Weihnachtszeit = Kündigungszeit?

vom 06.11.2013, 18:43 Uhr

Jedes Jahr fällt es mir in meinem Bekannten- und Freundeskreis erneut auf, das sie ihre Kündigung im November oder Dezember erhalten. Bei einigen sind es immer wieder die Witterungsbedingungen, da sie auf dem Bau arbeiten und bei anderen sind es personelle Einsparungsgründe. Mir fiel dies auf, da ich mich ab und an mit Freundinnen zum Kaffee verabrede und man so auch über alles quatscht und so kam man auch ins Gespräch, das ihre Männer eine Kündigung erhalten haben. Manche werden nur für einige Monate gekündigt, bis das Wetter wieder so mitspielt, das man draußen arbeiten kann und bei anderen ist die Kündigung leider endgültig.

Ich stelle mir dies für die Familien ziemlich schwer vor, gerade jetzt weil bald Weihnachten ist und man doch Weihnachtsgeschenke kaufen möchte. Man bekommt nicht mehr das volle Gehalt und muss jeden Cent zweimal umdrehen.

Ist dies in eurem Bekanntenkreis auch so? Habt ihr selbst vielleicht die Kündigung erhalten und steht nun ohne Arbeitsstelle da?

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da in meinem Bekanntenkreis die meisten einen Bürojob haben, gibt es keine witterungsbedingten Kündigungen. Ich kann auch nicht sagen, dass diese vorrangig - also wenn dann mal Kündigungen kommen - im November oder Dezember kommen.

Anders sieht es bei einem Kumpel aus, der auf dem Bau arbeitet. Der wurde früher auch immer im Winter gekündigt, da war das schon Routine. Jetzt ist er aber bei einem anderen Bauunternehmen und die verfahren anders. Er hat jetzt auch eine kleine Familie, da wäre das dramatisch, wenn sie ihn im Winter immer kündigen würden.

Ich finde es persönlich total daneben die Leute über Weihnachten - grade die Zeit mit der Familie - zu kündigen und bei besserem Wetter im Frühjahr wieder einzustellen. Mich würde das belasten und es belastet sich auch die Familien, in denen das passiert. Solange man weiß, dass man wieder eingestellt wird im Frühjahr ist es ja noch erträglich, aber dennoch nicht schön.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge

Zuletzt geändert von Schleiereule am 06.11.2013, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.

Mir persönlich ist das noch nicht aufgefallen. Es müssen ja Gründe für eine Kündigung vorliegen, entweder betriebsbedingte oder beim Arbeitnehmer liegend. Man kann ja nicht so einfach ohne Grund ein unbefristetes Arbeitsverhältnis kündigen.

Im Baugewerbe ist die Schlechtwetterzeit von Dezember bis März festgelegt. In dieser Zeit darf nicht aus Witterungsgründen gekündigt werden, sondern die Leute beziehen dann sogenanntes Schlechtwettergeld (Früher hieß das jedenfalls so oder so ähnlich). Vielleicht greift man dem im November vor? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es auch im Baugewerbe so einfach ist, die Leute dauernd zu entlassen und wieder einzustellen, außer wenn es sich eben nicht um unbefristete Arbeitsplätze handelt. Aber dann ist es keine Kündigung, sondern war von vorne herein schon so gedacht.

Wie gesagt, mir ist es noch nicht aufgefallen, dass sich die Kündigungen im November häufen. Bei uns haben sich die Kündigungen immer im Frühsommer gehäuft. Allerdings waren das Kündigungen von Arbeitnehmern, denn nach einer gewissen Zeit nach Weihnachten mussten sie ihr Weihnachtsgeld nicht mehr zurückzahlen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte in meinem früheren Bekanntenkreis viele Leute, die im Straßenbau tätig sind. Da war es bis vor rund zehn Jahren auch so, dass jedes Jahr ein paar andere Arbeitnehmer über den Winter zur Agentur für Arbeit geschickt worden. Ein kleiner Teil machte in dieser Zeit Fortbildungen auf Kosten der Firma und ein paar Leute blieben halt für Havarien auf Bereitschaft.

Später ging man dazu über, dass man eine bestimmte Anzahl der Überstunden sammeln musste, um den Winter quasi ohne die Agentur für Arbeit zu überstehen. Bei meinem Mann begann man schon 1999 auf dieses Prinzip umzustellen, damit man sich das Einstellen im Frühjahr und die Entlassung zum Jahresende sparen konnte.

Allerdings würde ich es nicht als Belastung sehen, wenn man es weiß, dass man jedes Jahr um diese Zeit die Kündigung bekommt. Man kann sich dann darauf einstellen, dass man ein paar Monate zur Agentur für Arbeit muss. Wenn eine Kündigung mehr oder weniger unerwartet kommt, dann ist das wesentlich schlimmer, als wenn man quasi vorbereitet ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also mir ist das ehrlich gesagt noch absolut gar nicht aufgefallen. Klar wenn jemand auf dem Bau arbeitet, dann weiß derjenige aber in der Regel auch das es im Winter eventuell schlecht aussieht. Dafür sieht es dann aber im Sommer wieder besser aus und meistens können die Leute dann auch bei ihrem alten Arbeitgeber wieder anfangen zu arbeiten. Ich selber habe auch einen guten Freund bei dem das Jahr für Jahr so ist. Da heißt es dann halt im Sommer mehr Geld zu verdienen um über den Winter zu kommen.

In der Zeit macht er dann Gelegenheitsjobs. Ich selber arbeite auch in einem Büro und mir fällt auch da nicht auf das es zur Winterzeit vermehrt Kündigungen gibt. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht mit welcher Begründung. Finanziell gesehen wäre eine Kündigung zu dem Zeitpunkt natürlich sehr ungünstig. Aber auch in dieser Situation wird man sich zu helfen wissen. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig.

» Kokeilla » Beiträge: 180 » Talkpoints: 6,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann das auch nicht bestätigen. Aber ich kenne auch keine Personen, die vor wetterungsbedingten Kündigungen Angst haben müssten. Und vom Bau kenne ich es so, dass die meisten eh von Dezember bis Januar oder Februar nicht beschäftigt sind und dafür im Sommer mehr arbeiten und im Winter dann eben Überstunden abbauen. Das ist aber ja keine Kündigung. Meine Freunde haben alle entweder unbefristete Verträge, sodass sie nicht wirklich Angst haben müssten oder befristete Verträge. Und da wissen sie, wann die auslaufen, beziehungsweise werden die verlängert.

Und eine Kündigung kommt ja in den meisten Fällen auch nicht unbedingt plötzlich, sondern ist entweder abzusehen oder aber man kennt das Datum der Kündigung schon. Von einer Kündigung November oder Dezember habe ich nichts gehört. Im April laufen, so meine Beobachtung, viele Verträge aus.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich kenne das von meinen Mann selber, da er im GALA Bau tätig ist. Oft war es so das er über die Winterzeit ausgestellt wurde, bzw. Kurzarbeit angesagt war. Dementsprechend fehlte natürlich auch immer das Geld, gerade für Weihnachten. Leider ist es immer wieder so, weil die Firmen sich sonst nicht halten könnten. Mein Mann hat jetzt schon das zweite mal "Glück" gehabt, weil der Chef durchgehend Arbeit hatte, aber es ist jedes Jahr aufs neue ein Hoffen das alles wieder gut geht.

» LadyKarola » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,48 »



Allgemein gesehen kann ich das nicht bestätigen. Sicher gibt es Berufe, in denen man im Winter gekündigt wird, genauso gibt es aber auch Tätigkeiten, wo es andersherum ist. Ein Winterdienst wird bestimmt nicht im Sommer gebraucht, während Kioske in Freibädern den Winter über geschlossen bleiben. Da bleibt es nicht aus, dass Mitarbeiter ihren Job jahreszeitlich bedingt verlieren. Ich selbst bin übrigens auch davon betroffen, da der Freizeitpark, in dem ich arbeite, auch den Winter über schließt.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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