Wohnungskatze, 40qm - zweite Katze dazu holen?

Ich möchte dich nun an der Stelle mal loben. Es ist wirklich toll, dass du auch einer alten Katze noch ein schönes zu Hause bietest. Sicherlich ist das mit dem Platz immer so eine Sache, aber du scheinst dich ja gut mit deiner Katze zu beschäftigen und ihr einiges zu bieten. Ich denke, dass sie sich da schon wohlfühlen wird. Wenn du nun dennoch nach einer größeren Wohnung schauen willst spricht das für dich, aber ich denke, dass es auch in deiner jetzigen Wohnung für die Katze gut ist.

Ich hätte dir ehrlich gesagt von der anderen Katze abgeraten. Das Problem sehe ich darin, dass deine Katze ja scheinbar nicht mit anderen Katzen auskommen möchte und beide ja nun auch schon älter sind. Da muss man sich nicht auf so ein Experiment einlassen, was ja für beide Stress bedeutet. Es ist schön, dass die andere Katze ein zu Hause gefunden hat und es Menschen gibt, die sich Tieren auch in dem Alter noch annehmen. Im Tierheim zu sitzen hat ja kein Tier verdient.

Auch ich finde deine Entscheidung gut. Denn letztendlich hast du sie zum Wohl der Tiere getroffen und deine eigenen Gefühle hinten an gestellt und so sollte es in der Tierhaltung immer sein. Natürlich ist es immer eine schwere Entscheidung, weil du nie wissen kannst, wie es letztlich ausgeht. Deine Katze kann ja nun einmal nicht sprechen, dass du das im Vorhinein mit ihr absprechen könntest. Du gehst mit aller Vernunft und viel Überlegung daran, das wird sich auch positiv auf eine eventuelle Zusammenführung auswirken. Je überzeugter und sicherer du bist, umso entspannter sind die Tiere.

Dass das Dickerchen nun einen anderen, aber trotzdem scheinbar guten Platz bekommen hat ist toll. Du wirst sicher, wenn du für dich den richtigen Zeitpunkt gefunden hast, eine tolle Partnerkatze für deine Katzendame finden. Vernunft und Bauchgefühl sind bei solchen Entscheidungen beide wichtig. Und du hast beides zu einer gesunden Portion. Wie lange du nun abwartest, um eine zweite Katze einziehen zu lassen, hängt von vielen Faktoren ab und muss gut überlegt sein. Aber so, wie sich deine Sichtweise für mich anhört, wirst du genau den richtigen Zeitpunkt wählen.

Ich denke, dass deine Entscheidung schon richtig war, wenn du nun ein gutes Gefühl hast. Ich denke aber, dass eine zweite Katze auf 40 qm schon möglich ist. Du hast ja genug Kletter - und Spielmöglichkeiten. Meine beiden Katzen könnten ein ganzes Haus nutzen, sind aber immer nur auf der oberen Etage in Küche und Wohnzimmer, da diese offen ineinander übergehen.

Wenn du umgezogen bist und dann einer zweiten Katze ein zu Hause geben möchtest, dann solltest du dich vorher beim Tierheim informieren, ob du die Katze sonst wieder zurückbringen kannst, wenn die Vergesellschaftung eben nicht funktionieren sollte. Vielleicht kann dir das Tierheim auch gute Tipps für die Zusammenführung geben. Aber ich finde es auch jeden Fall gut, dass du eine ältere Katze zu deiner alten Katze dazu nehmen möchtest. Ein junges Kitten würde sicher unter Umständen zu anstrengend für deine Senior Katze.

Ich hatte den Thread schon fast vergessen. Also, inzwischen gibt es schon Neuigkeiten - eine neue Vierbeinerin ist eingezogen. Ich lernte sie im September im Tierheim kennen, bzw. fand sie dort. Irgendwie war sie in eins der Katzenzimmer eingezogen, ohne dass jemand etwas mitbekommen hatte. Auch hatte sie keinen Chip und war entsprechend nicht identifizierbar. Weil ich sie also quasi entdeckt hatte, gab die zuständige Pflegerin ihr meinen Namen.

Die Kleine wirkte sehr verschüchtert und versteckte sich die ganze Zeit in einer Höhle, war aber dabei total lieb. Man konnte sie anfassen und hochheben, ohne, dass sie begann zu kratzen. Das fand ich schon sehr beeindruckend, da meine Katze ja so ganz anders drauf ist - wenn man die anfasst, sollte man jederzeit Pflaster bereit halten. Außerdem ging die Katze jedem Ärger mit Artgenossen aus dem Weg und wirkte insgesamt einfach sehr unkompliziert, lieb und ruhig. Irgendwie waren von den Zweifeln, die ich anfangs wegen einer zweiten Katze hatte, nichts mehr übrig. Bei dieser Katze war der Funke einfach übergesprungen und sie schien perfekt zu uns zu passen.

Eine Woche später zog sie bei uns ein. Ich wählte die Hau-Ruck-Methode für die Zusammenführung, setzte die neue Katze also direkt in die Wohnung. Nach kurzem Gefauche kehrte schnell Frieden ein, die neue Katze orientierte sich an mir und lag nach nur 5 Minuten schmusend mit mir auf dem Bett. Die alte Katze ist nach wie vor zum Teil giftig, aber die beiden kommen gut zurecht. Mal jagen sie sich durch die Wohnung, mal fressen sie aus einem Napf, mal liegen beide bei mir. Sie sind nicht die dicksten Freunde, was in erster Linie an meiner ersten Katze liegt, aber sie können sich gut leiden und es scheint, als sei mein Gefühl genau richtig gewesen.