Sind Eltern von Kinderstars schuld am Verhalten der Kinder?

vom 07.11.2013, 22:00 Uhr

Die meisten von Euch haben zumindest einmal etwas über Justin Bieber, Lindsay Lohan, Britney Spears und Nick, sowie Aaron Carter gehört. Es handelt sich bei allen um Stars, die seit Kindheit an im Business wiederzufinden sind. Die eine als Schauspieler, die andere als Kinderstar in der Micky Mouse Show, der andere in einer bekannten Boyband und der andere wurde vom Youtube-Star zum millionenschweren Kinderstar. Alle haben so ihre Geschichten und in den meisten Fällen haben Eltern unterstützend dahintergestanden.

Als Beispiel wollte die Mama von Britney Spears stets, dass ihr Kind berühmt wird – mit Erfolg. Selbiges gilt für die Carter Brüder, denn hier war es fast eine Erwartung der Eltern. Justin Biebers Mama unterstütze wohl „nur“ das berühmt werden ihres Sprösslings und Lindsay Lohans Eltern sahen ihre Chance, da Walt Disney von dem Talent der einzigen Vorzeigeschauspielerin begeistert war. Heute waren und sind sie alle berühmt, aber es gibt natürlich einen Harken, denn sonst wäre der Thread ja auch irrelevant. Fakt ist jeder von den genannten ist mehr oder weniger noch im Gespräch. Einige auch mit ihren Singles, aber überwiegend durch Skandale. Sei es, wie Britney ihre Haarpracht durch eine Glatze ersetzte, Lindsay Lohan eine Alkoholeskapade, nach der nächsten sammelt, Justin Bieber stets zudröhnt ist, aus dem Bordell kommt (obwohl er gesetzlich noch nicht darf) und vieles mehr.

Ich frage mich also bei all den Stars, wie auch zum Beispiel Miley Cirus, ob Eltern für das Abdriften ihrer Kinder mit verantwortlich sind. Seltsamerweise rutschen sehr viele berühmten Kinderstars später auf die schiefe Bahn und drehen völlig am Rad. Natürlich ist das viele Geld auf einmal auch dafür verantwortlich, dann der Erfolgsdruck stets mit anderen Konkurrieren zu müssen und mehr. Doch Eltern wissen doch was sie ihren minderjährigen Sprösslingen zu muten und machen es dennoch mit. Sind Eltern für das Verhalten Ihrer Kinder wirklich verantwortlich? Tragen sie womöglich zum Geschehen in der Promiwelt indirekt oder direkt bei? Was denkt Ihr?

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde mein Kind nie in so ein Leben drängen. Ich erachte es als überhaupt nicht erstrebenswert berühmt zu sein. Für mich überwiegen ganz klar die Nachteile. Erst recht für einen jungen Menschen. Daher würde ich es eher versuchen zu verhindern, auch wenn das Talent meines Kindes entdeckt werden würde.

Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass man denkt, man könnte sein Kind auf dem Boden der Tatsachen halten, wenn es berühmt wird. Da steht ein Manager und winkt mit Geld. Und das Kind hat ja auch Spaß an dem, was es so gut kann. Und noch ist es ein normales, liebes Kind, das auf die Eltern hört. Da kann man die Situation schon mal falsch einschätzen. Von daher halte ich nicht pauschal alle Eltern von ehemaligen Kinderstars, die auf die schiefe Bahn geraten sind, für Monster.

Es ist unmöglich, den Anteil der Eltern an der Entwicklung ihrer Kinder auszumachen. Das ist bei nicht berühmten Kindern schon nicht möglich. Wenn das Kind berühmt ist, gibt es aber noch etliche Herausforderungen mehr, an denen die Eltern scheitern können. Dass es seltsam ist, dass ehemalige Kinderstars abdriften, kann ich nicht finden. Ich finde es überraschend, wenn ein gesunder Mensch dabei herauskommt.

Ich denke, dass es den Eltern ganz schnell aus den Händen gleitet. Da redet dann plötzlich auch der Manager mit und arbeitet eigentlich gegen die Eltern und deren Vorstellungen von Manieren, Schlafenszeiten und ähnlichem. Hauptsache, das Kind funktioniert vor der Kamera. Es gibt Verträge zu erfüllen. Und mit der Pubertät hat das Kind dann immer mehr zu sagen, macht aber gar keine normale Entwicklung durch. Wenn man mit 12 schon mehr verdient als die Eltern in ihrem ganzen Leben, findet man es nicht wichtig, wann die meinen, wann man ins Bett gehen sollte. Zudem hat das Kind keine normale, unbelastete Beziehung zu Gleichaltrigen.

Also selbst, wenn sie wissen, was man ihrem Kind zumuten kann und verhindern wollen, dass es mehr als das tut, haben sie gar nicht mehr die Autorität, das zu verlangen. Wie gesagt, daher würde ich das gar nicht erst beginnen lassen. Aber wenn es mal angefangen hat, können die Eltern gar nichts mehr dagegen tun. Also wie viel Verantwortung tragen sie? Indirekt die ganze Verantwortung, aber direkt nicht mehr sehr viel. Es ist schwierig. Mir tun diese Kinderstars alle sehr leid. Und die Eltern auch.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie sollen denn die Eltern nicht verantwortlich für die Folgeschäden der Kinder sein? Immerhin haben die Eltern ihre Kinder dazu gezwungen, sie mussten schon in frühem Alter Leistung erbringen und eine Kindheit hatten die Kinder wohl keine Richtige. Sie mussten immer nur funktionieren und konnten nie einfach nur mal spielen oder Unsinn machen. Es gab ja auch immer wieder neue Termine und da ist es ganz klar, dass der ganze Druck schlecht für die Kinderseele ist.

Wenn diese Kinder dann älter werden kommt es eben dazu, dass sie Ausbrechen wollen. Sie wollen nicht mehr funktionieren und eine Marionette ihrer Eltern sein. Ein solcher Ausbruch war beispielsweise die Kahlrasur oder auch die Drogeneinnahme bei anderen Stars. Das ist nämlich auch ein Ergebnis des Ganzen. Viele Kinderstars flüchten sich dann in die Drogenwelt, weil sie das alles nicht mehr mitbekommen wollen und endlich mal sie selber sein wollen.

Meiner Meinung nach darf man seine Kinder nicht drängen. Ein Kind, was selber so etwas mal erleben möchte, sollte gefördert werden, aber ein Kind darf zu nichts gezwungen werden und nicht als Maschine gesehen werden. Die Eltern müssen sich meiner Meinung nach wirklich viele Vorwürfe machen, weil sie die Seele ihrer Kinder zerstören und ihre Kinder in eine Welt drängen, in der sie noch nicht sein sollten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Sicherlich haben nicht alle Eltern ihre Kinder gezwungen, damit diese Stars werden. Aber der Abrutsch kommt doch oft aus anderen Gründen. Nämlich dann, wenn die Kinder nicht mehr so klein und niedlich sind, sondern erwachsen werden und die Nachfrage sinkt. Das kann aber nicht nur bei den sogenannten Kinderstars beobachten. Das geht vielen anderen vermeintlichen Stars auch so.

Schaut euch doch mal die Karrieren von anderen Leuten an. Da gibt es viele Menschen, die eine Zeit lang im entsprechenden Geschäft gefragt waren, aber danach abgestützt sind. Gottlieb Wendehals wäre da ein Beispiel was eigentlich fast Jeder kennen dürfte. Eine Hand voll Hits und danach in den Alkohol abgerutscht. Und diese Liste kann man beliebig erweitern.

Wird aber ein Kind für Film oder Musik entdeckt und man unterstützt es als Eltern, dann sollte eben auch vorher klar sein, dass irgendwann Schluss ist mit dem Rummel. Und wenn ich da so an deutsche Serien denke, wo Kinder mitgespielt haben, da findet man weniger solche negativen Schlagzeilen. Was doch zeigt, dass es auch Eltern geben muss, die von Anfang an ihre Kinder auf die Zeit danach vorbereitet haben, damit es eben keinen Absturz gibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn ich Schlagzeilen über langsam erwachsen werdende Kinderstars lese, die sich angeblich mal wieder daneben benommen habe, denke ich mir immer, dass viele "normale" Leute in gleichen Alter wahrscheinlich die gleichen Schlagzeilen gemacht hätten, wenn sich jemand für sie interessiert hätte und wenn sie die gleichen finanziellen Möglichkeiten gehabt hätten.

Also ich kenne viele Leute, die sich in der Pubertät betrunken und Drogen ausprobiert haben, die länger in Clubs waren als es eigentlich vom Gesetzgeber erlaubt war oder die meinten irgendwas ganz kreatives mit ihren Haaren anstellen zu müssen. Ich schließe mich da selber auch nicht aus. Der Unterschied ist halt nur, dass normale Teenager nicht das Geld haben um regelmäßig rauschende Partys zu feiern und, dass sie niemand dabei fotografiert, wie sie Nachts betrunken aus einem Club kommen oder völlig verpeilt auf die Bahn nach Hause warten.

Sicher haben die Eltern von Kinderstars eine Mitverantwortung für deren Verhalten, nämlich genauso viel wie die Eltern von minderjährigen Komasäufern, denen im Krankenhaus der Magen ausgepumpt werden muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es schlimm, wenn Kinder von einem Talentwettbewerb zum nächsten geschleppt werden, weil die Eltern sie für die kommenden Superstars halten. Schlimmstenfalls bilden sie sich nur ein, ein hochtalentiertes Kind zu haben und nehmen ihnen ganz umsonst die Kindheit.

Man muss als prominenter aber nicht unbedingt bereits ein Kinderstar gewesen sein, um sich hin und wieder mal daneben zu benehmen. Da gibts auch genügend andere, die erst im jungen Erwachsenenalter berühmt geworden sind und trotzdem nicht besser mit ihrem Leben klarkommen.

Was nun Justin Bieber angeht, ich glaube nicht, dass er großartig zu irgendwas gedrängt wurde. Er wurde ja durch Youtube-Videos entdeckt und natürlich hätte seine Mutter sagen können "Junge, mach erstmal die Schule fertig", aber er war immerhin schon 15 und keine 5 mehr.

Und ja, auch normale Jugendliche bauen mal Mist, das gehört zum erwachsen werden mehr oder weniger dazu. Nur hat man Promis manchmal das Gefühl, dass diese Phase bei denen nie endet und dadurch, dass sie über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, findet das ganze bei ihnen auch irgendwie auf einem anderen Level statt.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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