In der Schwangerschaft aus Solidarität Lebensstil ändern?

Schwangere müssen ihren Lebensstil ja manchmal komplett umändern. Sie müssen sofort mit dem Rauchen aufhören und dürfen keinen Tropfen Alkohol mehr trinken. Das fällt natürlich umso schwerer, wenn die unmittelbare Umgebung weiterhin diesen Lastern frönt.

Insbesondere die Partner von Schwangeren passen sich oft liebevoll an und verzichten auch auf Alkohol, Zigaretten und manchmal sogar auf Kaffee. Manche Männer gehen sogar so weit, auf ihren Marathonlauf zu verzichten,um stattdessen mit der Freundin gemütlich spazieren zu gehen. Haben eure Partner aus Solidarität ihren Lebensstil verändert, während ihr schwanger wart? Würdet ihr das bei einer Schwangerschaft von eurem Partner erwarten?

Wenn ich schwanger wäre, würde ich von meinem Partner nicht verlangen, dass er auf Kaffee verzichtet. Ich trinke den nicht so gerne, aber ab und zu mal und deswegen kann er den schon ruhig auch trinken, wenn ich mal schwanger bin. Ansonsten darf er auch gerne Alkohol trinken, er raucht ja nicht und da würde ich auch die Grenze ziehen. Rauchen geht auch vom Partner nicht, meiner Meinung nach, weil man das Kind nicht zu qualmen sollte.

Mein Mann hat bei beiden Schwangerschaften Rücksicht auf mich genommen, egal in welcher Hinsicht. Es geht ja in dem Moment nicht nur um mich, sondern auch um das ungeborene Kind. Verlangen würde ich das niemals, aber wenn man einen verständnisvollen Partner hat, dann sollte das eine Selbstverständlichkeit sein. Der Lebensstil wurde nicht großartig geändert bei uns, da ich weder rauche, noch mein Mann zum Beispiel einen Marathon läuft. Aber es wurde auf Bezug der Lebensmittel Rücksicht genommen, da Schwangere auf einige Sachen verzichten sollten.

Mein Mann konnte immer machen, was er wollte. Aber er musste aufhören zu rauchen. Das konnte ich nicht mehr haben. Ich wollte es nicht mehr riechen, ich wollte im Haus keine Zigaretten herum liegen haben und so weiter. Es störte mich einfach extrem und ich wollte das Gift einfach so weit wie möglich fern halten von mir und meinem Baby.

Nicht immer war er da so verständnisvoll. Oft hat er gemeckert, aber das war mir total egal. Wenn er noch nicht einmal im Stande ist, mit dem Rauchen aufzuhören für sein Kind, hätte er auch gleich gehen können. Das war für mich das Mindeste. Aber sonst gab es keine Einschränkungen. Es hätte mir ja nichts genutzt, wenn er auf Kaffee, Salami und Alkohol verzichtet hätte. Das hätte gar keinen Einfluss auf mein/unser Wohlbefinden gehabt. Aber die Zigaretten waren eben absolut tabu.

Also ich würde von meinem Partner nicht erwarten das er seinen Lebenstil ändert nur weil ich schwanger bin. Aber oft geht es einfach automatisch. So hatte ich während meiner Schwangerschaft Diabetes und habe somit mein Leben umgestellt und seines gleich mit. Zumindest von der Ernährung her. Und geschadet hat es ihm nicht.

Ich habe mit meinem Mann zusammen bisher zwei Schwangerschaften durchlebt und hätte von ihm auch nicht erwartet, dass er deswegen seinen gesamten Lebensstil ändert. Allerdings trinkt er eh keinen Alkohol und raucht auch nicht, so dass er auch nicht damit aufhören musste. Kaffee hat er trotzdem getrunken, aber das war auch gar kein Problem. Ich habe in beiden Schwangerschaften auch nicht auf Kaffee verzichtet, habe allerdings auf koffeinfreien Kaffee zurückgegriffen. Salami und ähnliches essen wir eh nicht, weil wir beide Vegetarier sind.

Mein Mann ist vor den Schwangerschaften hin und wieder mit Kollegen nach Feierabend in ein Café oder ähnliches gegangen. Als ich schwanger war, kam er aber bis auf ein paar wenige Ausnahmen sofort nach Hause. Das habe ich nicht von ihm verlangt, sondern er hat das von sich aus gemacht. Er wollte eben so gut es geht für mich da sein, zumal es mir in der letzten Schwangerschaft gesundheitlich sehr schlecht ging, da ich eine Schwangerschaftsvergiftung hatte. Ich denke, dass die meisten Männer einfach von sich aus Rücksicht auf die schwangere Frau bzw. Freundin nehmen und man das im Prinzip gar nicht erst verlangen muss. So sollte es meiner Meinung nach aber auch sein.