Optische Veränderung bei Beziehungsende

Also ich muss sagen, das kenne ich auch. Bei dem Ende meiner letzten Beziehung habe ich auch etwas durchgemacht. Ich habe meine Haare umgefärbt und automatisch weniger gegessen, was aber eigentlich eher daran lag, dass ich ganz schön fertig war und nicht, weil ich schöner sein wollte. Radikale Veränderungen braucht man manchmal im Leben, weil man sonst stehenbleibt und gerade, wenn ein wichtiger Teil im Leben einen Abschluss gefunden hat ist sowas irre wichtig. Für meinen Teil würde ich das immer wieder genauso machen, weil man so am besten einen Schlussstrich ziehen kann.

Da ich noch nie eine Beziehung hatte, in der ich irgendwelche Äußerlichkeiten kultiviert habe um dem Partner zu gefallen, habe ich auch nie die Notwendigkeit gesehen etwas am mir zu verändern nachdem eine Beziehung dann zu Ende war.

Ich habe dieses Klischee mit der neuen Frisur wenn man eine Beziehung beendet hat auch noch nie verstanden, von den Fällen, in denen man eine bestimmte Frisur nur dem Partner zuliebe hat natürlich mal abgesehen. Aber generell ändert eine Trennung doch nichts an der Meinung, die ich über meine Frisur habe. Wenn mir meine Frisur nicht gefällt ändere ich sie, egal ob ich gerade in einer Partnerschaft bin oder nicht.

Was ich allerdings schon verstehen kann ist, dass die Frau nach der Trennung mehr Sport getrieben hat. Schließlich hat sie als Single mehr Zeit für sich und wenn man mehr Zeit für sich hat überlegt man sich in der Regel, wie man diese Zeit sinnvoll nutzen kann. Und wenn man früher wenig Sport getrieben hat ist es eigentlich logisch, dass man darauf kommt, dass man nun etwas mehr Sport treiben könnte.

Als ich mich nach 3 Jahren von meinem damaligen Freund getrennt hatte, wollte ich mich auch verändern. Immerhin ist man ja wieder Single und muss das "Beste aus sich rausholen". Ich wollte mich auch deshalb verändern um meinem Exfreund zu zeigen was ihm jetzt entgeht, was eigentlich ein bisschen bescheuert war. Naja also bin ich erstmal zum Frisör und habe meine langen braunen Haare in einen schulterlangen, abgeschrägten Bob mit blonden Strähnchen verwandeln lassen. Ich bekam von vielen Komplimente, dass diese Frisur nun besser zu mir passte. Weterhin nahm ich noch ein paar Kilo ab und gönnte mir neue Klamotten. Ich finde es nicht schlimm, sich nach einer Trennung zu verändern. Im Gegenteil, es hilft ja auch, wenn man sich einfach mal um sich selbst kümmert und als Ergebnis Komplimente bekommt.

Ich denke, bei einer Trennung verändert sich fast jeder, ob gewollt oder ungewollt. Bei den Frauen sieht man meistens, dass sie sich optisch stark verändern. Ein neuer Haarschnitt oder auch eine neue Haarfarbe sind bei der gewollten Veränderung dabei. Auch der Kleidungsstyle kann sich verändern. Ich habe schon bei einigen gesehen, dass sie sich aufreizender angezogen haben, Dinge getragen haben, die sie in der Beziehung nicht angezogen haben. Die Menschen, die noch lange Zeit brauchen um über die Trennung hinweg zu kommen, die machen meiner Meinung nach eine eher negative Veränderung durch. Viele nehmen unbewusst ab, weil sie kaum noch essen, lassen sich gehen und tragen nur noch Schlabber-Klamotten, manche vernachlässigen auch ihre Körper Hygiene und graben sich in ihrer Wohnung ein.

Auch die Verhaltensweise verändert sich. Entweder zum Positiven oder auch zum Negativen. Die, die einen Neuanfang wagen wollen sind wieder mehr unter Menschen, sind wieder lebenslustiger während die meisten, die noch nicht drüber hinweg sind niemanden mehr an sich heranlassen und kaum noch sprechen. Ich selber gehöre zu dem Typ der sich optisch unbewusst verändert. Wenn ich getrennt bin vergrabe ich mich zuhause und nehme meistens unweigerlich ab und achte nicht mehr so sehr auf mein Äußeres.

Ich habe mich nach meiner Trennung (ich hatte nur einen Freund, vor meinem Verlobten) habe ich mich radikal verändert. Der Typ hatte mich klein gehalten und dementsprechend hatte ich wenig Selbstbewusstsein, als ich dann meinen jetzigen Partner gesehen habe, habe ich mich verändert habe mehr aus mir gemacht und bin offener geworden.

Ich habe jetzt ehrlich gesagt keine Beziehung hinter mir, die großartig lange gelaufen wäre oder mir viel bedeutet hätte, vor meinem jetzigen Freund, mit dem ich mehrere Jahre zusammen bin, hatte ich nur wenige kurze Beziehung, die für mich nichts mit großer Liebe zu tun hatten. Ich selbst muss aber dennoch sagen, dass das Ende einer Beziehung für mich kein Grund wäre, mich äußerlich irgendwie zu verändern, es sei denn, ich wäre mit meinem Äußeren definitiv unzufrieden. Das wäre dann aber eben was anderes, ein reines Beziehungsende würde für mich keinen Grund darstellen, mir die Haare schneiden zu lassen und etwas an meinem Gewicht zu ändern.

Ich schätze, dass jeder Mensch mit seinen Problemen anders umgeht und das ist auch in Ordnung so. Einige Menschen meinen eben, dass sie ihre Probleme verdrängen müssten und wollen diese dann vergessen, so dass sie irgendwann unverarbeitet wieder hochkommen und andere wiederum haben alle möglichen Methoden, um damit umzugehen, die einen essen in sich hinein, die anderen machen Sport, einige lenken sich ab und dann gibt es eben auch wieder Menschen, die nach einer langen Beziehung meinen, dass sie sich verändern müssen. Wieso genau das geschieht, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass dies vielleicht deswegen geschieht, weil diese Menschen meinen, dass sie ihr Äußeres an eine vergangene, glückliche Zeit erinnert, die nun eben nicht mehr gegeben ist. Und um auch nicht mehr daran erinnert zu werden, verändern sie ihr Äußeres.

Für mich käme das an sich nicht in Frage, weil ich mein Äußeres nicht zwangsläufig mit unterschiedlichen Lebensabschnitten verbinde. Ich weiß, dass ich während dieser Beziehung vielleicht eben jene Friseur hatte und während einer anderen, wieder eine andere Frisur, aber das heißt nicht für mich, dass ich diese Frisur mit der Beziehung und diesem Menschen verbinde. Wäre dieser Lebensabschnitt für ich zu Ende, dann könnte ich dennoch in den Spiegel schauen und würde mich dabei wohl fühlen. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob das wirklich so gut ist, wenn an eine Änderung in seinem Leben gleich mit einer Änderung seines Äußeren gleichsetzt, das wirkt auch mich auch wie Unstetigkeit und mitunter dürfte das sicherlich auch nicht mehr so gesund sein, wenn man meint, nach jeder größeren Krise einen Neuanfang markieren zu müssen und sich dann von oben bis unten ändert. Für mich wäre das zumindest keine Option.

Ich kenne dieses Verhalten von mir absolut nicht, da es bei mir nie so war, dass ich mich nach einer Trennung optisch verändert habe. Dafür würde ich auch gar keinen Grund sehen. Immerhin habe ich seit einigen Jahren die Frisur und auch den Stil gefunden, die mir am besten stehen. So fühle ich mich am wohlsten und ich weiß, dass ich so am besten aussehe. Von daher wäre es ja nur nachteilig für mich, wenn ich mir nach einer Trennung eine Figur verpassen würde, die gar nicht zu mir passen würde.

Ich muss sagen, dass ich kaum jemanden kenne, der sich nach einer Trennung optisch stark verändert hat. Die meisten, die ich kenne sehen eigentlich immer gleich aus und auch Paare, die sich nach vielen Jahren getrennt haben, sind sich selbst treu geblieben. Das finde ich aber auch gut so und ich fände es nicht gut, wenn man sich nach einer Trennung komplett ändern würde. Immerhin muss man sich ja auch selbst treu bleiben und ich denke nicht, dass das dann der Fall wäre.

Möglicherweise wollen Frauen, die sich optisch komplett verändern, einfach einen neuen Lebensabschnitt einläuten. Zum neuen Lebensabschnitt gehört für sie womöglich auch ein neues Aussehen. Dabei wäre das für mich allerdings nichts und ich glaube kaum, dass ich mich sehr verändern würde, wenn ich mich jetzt von meinem Freund trennen würde. Immerhin gefalle ich mir ganz gut so, wie ich jetzt aussehe und ich wüsste nicht, was ich noch verbessern könnte.

Ich würde nicht behaupten, dass jede Veränderung, die man nach einer Trennung vornimmt zwangsweise etwas mit der Trennung als solches zu tun hat, sondern meist vielmehr mit den Lebensumständen, dass man nun endlich Zeit hat die Wohnung neu zu gestalten, dass man nun endlich die Haare abschneiden oder umfärben lassen kann weil einen niemand mehr bekniet, dass man alles so lassen soll wie es ist usw.

Ich habe mich nach meinen Trennungen meistens ein wenig verändert, aber nicht weil mir vorher irgendwas an mir nicht gepasst hat, sondern weil einfach der Wunsch nach Veränderung da war. Meist waren es nur die Haare, denn meinen Kleidungsstil habe ich gefunden und würde ich auch für keinen Mann ändern.

Wenn man mit jemandem zusammen gewohnt hat und der Expartner auszieht, dann würde ich mit Sicherheit auch die Wohnung verändern, egal ob es nun eine neue Farbe ist, neue Möbel oder nur eine neue Anordnung der Möbel, aber dann würde man sicher wollen, dass nicht mehr alles so ist, wie es zu glücklichen Beziehungszeiten war. Ich für meinen Teil habe meine Wohnung damals nach der Trennung mit neuen Möbeln verändert, weil ich nicht einen neuen Lebensabschnitt in alter Umgebung anfangen wollte.

Das mit dem Abnehmen nach einer Trennung ist ein häufiges Phänomen, vor allem bei Frauen. Auch bei mir ist das ein immer wieder zu beobachtender Effekt gewesen und wird - sollte es zu einer Trennung wieder kommen - auch immer wieder so sein. Egal ob ich mich getrennt habe oder er, es ist für mich dann einfach eine Stresssituation, die mit vielen Emotionen verbunden ist und das Hungergefühl lässt nach, sodass man automatisch abnimmt. Das ist sicherlich nicht gesund, aber oftmals ein einfaches, typisches Anzeichen welches vor allem Frauen nach einer Trennung zeigen.