Sprachentwicklung und Sprachförderung im Vorschulalter

vom 10.11.2013, 14:33 Uhr

Der Sohn meiner Tante, also mein Cousin ist 4 Jahre und spricht einige Wörter falsch aus. Außerdem nuschelt er und hat einen Ansatz vom Lispeln. Wie kann man diese Sprachentwicklung des Kindes irgendwie fördern? Gibt es Literatur, die ich meiner Tante empfehlen kann? Sollte sie auf jeden Fall einen Logopäden aufsuchen, den sie aber im Moment noch ablehnt, weil sie sagt, dass der Junge das noch lernt? Was kann man für die Sprachentwicklung und für Sprachförderung im Vorschulalter und Kleinkindalter machen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Sorry, aber diese Mutter verstehe ich überhaupt nicht. Logopädie macht den Kindern meistens Spaß, muss es ja auch, damit es Erfolg hat. Die meisten Therapeuten machen das sehr gut und für die Kinder ist das dann eben eine schöne Spielstunde, bei der sie etwas lernen. Warum man das als Mutter ablehnt, kann ich nicht nachvollziehen. Aber da sie ihn ja auch nicht in den Kindergarten schickt, wie du in deinem anderen Thread geschrieben hat, habe ich den Eindruck, dass sie ihn einfach nicht loslassen kann und deshalb alles ablehnt, was gut für ihn wäre. Dass sie ihm damit eher schadet, sieht sie wahrscheinlich gar nicht. In zwei Jahren ist der Junge schulpflichtig, was macht sei denn dann? Heimunterricht ist in Deutschland ja nun mal nicht erlaubt.

"Der lernt das noch" kann man vielleicht mit 3 Jahren noch sagen, aber wenn sich mit 4 noch gravierende Probleme zeigen, sollte da auf jeden Fall was getan werden. Sonst kann man der Frau jetzt schon prophezeien, dass ihr Kind in der Schule Probleme haben wird.

Es gibt einige Spiele, mit denen man die Sprache fördern kann. Einfach mal bei Amazon schauen nach "Die freche Sprechhexe", "Schloss Silbenstein" oder "Sprechdachs". Bücher findet man bei Amazon auch diverse, wenn man "Sprachförderung" eingibt. Auf Dauer kommt man meiner Meinung nach aber nicht an einem Fachmann bzw. einer Fachfrau vorbei. Die haben das schließlich gelernt. Als Mutter tut man sein bestes, aber das reicht eben nicht immer.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich halte davon nichts, wenn man wirklich auf Biegen und Brechen versucht z warten bis die Kinder wirklich im Vorschulalter sind. Sobald die dann 5 Jahre alt sind, wird plötzlich Wind gemacht, weil das Kind eben noch Defizite hat und diese möglichst bis zum Schuleintritt ausgleichen soll? Hallo? Man kann doch auch schon vorher fördern. Zumal Kinder je jünger sie sind auch schneller und spielerischer lernen und nachher gibts genug Druck von der Schule, wenn sie erst einmal drin sind.

Ich finde es auch immer Unsinn, wenn Mütter sich gegen den Logopäden oder andere Helfer so wehren. Warum? Die Kinder sind deswegen weder anders noch dumm und der Witz ist, dass es ein zu früh nicht gibt, aber durchaus ein zu spät. Und lispeln ist nichts, was man selber in den Griff bekommt, da brauch man in der Regel schone einen Experten. Es gibt auch verschiedene Gründe warum ein Kind lispelt und verschiedene Techniken, wie man das in den Griff bekommt. Und das kann man drei Mal nachlesen in einem Buch. Davon wird man kein Experte.

Sprache ist wichtig und wenn er die in der Schule nicht anständig beherrscht, dann wird er Probleme haben. Probleme nicht nur beim Reden, sondern auch Schreiben und dem kann man doch wirklich sehr einfach aus dem Weg gehen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Zum Logopäden würde ich die Mutter des vierjährigen Kindes noch nicht schicken, sondern zunächst einmal zum Kinderarzt. Der wird der Mutter dann hoffentlich die Notwendigkeit eines Logopäden nahe legen und vielleicht auch einen kennen, der besonders gut ist, denn mit vier Jahren ist es bei weitem nötig und ein Kind, welches noch nicht einmal in den Kindergarten geht, wird vermutlich auch nicht von selber lernen nicht mehr zu lispeln oder sich Wörter anders beizubringen als wie es das eben schon jetzt macht.

Das Kind festigt eher die Wörter jetzt so, wie es sie momentan ausspricht. Somit lernt es die falschen Wörter bzw. Aussprachen und festigt diese. Meiner Meinung nach muss frühzeitig mit der Verbesserung angefangen werden und ein Logopäde aufgesucht werden, denn ansonsten ist es zu spät und Kinder können grausig sein. Wenn es dann mal in der Schule ist, wird es vermutlich gehänselt werden mit seiner Aussprache und dann noch einmal die falschen Aussprachen und das Lispeln abzuschaffen, dürfte viel schwieriger sein wie jetzt sofort. Zudem wird die Aussprache sowieso nicht von gleich auf jetzt richtig, so dass man durchaus auch einige Zeit beim Logopäden einplanen sollte bevor das Kind seine Aussprache verbessert hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde auch zuerst den Kinderarzt zu Rate ziehen und mich nicht anhand von Büchern schlau machen. Der Kinderarzt kann die vermeintlichen oder tatsächlichen Defizite einschätzen und eventuell zu einem Logopäden raten.

Man sollte die Sache aber nicht dramatisieren, vor allen Dingen sich nicht von Verwandten oder Bekannten, die selber keine Kinder haben, irre machen lassen. Mit vier Jahren darf man meiner Meinung nach noch lispeln und nuscheln - Hauptsache, das Kind redet, hat die sehr erfahrene, ältere Kindergärtnerin meines Sohnes immer gesagt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich persönlich kann nun auch nicht wirklich nachvollziehen, weshalb die Mutter den Gang zu einem Logopäden ablehnt. So wie ich nun entnehmen konnte, geht der kleine Junge nicht in den Kindergarten. Denn normalerweise wird im Kindergarten schon etwas unternommen und mit den Eltern gesprochen, wenn die Erzieher und Erzieherinnen bemerken, dass der Junge in der sprachlichen Entwicklung Defizite aufweist und noch nicht so weit ist mit der Sprache und dem Aussprechen, wie andere Kinder in seinem Alter. Bei meiner Tochter im Kindergarten ist es so, dass die Kinder, die Defizite in der Sprachentwicklung aufweisen, dass mit ihnen spielerisch geübt wird.

Mein Sohn ist drei Jahre alt und wir gehen mit ihm auch zu einer Logopädin. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass es unserem Sohn sehr gut tut auch, wenn er noch sehr jung ist. Ihm bringt die Stunde, die wir einmal in der Woche bei der Logopädin haben, sehr viel Spaß. Er freut sich richtig darauf, mit seiner Logopädin wieder spielen zu dürfen. Und er hat die Logopädin nun seit einem halben Jahr und kleine Fortschritte sind schon zu erkennen, worauf wir natürlich auch sehr stolz sind. Wir wissen schon etwas länger, dass unser Sohn Probleme mit dem Sprechen und der Aussprache hat, weshalb wir Rat bei unserer Kinderärztin gesucht haben. Am Anfang hieß es natürlich noch, dass er es noch aufholen wird, von ganz alleine. Dass wir uns keine Sorgen machen sollten und in einem halben Jahr wiederkommen sollten zur Kontrolle.

Letztendlich hat auch die Kinderärztin eingesehen, dass sich in dem halben Jahr nicht viel bei unserem Sohn getan hat, weshalb wir endlich die Überweisung zu einem Logopäden bekommen haben. Zu dem üben wir auch zu Hause stets und ständig mit unserem Sohn. Unser Sohn hat Probleme bei der Aussprache aller Konsonanten, weil er die ersten Jahre seines Lebens schwerhörig war. Die Logopädin hat uns gute Tipps gegeben, wie wir zu Hause mit unserem Sohn auch spielerisch lernen können. Zum Beispiel üben die Logopäden und mein Sohn den Buchstaben "S" und "ß" und sie gab uns den Tipp mit dem Finger eine Schlange nach zu spielen und die Geräusche dazu zu machen. Unser Sohn macht es nach und es bringt ihm Spaß, zu dem lernt er die Aussprache des Buchstabens. Das klappt nun so gut, dass er die Wörter, wie Suppe und Soße aussprechen kann.

Ich würde versuchen mit der Mutter zu reden und ihr zu Rat vielleicht mal den Kinderarzt aufzusuchen, wenn sie der Meinung ist, dass ihr Kind die ganze sprachliche Entwicklung noch aufholen wird. Ich denke, dass der Kinderarzt sie eines besseren belehren kann und ihr sogar dazu raten kann, einen Logopäden aufzusuchen. Zu dem wird der Logopäde auch die Schwere der sprachlichen Defizite feststellen können und der Mutter auch Tipps geben können, wie sie zu Hause mit dem Kind üben kann. Ich denke, dass die Bücher einem nicht viel weiter helfen werden. Immer hin muss erst der Grund, der sprachliche Defizite, herausgefunden werden, bevor man etwas unternehmen kann.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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