Der Zweite Weltkrieg - aus welchem Grund so von Interesse?
Wie ihr wisst, gibt es ja andauernd mehr Zweite Weltkriegs Spiele, seien das Shooter, Simulationen, Strategie oder ähnliches. Modellbau beschäftigt sich zu 70% ebenso mit dem Zweiten Weltkrieg, baue eigenhändig Panzer in 1/35. Es gibt eine Menge Dokumentationen im Fernsehen.
Da fragt man sich bekanntlich, wieso eigentlich? Gestern hat mein Kollege mir eine Anmerkung an den Kopf geworfen, als ich ihm auf einem mir bekanntem Modellbauforum ein Diorama, ein Schaukasten mit Modellfiguren, von Deutschen Soldaten, die vor ihrem Hanomag absitzen und Auszeit machen, zeigte: "Wie kommt es, dass man dieses Thema, wo Millionen Personen leiden und sterben mussten, so "romantisch" darstellt?".
Ich meine, wo er Recht hat, hat er Recht. Was reizt etliche Menschen so sehr am Dritten Reich, an der Nazizeit, Kampfhandlungen, am Krieg allgemein? Ich selber kann von mir versichern, weniger Interesse an der politischen als an der technischen und damit militärischem Aspekt dieser Periode interessiert zu sein. Ich finde einfach extrem, was früher alles zum Einsatz kam. Panzer, Schiffe, Flugzeuge, und die dazugehörige Finessen.
Aber weshalb ich Call of Duty oder Battlefield spiele kann ich selber keinesfalls exakt festlegen! Warum jetzig dieses Thema? Danke für ernsthafte Meinungen und Kommentare!
Aber gibt es nicht auch Computerspiele, die jüngere Kriege als Hintergrundstory nutzen? Ich denke, sie sind seltener, aber es gibt sie. Oder nutzen die nur die heutige Technik und stellen all die Hubschrauber und Waffen dar, wie es sie heute gibt und lassen das dann aber in einem fiktiven Krieg spielen? Oder gab es sie und nur in letzter Zeit geht der Trend wieder zum Zweiten Weltkrieg als Hintergrundstory?
Ich spiele keine Computerspiele, aber ich finde das Thema nicht uninteressant. Aber dein Beitrag verwirrt mich etwas, weil du packst da ganz schön viel durcheinander. Zum einen die Romantisierung von Krieg. Die findet, denke ich, für alle Kriege gleichermaßen statt. Das Nachstellen von Schlachten, Modelle zum Nachbauen und das Alles gibt es auch aus anderen Kriegen und wird schon sehr lange zelebriert.
Dokumentationen im Fernsehen sind doch etwas ganz anderes. Das hat vielmehr etwas mit Aufarbeitung zu tun. Und in dem Fall muss man natürlich von diesem großen Krieg, der noch gar nicht so lange zurückliegt, mehr aufarbeiten als von anderen, die hunderte Jahre zurückliegen. Es sei denn du meinst Dokumentationen auf N24, die sich nur mit der technischen Seite beschäftigen. Dass die Technik des Zweiten Weltkriegs interessanter ist als die weiter zurückliegender Kriege ist ja auch logisch, weil es einfach mehr Technik gab.
Das alles erklärt noch nicht, warum man sich nicht mit der jüngeren Kriegsgeschichte beschäftigt. Ich denke, das hat vor allem den Grund, dass die Veteranen und Überlebenden der jüngeren Kriege noch leben und daran Anstoß nehmen könnten. Die Irakkriege zum Thema von Modellbau und anderen Spielereien zu machen, ist auch extrem unsensibel, da das Land bis heute den Krieg nicht hinter sich gelassen hat und da noch täglich Menschen sterben.
Außerdem sind beim Zweiten Weltkrieg die Bösen und die Guten auch sehr eindeutig, was bei anderen Kriegen in jüngerer Zeit noch von vielen nicht so eindeutig gesehen wird. Gab es nun Massenvernichtungswaffen im Irak oder nicht? Da sind noch viele Fakten offen. Ich finde es besser, wenn sich zunächst mal ernsthaft mit dem Thema befasst wird, bevor dann die Spielereien anfangen. Wenn die denn überhaupt anfangen müssen.
Das Thema des 2. Weltkriegs ist schon sehr lange sehr populär. Insbesondere die Amerikaner drehen mehrere Filme pro Jahr seit Jahrzehnten über dieses Thema, um die Geschichte in (ihr) rechtes Licht zu rücken und sich besonders zu profilieren. Dagegen kann man auch nicht wirklich etwas hervorbringen. Ich möchte nur erklären, dass diese Welle vor allem aus den USA kommt und so auch in Form von Filmen, Videospielen etc. zu uns nach Europa geschwappt ist.
Ob man diese Filme und Videospiele nun unter einem romantischen Gesichtspunkt anschaut, ist vom Betrachter abhängig. Natürlich gibt es Filme, die Szenen glorifizieren und durch ihre schönen Bilder etwas romantische Nostalgie aufkommen lassen, aber davon abgesehen hat Krieg für mich nichts Romantisches. Es gibt auch viele gute Filme, die die wahre Kriegsrealität sehr genau abbilden und nicht verharmlosen oder als cool darstellen.
Der 2. Weltkrieg ist wahrscheinlich deshalb so interessant weil die Leute ihn rosarot und als eine Art Abenteuer sehen und nicht sein wahres Gesicht kennen. Heutzutage verabscheuen vor allem die Deutschen Möchtegerngutmenschen jede Form von Gewalt, speziell die durch Schusswaffen. Und selbst die Waffen selbst sind größtenteils verteufelt. Also, würden die Leute den 2. Weltkrieg realistisch sehen, wäre das Thema wahrscheinlich nicht so beliebt.
Aber der 2. Weltkrieg so wie ihn die Welt sieht und wie amerikanische Film-Verblödung ihn darstellt ist sowieso die größte Lüge der Geschichte, inszeniert gegen Deutschland. Hitler mag zwar ein irrer, fanatischer Terrorist gewesen sein aber dass Polen unter neuer Führung, den Krieg durch das Abschlachten deutscher Siedler und Landwirte, die zuvor mit den Polen zusammengelebt und Handel betrieben haben, erst ausgelöst haben sagt einem niemand.
Deutschland wurde schon zwei Stunden vor offiziellen Kriegsbeginn, vermutlich von englischen Maschinen, bombardiert. Und unser Bildungswesen spielt bei der Verschleierung der Wahrheit keine unerhebliche Rolle. Sonst könnten die Deutschen ja vielleicht wieder ein wenig Patriotismus und Nationalstolz entwickeln. Das wäre natürlich zuviel des Guten.
Naja, da der zweite Weltkrieg als der größte und schlimmste Krieg in der Geschichte der Menschheit angesehen werden kann, bietet sich das Szenario für Kriegsspiele jeglicher Genres eben an. Bei Ego-Shootern ist das Thema nicht so ausgeprägt, wie es bei Strategiespielen der Fall ist. Während man bei Shootern problemlos auf die Gegenwart zurückgreifen kann, ist das bei Strategiespielen eher problematisch. Denn dann würde man sich nur mit Raketen beschießen. In Hinblick auf Spielspaß, Balance und Vielfalt bietet der zweite Weltkrieg die beste Basis. Zudem scheinen die Menschen, warum nun auch immer, eine große Leidenschaft für schreckliche Dinge der Vergangenheit zu haben.
Der zweite Weltkrieg hat Deutschland sehr geprägt. Viele, die den Krieg miterlebt haben, leben heute noch. Der zweite Weltkrieg gehört demnach irgendwie zu den deutschen, geschichtlichen Geschehnissen, die noch nicht so sehr verjährt sind, weshalb das Thema so aktuell ist.
Synchro hat geschrieben:Während man bei Shootern problemlos auf die Gegenwart zurückgreifen kann, ist das bei Strategiespielen eher problematisch. Denn dann würde man sich nur mit Raketen beschießen. In Hinblick auf Spielspaß, Balance und Vielfalt bietet der zweite Weltkrieg die beste Basis
Das ist nicht ganz richtig. Das wichtigste Element einer Streitmacht ist und bleibt die Infanterie, der einfache Fußsoldat. Ich denke eher, dass die meisten Entwickler nur zu faul und zu geizig sind, die heutige Vielfalt an Fahrzeugen, Einheiten und Waffen in ihre Spiele zu implementieren. In der Branche geht es doch auch nur noch um Gewinn. Mit Herzblut sind nur noch Indie-Entwickler dabei, was sich auch meist an der Liebe zum Detail bemerkbar macht.
Und als schrecklichster bzw schlimmster Krieg gilt immer noch der erste Weltkrieg. Zu der Zeit waren zwar die Waffen noch nicht derart ausgereift aber genau das führte ja zu dem Elend. Vor allem die neu entdeckte Waffe, das Giftgas, kam unaufhörlich zum Einsatz und die nervlichen Strapazen in den Schützengräben waren weitaus schlimmer als alles vergleichbare in WWII. Dementsprechend gab es nach dem zweiten Weltkrieg so gut wie keine "Kriegszitterer" mehr, Das Wort entstand durch, vom ersten Weltkrieg, vor allem psychisch gezeichnete Veteranen, die Wochenlang in Todesangst in den Schützengräben kauerten und denen die Granaten um die Ohren flogen.
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