Wieso sterben viele Sportler am plötzlichen Herztod?

Erst vor guten zwei Wochen habe ich eine Reportage im TV sehen müssen, wo von einem „Trend“ des plötzlichen Herztodes von Sportlern gesprochen wurde. Dabei ging es jetzt nicht ausschließlich um eine bestimmte Sportart, denn viele Beispiele wurden hier genannt. Besonders häufig wurde dieses Szenario beim Fußball und Marathon genannt. Doch das kann doch alles gar kein Zufall sein oder etwa doch? Ich habe auch bereits auf Youtube mehrere Videos mit dem Tod von Fußballern mitten auf dem Spielfeld gesehen und mir standen die Tränen in den Augen. Jeder starb an einer Herzattacke, teilweise noch Menschen in den zwanziger Jahren! Auch beim Wrestling ist der plötzliche Herztod gang und gäbe. Bei einigen durch Aufputschmittel, aber bei vielen auch einfach so.

Meine Fragen sind daher etwas komplexer, müssen hier jedoch nicht wie bei einem Arzt behandelt werden. Denn davon sind wir ja alle weit entfernt. Zum einen wüsste ich gerne, was Ihr glaubt, wieso der plötzliche Herztod bei so vielen unterschiedlichen Sportarten nahezu Alltag ist? Glaubt Ihr das es stets auf unnatürliche Weise wie Dopingmittel hervorgerufen wurde oder ist es einfach nur wirklich Zufall, dass es stets diese Sportarten betrifft? Liegt es vielleicht auch am Druck, an dem Adrenalin, den Sportler bei Wettkämpfen aufbauen und das Herz dieses nicht mehr ertragen kann? Würde mich über ein paar interessante Thesen wirklich freuen, denn mittlerweile habe ich echt Angst gewisse Sportarten auszuüben.

Ich kann hier nur Vermutungen anstellen. Denn in dem Bereich bin ich nur ein Laie. Bei uns in der Gegend ist im Sommer ein 16jähriger Junge beim Fußballspiel zusammen gebrochen und noch auf dem Spielfeld gestorben. Nach der Obduktion hat man dann festgestellt der der Jugendliche an einer Herzmuskelentzündung gelitten hat. Die wurde durch eine nicht richtig auskurierte Erkältung, die der Junge im Frühjahr hatte ausgelöst.

Es ist wahrscheinlich gar nicht so selten, das man mit einer leichten Erkältung weiterhin Sport treibt. Mit den heutigen Medikamenten fühlt man sich nicht so krank, das man für längere Zeit auf seinen Sport verzichtet. Hier sehe ich die Gefahr. der geschwächte Körper bekommt keine Ruhephase und kann sich nicht vollständig erholen. Betreibt man nun eine Sportart wie Fußball, Handball oder Marathon, denn kann es durch die Belastung zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Die wird wahrscheinlich nicht so schnell erkannt , da der Sportler meint das er sich noch wegen der vorangegangenen Erkältung etwas schwach fühlt.

Ich bin grundsätzlich sehr vorsichtig, wenn ich erkältet bin und mich nicht so fit fühle. Dann bleibe ich lieber mal eine Woche zu Hause und erhole mich und fange dann wieder mit dem Sport an. Ich bin zwar kein Profisportler, aber es gibt auch einige Fälle in denen ein Hobbysportler plötzlich beim Waldlauf tot umfällt. Heutzutage wird ja auch durch die Werbung suggeriert, das man bei einer Erkältung nur ein bestimmtes Medikament einnehmen soll und dann fühlt man sich gleich wieder besser. Also nicht mal ein paar Tage krank schreiben lassen und sich auskurieren.

Der Herz ist ein Muskel und den kann man auch trainieren. Das tut man natürlich, wenn man Leistungssport betreibt. Der Muskel verdickt sich also auch (deswegen sind die Herzen von Sportlern ja auch größer). Fakt ist auch, dass der Muskel besonders beansprucht wird und es kann durchaus sein, dass er einfach irgendwann nicht mehr kann.Nicht umsonst gibt es extra Sportärzte. Sportler müssen eben anders untersucht werden, als Nichtsportler.

Und ja, viele Erkrankungen setzen sich auf das Herz und Sportler neigen leider dazu, ihr Trainingsprogramm viel zu früh wieder aufzunehmen und das schwächt das Herz. Und so eine Herzmuskelentzündung ist auch etwas ziemlich hinterhältiges, denn man merkt es nicht immer und dann geht alles sehr schnell. Die kleinen Anzeichen, wenn vorhanden, nimmt man dann vielleicht nicht wahr, oder nicht ernst und dann belastet man das Herz wieder und dann war es das.

Es gibt viele Gründe für einen Herztod, egal ob Sportler oder nicht. Es gibt angeborene Herzfehler, Herzrhythmusstörungen und die unterschiedliche Stärke eines Herzens, die von Mensch zu Mensch verschieden ist. Dazu kommen auch Faktoren, die das Herz beeinflussen, wie Gene, Ernährung, Sport, Umwelt. Es können auch normale Infekte sein, die das Herz einfach so stark beanspruchen, dass es schlapp macht (z.B. Lungenentzündung, Magen-Darm Probleme).

Sportler sind zudem einen hohen Leistungsdruck und Konkurrenzkampf ausgesetzt. Sie wollen ein gutes Bild abgeben, gegenüber ihrer Familie, Freunden und natürlich auch dem Trainer. Sie müssen stets kardiologische Untersuchungen durchmachen und Tests absolvieren, diese schützen jedoch nicht vor Krankheiten und Herzfehler werden so auch nicht zwangsweise gefunden. Die Sportler wollen sich oft auch nicht anmerken lassen, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt, weil sie Angst vor den Folgen haben, dass eventuell das Training abgesetzt wird und sie auch nicht an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Der Sportwillen würde sehr darunter leiden.

Viele Sportler trainieren auch falsch. Ein Fussballer oder Marathonläufer ist darauf diszipliniert, eine lange Strecke zu absolvieren und das in einem bestimmten Zeitraum. Ein Fussballer, der jeden Tag zum Training geht und plötzlich einen Kreuzbandriss oder Ähnliches hat, was ihn vom Sport abhält, muss ruhen und darf erst weiter machen wenn die Heilung abgeschlossen ist. Das kann unter Umständen sehr lange dauern. Wenn in dieser Zeit das Herz nicht abtrainiert wird, verdickt es und wird nimmt an Leistung ab. Wenn dann der Fall eintritt, dass er wieder rauf aufs Spielfeld darf, ist das Herz plötzlich einer so großen Belastung ausgesetzt, dass es diese einfach nicht mehr bewältigen kann und dann kann es passieren, dass es aufhört zu schlagen.

Auch wenn Sport das Herz, den Körper und den Geist gesund erhält und stark macht, gibt es einen Unterschied zwischen Leistungssport und Ausdauersport. Der Körper reagiert viel intensiver und markanter auf Leistungssport als auf normalen Ausdauersport, da er deutlich größeren und massiveren Belastungen ausgesetzt ist.