Teddys selber nähen und verkaufen noch lukrativ?
Eine Bekannte von früher hat in den 90er Jahren Teddybären selbergenäht und diese verkauft. Sie hat damit ganz gut verdient und konnte ihren Lebensunterhalt damit bestreiten. Ob sie das heute noch macht weiß ich nicht, weil wir schon sehr lange keinen Kontakt mehr haben.
Nun sehe ich an sich nirgends mehr selbst genähte Teddybären. Da aber Handarbeiten immer begehrter sind, überlege ich, ob die Zeit vielleicht gerade da ist, um das als Marktlücke zu sehen. Meint ihr es ist lukrativ, Teddybären wieder selber zu nähen und diese zu verkaufen? Oder hat daran heute keiner mehr Interesse?
Lukrativ ist im Kunsthandwerks-Sektor nach meinen eigenen Erfahrungen ein sehr dehnbarer Begriff. Wenn man wirklich in stundenlanger Handarbeit etwas kreiert, seien es nun Teddybären, Strickwaren oder Schmuckstücke, kann man nur in den seltensten Fällen einen vernünftigen Stundenlohn für sich selbst ansetzen. Sonst ist man bei der Preisgestaltung für seine Produkte nämlich schnell im drei- bis vierstelligen Bereich, und dies oft für Waren, die es in Massenproduktion gefertigt für wenige Euros zu kaufen gibt. Viele Hobby-Kunsthandwerker, die ich kenne, verkaufen ihre Erzeugnisse daher für wenig mehr als den Materialkostenpreis, da sie sonst auf ihren Teddybären oder Tiffanylampen sitzen bleiben würden.
Eine Bekannte von mir hat jahrelang Teddybären von Hand angefertigt und wirklich sehr viel Kunstverstand und Liebe in ihre Erzeugnisse gesteckt, die qualitativ hochwertig und nett anzusehen waren. Verkauft hat sie jedoch kaum jemals einen ihrer Bären, da sie einfach nie auch nur ansatzweise einen angemessenen Preis dafür erzielen konnte.
Ob handgefertigte Teddys gerade wieder im Trend sind, kann ich nicht beurteilen, aber ihren Preis dürften sie in jedem Fall nach wie vor haben. Ich selbst finde Stofftiere absolut zeitlos und kann mir durchaus vorstellen, sie zu verkaufen, wenn man sie geschickt vermarktet und den Geschmack der Zielgruppe trifft.
Ich denke, dass sich der Verkauf solcher Teddybären heutzutage nicht mehr lohnt. Man muss ja auch mal die Zeit sehen, die es in Anspruch nimmt und das man das dann auch irgendwie vergütet bekommen muss. Der Preis einen solchen Teddys ist dann also nicht gerade gering, aber der Kunde hat dann die Auswahl einen teuren, zwar selber genähten Teddy zu kaufen oder einen günstigeren, der auch gut aussieht. Es kommt ja auch auf das Aussehen an und wenn sich das nicht viel nimmt ist man wohl kaum bereit so viel Geld dafür auszugeben, dass sich das mit den genähten Teddys rentieren würde.
Zudem werden heute eben nicht mehr so viele gekauft, die man einfach nur hinstellt. Die meisten Teddys sind sicherlich zum Spielen gedacht. Für Kinder ist man sicherlich bereit hochwertige Teddys zu kaufen, aber beim selbstgenähten geht es ja mehr um die Kunst. Hinstellen werden sich das aber nur noch wenige Menschen, weil der Trend dazu einfach vorbei ist.
Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit reich werden oder auch nur ansatzweise seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Denn es stecken doch sehr viele Arbeitsstunden und auch Materialkosten dahinter, wenn man gewisse Ökostandards einhalten möchte.
Ohne ein Ökosiegel kaufen die Leute wahrscheinlich überhaupt keine selbst gebastelten Bären für ihre Kinder. Ich weiß nicht, wie man ein solches Siegel bekommt, kann mir aber vorstellen, dass es einiges kostet.
Doch, ich denke schon, dass das funktionieren kann. Man muss sich vermutlich aber erst einmal in der Szene bekannt machen. Fakt ist, dass man auf Menschen angewiesen ist, die die Handarbeit zu würdigen wissen. Klar, heute bekommt man auch schnell einen Teddy aus der Massenproduktion für 5 Euro in irgendwelchen Discountern. Aber die sehen dann eben auch so aus. Wer etwas besonderes sucht, etwas einzigartiges und was, was sonst keiner hat, der kauft einen selbstgemacht Teddy.
Ich hatte eine Bekannte, die auch selber Teddys genäht hat und die waren wirklich was ganz besonderes. Die sind mit den normalen 0815 Bären nicht zu vergleichen. Und es gibt wirklich Menschen, die die sogar sammeln. Wenn man sich also in der Szene etabliert hat, dann kann man auch die Preise anheben. Aber man wird vermutlich lange nicht davon leben können und das nur als Nebenverdienst oder Hobby machen können. Der Stundenlohn, wenn man den denn ausrechnet, wird lachhaft sein. Aber wenn man das sowieso sehr gerne macht, dann spielt das auch erst einmal keine Rolle.
Was wohl Fakt ist ist, dass man vor Jahren das noch mehr zu schätzen gewusst hat. Ich würde schon sagen, dass das rückläufig ist. Früher gab es eben auch nicht so ein Angebot wie jetzt. Aber eigentlich sollte man dann solche Teddys erst Recht schätzen.
Funktionieren kann das schon. Aber sicherlich nicht mit normalen Teddys. Da müsste man schon mehr anbieten. Bei einem Haushaltsversand gibt es welche, die man personalisieren kann. Also Name und Geburtstag ist da auf die Fußsohlen gestickt. Das ist etwas besonders und würde mir als Geschenk auch zusagen, wenn jemand ein Kind bekommen hat.
Aber, wie andere schon sagen, ist eben lukrativ sehr dehnbar. Was für die eine Person dann die Materialkosten plus ein kleines Taschengeld nebenbei bedeutet, stellt für andere sinnlose Zeitverschwendung dar. Wenn ich dann sehe, dass eine komplette Bastelpackung schon um die 15 Euro kostet, dann überlege mal, wer bereit ist, für ein Teddybären soviel Geld zu bezahlen. Ich vermute eher, dass man das unter Wert anbieten müsste.
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