Wie kommt eine hohe DSL Leitungsdämpfung zustande?

Obwohl hier in meinem Wohnort theoretisch bis zu 16 MBit möglich wären, empfangen wir lediglich 1 MBit. Auf der Benutzeroberfläche unserer FRITZ!Box habe ich gelesen, dass wir eine Leitungsdämpfung in Empfangsrichtung von 62 dB und in Senderichtung von 32 dB haben. Beides ist überdurchschnittlich hoch. Darin ist wahrscheinlich auch der Grund zu sehen, dass bei uns nicht mehr Geschwindigkeit ankommt als 1 MBit.

Aber wie kommt diese hohe Leitungsdämpfung überhaupt zustande? Bekannte aus dem Ort, die nur ein paar Straßen weiter wohnen, empfangen DSL 10000 und wir müssen uns mit DSL 1000 herum plagen. Sie haben zwar einen anderen Internetprovider, aber die Leitungen müssten doch dieselben sein, oder nicht? Gibt es eine Möglichkeit, die Leitungsdämpfung zu minimieren?

Die Leitungsdämpfung kommt in erster Linie durch die Lange und Qualität der Leitung - also das Kupferkabel vom Haus zur Vermittlungsstelle zustande. Wenn man recht weit von der Vermittlungsstelle weg wohnt, hat man eine höhere Dämpfung und wenn die Kabel in der Erde recht alt sind, bekommt man auch schlechtere Werte als der Nachbar, der vielleicht an einer neueren Leitung hängt.

Viel kann man da nicht machen. An der Entfernung zur Vermittlungsstelle kann man schon gar nichts ändern und man kann von der Telekom auch nicht verlangen, die Straße aufzureißen und eine bessere Leitung zu verlegen. Teilweise werden inzwischen "mobile" Vermittlungsstellen aufgebaut. Das sind große Kästen am Straßenrand, in denen die vermittlungsseitige DSL-Hardware eingebaut wird und die dann mit einer Glasfaserleitung gespeist wird. So etwas wird aber nur dann gemacht, wenn es sich auch lohnt. Es müssen also sehr viele Kunden betroffen sein.

Weasel_ hat geschrieben:Teilweise werden inzwischen "mobile" Vermittlungsstellen aufgebaut. Das sind große Kästen am Straßenrand, in denen die vermittlungsseitige DSL-Hardware eingebaut wird und die dann mit einer Glasfaserleitung gespeist wird.

Bei der Dämpfung der Leitung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Als erstes ist es abhängig von der Länge der Leitung. Je länger die Leitung ist, desto größer ist auch die Dämpfung. Außerdem ist es von dem Querschnitt der Kupferadern abhängig. Ein weiterer und wichtiger Faktor liegt in den Verbindungen der Kabel. Die Kupferadern werden ja meist miteinander verbunden. Trotz einer festen Verbindung, erzeugt diese eine Dämpfung. Je mehr Verbindungen von Adern man also auf deiner Leitung hat, je höher ist die Dämpfung.

Die Leitungen für jeden Anschluss werden im Erdreich gebündelt und zu sogenannten Vermittlungsstellen geführt. Das passiert alles unterirdisch über Kabeltrassen und Schächte, jedoch können Kabel auch in die Erde verlegt werden. Hat man dort nun eine Verbindung, so muss diese auch jeglichen Witterungen Stand halten. Also kurz gesagt kann das Wetter auch die Dämpfung beeinflussen. Es ist ja auch logisch, denn bei Regen oder Schnee kann es passieren das in die Verbindungsstelle Wasser eindringt. Das Wasser beeinflusst somit auch die Dämpfung. Gutes Wetter beeinflusst dabei jedoch nicht allzu sehr die Dämpfung.