Filme, die auf wahren Kriminalfällen beruhen?

Ich hatte schon als Kind hohes Interesse an Krimis und realer Kriminalität. Entsprechend habe ich mich viel mit Mördern, Serienkillern und den Abgründen der Menschen beschäftigt. Und natürlich sind viele gruselige reale Taten ein guter Stoff für entsprechende Spiel- und Horrorfilme.

So gab es beispielsweise H. H. Holmes, der ein Hotel mit Fallklappen, Öfen und Folterkammern errichtete, was sich zum Beispiel im Film Hostel wiederfindet. Ed Gein, auch "der echte Hannibal Lecter" genannt, war Vorbild für Filme wie Texas Chainsaw Massacre. Es gibt einen Film über Jeffrey Dahmer, der seine Opfer aß und ihnen Löcher in den Schädel bohrte, um das Gehirn mittels Säure unfähig zu machen, in der Hoffnung, seine Opfer würden dadurch zu willenlosen Sklaven. Bekannt ist auch der Film über den Zodiac-Killer sowie der Film über den "Kannibalen von Rothenburg". Zuletzt fiele mir noch "Der Totmacher" ein, ein Film mit Götz George, der den Deutschen Serienmörder Fritz Haarmann spielt.

Interessiert ihr euch für die wahren Begebenheiten hinter solchen Filmen oder die Verfilmung realer Kriminalfälle? Kennt ihr mehr solcher Filme? Oder schreckt euch so etwas einfach nur ab?

Als Verfilmung (deutscher) Kriminalfälle fallen mir spontan noch "Das Mädchen Rosemarie" über den Fall der Rosemarie Nitribitt ein, sowie der Film "Vera Brühne" mit Corinna Harfouch in der Hauptrolle.

Ich sehe mir solche Filme grundsätzlich sehr gerne an. Die von Dir genannten Filme gehören ja alle schon zum deutlich "härteren" Kaliber. Ich selbst habe alle Hannibal-Lecter-Filme (bis auf "Hannibal Rising") gesehen, sowie Texas Chainsaw Massacre, den Film "Dahmer" und auch "Hostel". Natürlich sind das alles im weitesten Sinne Horrorfilme und in gewisser Weise wird es dadurch ja nur noch gruseliger, dass man sich beim Schauen immer vor Augen halten kann, dass es sich nicht um bloße Fiktion, sondern letztlich um reale Fälle handelt. Da kuschelt man sich doch gleich besonders tief in den Fernsehsessel und ist froh, sich gerade nicht in der Gewalt eines gestörten Serienmörders zu befinden!

Ich finde es aber auch aus psychologischer Sicht generell interessant, wenn Menschen sich in extremen Ausnahmesituationen befinden und wie sie sich dann verhalten. Selbst für jemanden, der wirklich ein Serienmörder ist, ist der Akt des Tötens ja wohl eine Art Ausnahmezustand, sozusagen "etwas Besonderes". Von daher interessiert es mich sowohl, wie die Opfer von Straftaten in der Situation agieren beziehungsweise sich fühlen und wie sie diese Taten dann verarbeiten können, als auch, wie solche extremen, psychisch gestörten Täter wohl "ticken". Beispielsweise die Frage, ob sie eventuell auch Mitleid mit ihren Opfern haben, sich jedoch zu gewissen Handlungen regelrecht gezwungen fühlen, hat mich schon öfter beschäftigt.

Ich bin mit solcher einer ganzen Serie aufgewachsen. Zu DDR-Zeiten gab es die Reihe "Der Staatsanwalt hat das Wort". Da sind echte Fälle für das Fernsehen verfilmt worden. Dabei hat am Anfang ein Staatsanwalt noch was erzählt und am Ende wurde auch ein Text eingeblendet, wo das Urteil drin stand.

Auch beim Polizeiruf wurde mindestens ein Fall der DDR-Kriminalgeschichte verfilmt. Das war damals der Kreuzworträtselmord, welcher ja in diesem Jahr noch mal durch die Medien ging. Aber ich gehe einfach auch davon aus, dass bei den heutigen Serien, wie Tatort oder eben auch noch dem Polizeiruf echte Fälle als Vorlage dienen. Aber bewusst wären mir jetzt keine Filme bekannt.

Ich finde Kriminalfälle allgemein interessant. Mich interessiert ebenfalls, was in den Tätern vorgeht und welche Vorstellungen sie bei ihren Taten verwirklicht haben. Vor kurzem habe ich mir mal wieder den Film „Zodiac“ von David Fincher angeschaut, der ja auch auf einem realen Fall basiert. Den Film „Der Totmacher“ fand ich auch gut. Solche Filme wie „Texas Chainsaw Massacre“ oder „Hostel“ sagen mir allerdings nicht zu. Die finde ich zu reißerisch und insgesamt zu schlicht und albern. Zu blöd sollten solche Filme also nicht gemacht sein, auch wenn ich zum Beispiel Krimis grundsätzlich ganz gut finde.

Besser als die normale Verfilmung solcher Kriminalfälle finde ich „Aktenzeichen XY“ sowie Berichte und Reportagen über Kriminalfälle. Ich mag zum Beispiel gerne die Reihe „Die großen Kriminalfälle“, die hin und wieder in der ARD, bei Phoenix und ähnlichen Sendern gezeigt wird. Es gibt mittlerweile recht viele Folgen davon. Was ich überhaupt nicht mehr leiden kann, sind solche Sendungen wie „Autopsie“ und „Medical Detectives“. Als Jugendlicher fand ich die ganz nett, aber mittlerweile finde ich die einfach nur schrecklich.

Ich finde Kriminalfälle nicht unbedingt abschreckend, sondern einfach sehr spannend. Selbst möchte ich so etwas natürlich nicht erleben, aber von außen betrachtet finde ich es interessant, was Menschen dazu treibt, zum Täter zu werden, und was dabei vielleicht auch in den Opfern vorgeht.

Ich schaue gerne Filme, die auf wahren Begebenheiten basieren, hier ist es egal, ob es sich um einen Kriminalfall oder eine andere wahre Begebenheiten gewesen sind. Meistens schaue ich mir Verfilmungen an, von denen man schon mal was gehört hat. Bei den Filmen, die du genannt hast ist es so, dass ich im Nachhinein nochmal parallelen im Internet gesucht habe und zu schauen, wie es damals dann nach den Recherchen wirklich abgelaufen ist.

Ich finde die Idee, solche Taten zum Film zu verarbeiten, gut, aber leider ist Umsetzung meist eher schlecht. Meist sind die Fakten nur halbherzig recherchiert und es wird reißerischer dargestellt als es ist/war.

Allein die Dazudichtung der Probleme der Polizisten mit ihren Familien und Freunden, nur um den Film zu verlängern, ist schon irgendwie traurig. Grundsätzlich gehe ich an solche Filme also eher mit gemischten Gefühlen, lasse mich jedoch gerne eines besseren belehren, sollte der Film wirklich gut und faktennah sein.