Alltagstrott mit dem Freund

Eine Freundin von mir ist jetzt ca. 2 Jahre mit ihrem Freund zusammen. Sie sind eigentlich richtig glücklich. Aber in vielen Momenten merkt Sie auch, dass sie irgendwie richtig festgefahren sind. Wenn Sie sich sehen, hat Sie manchmal gar keine Lust drauf und meldet sich dann bei mir, ob wir nicht was unternehmen können. Ich würde ihr gerne einen guten Rat geben, aber dazu fällt mir auch nichts ein. Liegt es daran, das Sie schon so "lange" zusammen sind, oder was denkt ihr?

In der ersten Phase der Verliebtheit ist es völlig normal, dass man nur an seinen Liebsten denkt und am liebsten Tag und Nacht mit ihm zusammen wäre. Oft vernachlässigt man in einer solchen Phase seine sonstigen Bekannten. Wenn diese Phase aufhört - und das tut sie immer nach einigen Monaten - bekommt man wieder einen weiteren Blick und nimmt die Kontakte zur Außenwelt wieder auf, was gut und richtig ist. Ich halte es für völlig normal, dass man in einer längeren Beziehung auch einmal mit anderen Leuten weggeht, solange die Liebesbeziehung exklusiv bleibt.

Was mir aber zu denken gibt, ist, dass deine Freundin sagt, dass sie keine Lust hat, ihren Freund zu sehen. Vielleicht ist es ganz harmlos, dass er einfach noch in der ersten Phase der Beziehung ist, sie aber schon weiter. Dann sollte sie ihm behutsam erklären, dass sie das Gefühl hat, ihre Freunde ein bisschen vernachlässigt zu haben und dass sie ein bisschen Zeit mit ihren Freunden braucht, um die Bande wieder zu festigen. Ihr könnt ja auch zusammen ab und zu einmal etwas unternehmen, z. B. ins Kino gehen. Es könnte aber auch sein, dass der Freund zu sehr klammert und zwar grundsätzlich. Dann muss unbedingt darüber geredet werden, wer welche Bedürfnisse hat und wann der eine oder andere zurückstecken sollte.

Am besten Du redest mal mit Deiner Freundin und fragst sie, was sie wirklich will. Vielleicht hat sie ja keine Lust mehr auf ihn, weil sie ihn nicht mehr richtig liebt? 2 Jahre halte ich noch nicht für so lange, wir sind jetzt jetzt fünf Jahre zusammen und bei mir tritt das erst jetzt ein. Ich möchte wieder mehr Zeit für mich, möchte mein eigener Herr sein und alles in unserer Beziehung nervt mich einfach nur.

Es kann aber auch sein, dass sie vorher viel zu viel mit ihrem Freund unternommen hat und nur noch mit ihm zusammen war, anstatt sich zwischendurch mit ihren Freunden zu treffen. Vielleicht braucht sie jetzt einfach nur Abwechslung und möchte wieder mehr mit ihren Freunden unternehmen, dabei solltest Du ihr bei stehen.

Das ist doch völlig normal, dass auch in eine noch eher junge Beziehung, irgendwann der Alltag einkehrt. Nach einer Zeit ist es klar, dass man sich nicht mehr so verhält, wie am ersten Tag, so verliebt.

Auch in meiner Beziehung, ist der Alltag eingekehrt. Und das finde ich völlig normal. Aber das heißt ja nicht, dass ich meinen Freund nicht mehr liebe. Am Anfang unserer Beziehung, haben wir uns auch jeden Tag gesehen. Wir wollten gar nichts getrennt unternehmen. Und gab es nur im Doppelpack. Doch dieses wurde dann zum Alltag und auch irgendwann langweilig. Also haben wir uns auch wieder öfters mit unseren Freunden getroffen, und unternehmen jetzt auch ab und zu mal was getrennt voneinander.

Ich finde es also ganz normal, und ich denke ja nicht, dass deine Freundin ihren Freund nicht mehr liebt. Spreche sie doch einfach darauf an, und dann wirst du sehen, was sie genau sagt. Einen Rat kannst du eher schlecht geben, wie ich finde. Die Beiden sollten ihre Beziehung schon alleine in den Griff bekommen. Das ist eine ganz normale Phase, und ich glaube, dass man sich darüber keine Gedanken machen musst.

Irgendwann kehrt sicherlich mal der Alltag in eine Beziehung ein, allerdings kommt es doch immer darauf an, wie man damit umgeht. Bei manchen führt es dazu, dass sie so wie deine Freundin der Zeit mit dem Partner aus dem Weg gehen. Das halte ich aber nicht für richtig, denn eigentlich sollte man in so einer Situation eher schauen, ob man etwas verändern kann.

Nach 2 Jahren schon so zu empfinden, ist meiner Meinung nach auch sehr früh. Ich weiß nun nicht wie alt deine Freundin ist, aber möglicherweise liegt es auch an ihrem Alter, dass sie nun schon so empfindet. Oder die Beziehung ist nicht so, wie sie es sich vorstellt und das will sie sich noch nicht eingestehen. Wenn du ihr einen Rat geben willst, solltest du herausfinden, woran es liegt, dass es ihr so geht. Du solltest sie mal fragen, warum sie so empfindet, ob ihre Beziehung zu viel Alltag enthält oder ob sie einfach nicht mehr so gern mit ihrem Freund zusammen ist. Und je nachdem was der Grund ist, wäre für mich der erste Schritt, ein Gespräch mit dem Freund zu führen als Partnerin, um das Problem beim Schopf zu packen und vielleicht etwas zu verändern.

So wie du das beschreibst sehen sie sich nicht mal täglich und da wundert es mich schon, dass man sich nicht mehr auf den Partner freut. Ich kann da nur von mir sprechen, aber selbst nach guten zehn Monaten Beziehung mit quasi von Anfang an täglich zusammen sein, freue ich mich auf meinen Freund. Ich genieße wirklich jede Minute mit ihm und kann mir gar nicht vorstellen, dass sich das irgendwann mal ändert.

Wenn aber deine Freundin so angenervt ist von ihrem Freund, das sie sich nicht mehr auf die Treffen mit ihm freut, dann ist die Beziehung doch schon am Ende. Wobei man das auch nicht unbedingt am Zeitraum festmachen kann. Man kann auch schon nach zwei Wochen von einer anderen Person genervt sein.

Der Alltag wird sich unweigerlich in jede Beziehung einschleichen, in die eine früher, in die andere später. Entscheident ist doch, ob man den anderen noch liebt, nicht wie spannend und "dauerharmonisch" eine Beziehung noch ist. Ich lebe seit 9 Jahren in einer Partnerschaft und erschrecke mich oft darüber, dass wir im Grunde oft leben wie ein altes Ehepaar und man mitunter das Gefühl hat, als lebe man aneinander vorbei. Trotzdem vermisse ich meinen Mann wenn er nicht da ist ( das fällt mir vorallem dann auf, wenn er mal wieder für einige Tage auf Geschäftsreisen im Ausland ist ) und freue mich dann umso mehr auf ihn.

Kritisch sehe ich es, dass deine Freundin dich scheinbar als "Ausrede" missbraucht, um sich eben nicht mit ihrem Freund treffen zu müssen. Und das ist für mich der große Knackpunkt, scheinbar will sie ihn ja wirklich garnicht mehr sehen müssen. Bleibt die Frage warum sie eigentlich noch mit ihm zusammen ist? Was hält sie in dieser Beziehung, wenn sie scheinbar selbst gerne dafür sorgt, dass sich gemeinsame Unternehmungen auf ein Minimum beschränken? Denn daran, nicht im Alltag "unterzugehen" müssen ja schließlich immer beide arbeiten.

Lange würde ich bei 2 Jahren nicht sagen. Ich finde es wirklich schade, wenn man nach der kurzen Zeit schon genervt voneinander ist und nicht mehr gerne Zeit miteinander verbringt. Natürlich kommt der Alltag irgendwann in eine Beziehung, aber da kann man ja auch noch dagegen wirken, indem man einfach mal etwas anderes macht, beispielsweise Ausflüge. Auch kann man mit gemeinsamen Urlauben wieder Pepp in die Beziehung bringen. Wie wäre es denn, wenn man sich immer mal romantisch überrascht?

Vielleicht sieht deine Freundin ihren Freund einfach zu oft. Bei vielen Paaren ist es ja so, dass sie sich wirklich jeden Tag sehen und dann auch täglich immer nur vor dem Fernseher miteinander sitzen. Dass das schnell langweilig wird, kann ich gut verstehen und ich wäre auch wirklich sehr genervt von meinem Freund, wenn wir jeden Tag nur das gleiche machen würden. Immerhin würde ich mir dann immer denken, dass ich meine Zeit sinnvoller gestalten könnte, als mit ihm immer gemeinsam vor dem Fernseher zu sitzen.

Wenn deine Freundin ihren Freund wirklich oft sieht, so dass sie auch genervt von ihm ist, sollten die zwei es lieber so machen, dass sich nur etwa zwei oder dreimal die Woche sehen. Dabei wäre es auch wichtig, dass die zwei an diesen Tagen dann eben auch nicht immer das gleiche machen. Auch wenn man zu Hause bleiben möchte, kann man ja auch verschiedene Sachen miteinander machen. So kann man beispielsweise zusammen kochen, etwas basteln, Brettspiele miteinander spielen oder auch gemeinsam auf der Konsole spielen.

Ich denke, dass zwei Jahre wirklich nicht lange sind und ich finde es sehr schade, dass man bereits nach so kurzer Zeit genervt vom Partner ist. Dabei ist es allerdings wichtig, dass man nicht einfach so weiter macht, wie bisher, sondern dass man sich gemeinsam eine Lösung überlegt. In dem Fall wäre es sicherlich hilfreich, wenn sich die beiden nicht so oft sehen würden. Immerhin würden sie sich dann sicherlich auch wieder vermissen und sich darauf freuen, sich sehen zu können und nicht genervt voneinander sein.