vergessen. Die Mutterinstinkte kommen bei einigen dann auf und das reicht auch mit dem ersten Treten des Kindes, dem Ultraschallbild oder sogar, wenn das Einkaufen fürs Baby beginnt.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe das bei einer ehemaligen Arbeitskollegin mitbekommen. Sie war total daneben und bekam nichts mehr richtig auf die Reihe. Um ihr wenigstens arbeitsmäßig zu helfen, haben wir uns ihre Arbeit zum größten Teil aufgeteilt. Sie war sehr dankbar dafür. Der Mann hat sich auch ziemlich schnell davon gemacht. Sie hatte noch ihre Eltern, die ihr viel geholfen haben. Bis sie sich an den Gedanken gewöhnt hatte, dauerte eine ganze Weile. Aber dann wurde sie wieder der fröhliche Mensch der sie früher war und wir atmeten alle auf. Sie war dann später auch sehr stolz auf ihre Tochter. Es blieb ihr einziges Kind.

Bei deiner Schwägerin war es auch der Vater des Kindes, der es nicht mit getragen hat, genau wie bei meiner Kollegin und auch anderen. Warum denken Männer so? Zahlen müssen sie so oder so. Warum verweigern sie sich ihrem Kind?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Auch ich wurde ungewollt schwanger. Ja, ich war bestens aufgeklärt und auch alt genug um zu wissen, wann und wie Kinder entstehen. Und dennoch ist es passiert. Manchmal schaltet eben "die Vernunft" aus und wenn man sich dann auf einen regelmäßigen Zyklus verlässt, der eigentlich immer regelmäßig war nur eben einmal nicht, dann kann es eben auch passieren. Mein Sohn war also nicht geplant.

Eines Abends bin ich im Bett gelegen und dachte mir plötzlich, dass ich schwanger bin. Herumgerechnet, hin- und hergerechnet, diverse Möglichkeiten in Erwägung gezogen und vom Verstand und der Wahrscheinlichkeit her konnte ich bedenkenlos aufatmen, weil ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich wirklich schwanger war, äußerst gering war. Für einen Test war es noch zu früh, selbst für einen Frühtest und dennoch verließ mich das Gefühl nicht, schwanger zu sein.

Ein paar Tage später hatte ich es dann mehr oder weniger rosa auf weiß: die Bestätigung durch einen Schwangerschaftstest. Ich bin ehr oder weniger aus allen Wolken gefallen. Ich weiß noch, dass ich ganz verzweifelt zu einer Freundin gefahren bin, geheult habe wie ein Hund und meine Freundin mir dann nach einiger Zeit gesagt hat: ich habe dich glaube ich noch nie so weinen gesehen und gleichzeitig habe ich dich auch noch nie so glücklich gesehen! Und sie hatte damit Recht! Ich habe geheult ohne Ende, zumindest am Anfang und dennoch war ich gleichzeitig glücklich. Ich kann es nur schwer beschreiben.

Eine Abtreibung wäre für mich nicht in Frage gekommen, wobei ich niemanden verurteile, der sich dafür entscheidet. Die Freundin, an die ich mich gewandt habe, hatte ein paar Jahre davor selber eine Abtreibung durch eine ungeplante Schwangerschaft. Ich freundete mich mit dem Ergebnis also sehr rasch an. Kinder wollte ich schon immer haben, nur eigentlich etwas später. Ich war allerdings schon etwa 30 Jahre alt und ich glaube ich hätte selbst mit 40 noch gesagt, dass ich noch ein wenig warten möchte. :wink:

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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