Job als Spielhallen Aufsicht - wer hat Erfahrungen?
Meine Freundin ist 18 und möchte in den Sommerferien als Spielhallen Aufsicht arbeiten. Sie hat mit der Chefin auch schon gesprochen und der Job ist ihr so gut wie sicher. Aber die Eltern meiner Freundin haben etwas dagegen. Auch wenn sie 18 ist, wollen sie nicht, dass sie diesen Job macht, weil er angeblich zu gefährlich ist. Sie meinen, dass da nur spielsüchtige Menschen, die ein Problem haben, rumhängen und außerdem auch Spielhallen oft überfallen werden.
Wer von euch hat schon mal in einer Spielhalle als Spielhallen Aufsicht gearbeitet und ist dieser Job wirklich so gefährlich? Meint ihr, dass man als 18 jähriges Mädchen dort gefährlich lebt oder kann man das durchaus machen und kann man die Eltern da beruhigen?
In Spielhallen ist ja schon mal Alkoholverbot und deswegen hat man eben schon mal nicht mit betrunkenen Menschen zu tun. Sollte man dennoch mal an einen verärgerten Menschen geraten, kann man ja immer noch Hilfe holen. Ich gehe in meiner alten Heimat immer mal in eine Spielhalle und dort sind auch nur ältere Frauen, die dort arbeiten und diese kommen eigentlich auch ganz gut klar. Bisher ist mir da noch nichts Schlimmes aufgefallen, wobei die Spielhalle in keinem guten Viertel ist und dennoch immer Leute da sind. Es gibt schon schlimmere Arbeitsstellen.
Ich habe circa ein Jahr in einer Spielhalle als Aufsicht gearbeitet, es war mein erster "richtiger" Nebenjob (abgesehen von Babysitten und Zeitungen austragen als Jugendliche) neben dem Studium. Es ist auf jeden Fall kein schwerer Job, Geld wechseln, Kaffee ausschenken, ein bisschen putzen und überwachen, dass alles ordentlich abläuft kann ja fast jeder.
Bedrohliche Situationen habe ich eigentlich keine erlebt in dieser Zeit. Das "Schlimmste", was mal passiert ist, war, dass aus einem nahegelegenen Wohnheim immer eine ältere Bewohnerin zu uns hereinkam und uns (also die Aufsichten) um Kaffee anschnorrte. Als sie begann, die Gäste anzubetteln, wurde ihr von der Chefin Hausverbot erteilt. Als sie sich nicht daran hielt und auch auf meine Aufforderung nicht ging, musste ich die Polizei rufen, daraufhin verschwand sie dann aber auch.
Die Gäste fand ich eigentlich immer ganz in Ordnung. Klar, es waren überwiegend "Prollos" darunter. Mit den meisten konnte man dennoch gut klar kommen und auch mal ein bisschen quatschen. Aus heutiger Sicht (das würde ich auch Deiner Freundin empfehlen) würde ich jedoch viel zurückhaltender sein, was persönliche Informationen anbelangt, ich war damals noch sehr naiv und vielleicht zu offen. Es sind mir jetzt keine Nachteile daraus entstanden, aber ich würde dennoch einfach nicht zu viel Persönliches gegenüber diesen Leuten preisgeben. Hardcore-Zocker hatten wir in dieser Spielhalle übrigens kaum, das Hauptklientel bestand aus jungen Männern, die die Halle einfach als sozialen Treffpunkt nutzten und nur nebenbei mal ein bisschen spielten.
Sollte es zu einem Überfall kommen, würde ich natürlich immer empfehlen, ruhig zu bleiben und einfach den Bargeldbestand herauszugeben. Es ist ja nicht mein Geld und die Betreiber sind ja auch meistens gegen so etwas versichert. Sicher, in psychischer Hinsicht ist so etwas nicht schön - ich denke aber keinesfalls, dass das Risiko eines Überfalls so groß ist, dass man deshalb dort nicht arbeiten sollte.
Also freuen würde ich mich da jetzt als Mutter nicht, wenn meine Tochter mit jungen 18 Jahren in einer Spielhalle arbeiten würde, aber ich denke mir, es ist auch nicht gefährlicher als an einer Tankstelle zu jobben.
Ich habe aber eine Freundin, die machte so etwas früher und sie war am Abend immer alleine bis zur Schließung. Um etwa 1 Uhr wurde unter der Woche dicht gemacht und bis dahin hatte sie alleine die Aufsicht und musste dann eben abschließen. Eines abends kurz vor Feierabend allerdings hat ein Mann plötzlich an so einem Automaten zig tausende von Euros gewonnen. Irgendetwas war passiert, was sonst nie passiert und er holte den absoluten Jackpot und die Maschine zeigte nur den Wert des Gewinns an und dass man den Rest bei der Spielhallenaufsicht bekäme. Er wollte natürlich seine paar tausend Euro haben, aber sie hatte überhaupt keinen Schlüssel für irgendeine Kasse und wusste auch gar nicht was zu tun war. Sie hatte auch keine Telefonnummer von einem der Chefs und der Kunde ist total ausgetickt und meinte, er geht jetzt nicht bis sie das Geld haben. Am Ende mussten sie sogar die Polizei rufen. Daran erinnere ich mich immer, wenn ich über sowas nachdenke, weil mir das zeigt, dass manchmal eben doch Situationen eintreten können, bei der eine Aufsicht mehr tut als gucken, dass alles in Ordnung ist.
Das war eben so ein Fall. Ihr ist nichts passiert, aber sie wurde schon sehr angegangen von dem Mann und hatte keine Hilfe in der Nähe. Es wäre viel besser gewesen, wenn sie als Aufsicht wenigstens immer zu zweit gewesen wären.
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