Gibt es bei euch einen 'richtigen' St.-Martins-Umzug?
Gestern war ich, wie viele andere auch, mit meinem Sohn beim Laternenumzug. Dabei habe ich aber mal so darüber nachgedacht, dass das, was mir da machen, eigentlich gar nicht wirklich ein Umzug ist. Wir treffen uns im Park, jeder Kindergarten an einer anderen Stelle, laufen dann eine Weile durch den Park und halten dabei ein paar Mal an, um Lieder zu singen. Dann kommen alle Kindergärten auf dem Schlossplatz zusammen, der direkt an den Park anschließt, wo das Martinsstück aufgeführt wird.
Das ist zwar schön, aber ich finde es irgendwie immer ein wenig schade, dass wir so abgeschieden durch den Park spazieren. Außer ein paar Kurgästen und Spaziergängern bekommt davon eigentlich keiner was mit. Wahrscheinlich hat man sich dabei gedacht, dass man nicht extra Straßen sperren muss, wenn man das ganze im Park stattfinden lässt.
Einen richtigen Martinsumzug stelle ich mir eigentlich so vor, dass man mit den Laternen durch die Stadt läuft, St. Martin vorneweg reitet und vielleicht auch noch eine Blaskapelle dabei ist. An solchen Umzügen nehmen oft nicht nur die Kindergärten teil, sondern eigentlich jeder, der Lust hat. In einigen Städten und Dörfern hier in der Gegend wird das auch durchaus so gemacht.
Als ich selber noch ein Kind war, habe ich in einer anderen Stadt gelebt. Dort fand der "Umzug" auch immer sehr abgeschieden Stadt. Wir haben uns alle auf dem recht großen Schulhof der Grund- und Hauptschule getroffen, sind dort eine Zeit lang im Kreis gelaufen und haben dabei gesungen und irgendwann kamen Sankt Martin und der Bettler in die Mitte und haben die Mantelteilung aufgeführt.
Wie ist es bei euch? Geht ihr bei euren Martinsumzügen durch die Stadt, oder findet die Veranstaltung bei euch auch eher abgeschieden statt? Was gefällt auch besser? Ein Umzug durch die Stadt, bei dem man vielleicht auch ein paar Zuschauer an den Fenstern hat, oder einer, bei dem die Teilnehmer eher unter sich sind?
In unserem Kindergarten fand dieses Jahr überhaupt kein Martinsumzug statt. Das finde ich schon ein wenig schade, denn gerade als Kind habe ich es einfach geliebt, mit der Laterne durch die Stadt zu laufen. Voriges Jahr habe ich mit meinem Sohn einen Laternenumzug besucht. Da gab es sogar den St. Martin auf dem Pferd, der vorneweg geritten ist. Der Umzug fand aber innerhalb des Stadtparks statt, ging also nicht durch die Stadt, sondern war auch recht abgeschieden. Den Kindern hat das aber nichts ausgemacht und sie hatten ihren Spaß.
Die klassischen Martinsumzüge, wie es sie damals gab, als ich noch in den Kindergarten ging, sterben echt nach und nach aus. Man muss heutzutage ja froh sein, wenn es überhaupt einen Umzug gibt. Früher waren diese deutlich zahlreicher. Für die Kinder ist das wirklich sehr schade.
Ich finde die Sankt-Martins-Umzüge hier auch ein bisschen mickrig. Die Kindergärten wandern manchmal einfach nur im Kreis um eine riesige Laterne herum. Der von der hiesigen Kirche organisierte Umzug ist zwar größer und es reitet auch ein Sankt Martin auf einem Pferd, aber es fehlt mir das große Feuer, das in meiner Kindheit immer das Highlight war. Aber mitten in der Stadt ist das ja auch schwer zu bewerkstelligen.
Ja, bei uns findet immer ein Martinszug statt. Die Kinder versammeln sich auf dem Kirchplatz mit meist selbst gebastelten Laternen. Dann reitet Sankt Martin hoch zu Ross vornweg und die Kinder, teils mit Eltern, folgen ihm. Der Zug geht durch mehrere Straßen, in den denen natürlich auch die Kinder singen. Ganz zum Schluss bekommen sie vor einem Geschäft von diesem gesponserte Süßigkeiten überreicht und gehen wieder zum Kirchplatz zurück. Wo sie von den Eltern in Empfang genommen werden. Vorher gibt es dann noch die Vorstellung von St. Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, ihn also zerschneidet.
Ich kenne selbst nur diesen traditionellen Umzug. Aber es gibt in anderen Stadtteilen ebensolche Veranstaltungen von den Kirchen aus, wo sich die Kindergärten beteiligen. Hier fangen sie schon lange vor St. Martin mit den Kindern an, Laternen zu basteln. Die Kinder sind voll und ganz bei der Sache und freuen sich unbändig auf den Umzug. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass manche Kindergärten da nur im Kreis mit den Kindern um die Laterne ziehen, das ist doch kein Martinszug.
Also bei uns gab es schon den richtigen St.Martinszug. Wie es heute noch ist, dass weiß ich jedoch nicht. Früher war der Reiter also St.Martin ganz vorne, Musikkapellen liefen mit und wir Kinder und auch die Erwachsenen begleiteten uns. An den Seiten gab es diese leckeren Brezel und am Ende wurde sogar eine Gans oder Ente geschlachtet. Keine Ahnung, wieso, aber naja es gehörte, wohl einfach dazu.
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