Beeinflussen der Krankenhausaufenthalt Frühchen positiv?
Wenn Frühchen geboren werden, ist das ja nicht unbedingt ein guter Start ins Leben. Dann verbringen sie die ersten Lebenswochen in einem Brutkasten. Umgeben von anderen Babys. Eine enorme Geräuschkulisse, da dort ja auch andere Babys sind die auch schreien, ständig brennt Licht und es sind ständig andere Personen um sie herum. Die Mutter sieht die Neugeborenen zwar häufig. So Sachen wie in den Schlaf kuscheln sind aber in den seltensten Fällen wirklich möglich.
Nun sagt man ja allgemein, dass Frühchen sich generell schwerer und teilweise schlechter entwickeln als Kinder, die relativ pünktlich geboren wurden. Aber kann dieser lange Krankenhausaufenthalt sich nicht auch positiv auf die Kinder auswirken? Immerhin wachsen sie ja darein, dass es um sie herum laut und hell ist. Das erleichtert doch sicher das Einschlafen für die Kinder?
Ich denke nicht dass man das so sagen kann dass sie positiv beeinflusst werden. Ob sie das helle Licht und die Leute mögen hängt eher vom Kind selber ab. Meine Kinder waren zum Beispiel keine Frühchen und beide hatten weder das fremdeln, es musste nie leise sein zum Schlafen und so weiter. Und ich kenne Frühchen bei denen das nicht so ist. Ich glaube nicht dass irgendwas an dem Krankenhausaufenthalt positiv ist. Auch nicht für das Kind. Das Kuscheln und Schmusen ist ein wichtiger Faktor bei den Babys und das fehlt alles. Das geht halt meistens nicht. Und das fehlt den Kleinen sicher. Gerade die ersten Tage und Wochen sind wichtig für die Entwicklung.
Schwer zu sagen, unser war damals ungefähr noch acht Wochen lang in dem Brutkasten. Er hatte zwar nur ein leichtes Untergewicht, aber da er im Mutterleib die Nabelschnur um den Hals hatte und das niemand bemerkte sah er etwas gespenstisch aus. Der Kopf war normal entwickelt und unterhalb des Halses sah er aus wie ein Kind aus Afrika. Sie haben es dort ganz gut hinbekommen und auch sonst denke ich dass er keine bleibenden Schäden zurück behalten hatte. Ich besuchte ihn täglich da ich an dem Entbindungsort arbeitete und lieferte auch die Muttermilch ab. Meine Frau konnte aus fahrtechnischen Gründen nur an den Wochenenden mitkommen. Ich denke einfach in dem Alter bekommen sie das überhaupt nicht so mit und wenn es von Anfang an so war dann kennen sie es auch nicht anders.
Ich würde eher einen Vorteil darin sehen dass in der Frühchenstation relativ sterile Bedingungen herrschen. Er konnte also in der kritischen Anfangsphase kaum mit Krankheiten infiziert werden. Wenn ich mich daran richtig erinnere dann lag meine Frau in einem gemütlichen Zehnbettzimmer und da waren teilweise auch noch die Neugeboren mit untergebracht. Das Zimmer war ziemlich eng und auch etwas morkelig. Das war kurz nach der Wende und da brachten komischerweise vorwiegend nur Vietnamesen und Asoziale Kinder zur Welt. In dem Zimmer war ständig Lärm und es roch äußerst unangenehm, besonders wenn deren zahlreiche Verwandschaft dort noch auflief. Ich war deshalb äußerst froh dass unser Sohn nicht auch noch dort sein Bettchen hatte.
Heute würde ich sagen dass es ihn überhaupt nicht geschadet hat in der Anfangszeit nicht den üblichen Kontakt zu seinen Eltern gehabt zu haben. Wir haben das gut nachgeholt und ich hatte in der ersten Zeit auch meinen Jahresurlaub genommen um mich um ihn kümmern zu können. Er war ein äußerst friedliches Baby das gerne sehr lange schlief und nicht brüllte.
Du hast von einer Station für Säuglinge oder gar Frühchen keine Ahnung, oder? Ein Brutkasten oder Inkubator ist ziemlich dicht, was Geräusche angeht. Somit ist ein Neugeborenes auch nicht ständig irgendwelchen lauten Geräuschen ausgesetzt. Dann werden die Dienste der Krankenschwestern schon so geregelt, dass man sich nicht täglich um ein anderes Kind kümmert. Da wird schon darauf geachtet, dass so wenige Personen wie möglich mit einem Kind in Kontakt kommen.
Auch das Kuscheln zwischen Mutter und Kind ist möglich. Selbst bei extremen Frühchen wird dafür dafür gesorgt, dass es so viel möglich auch körperlichen Kontakt gibt. Und damit ist nicht gemeint, dass man nur mit der Hand im Inkubator ist, um sein Kind zu streicheln. Ebenso wird zu regulären Schlafenszeiten auch das Licht ausgeschaltet. Also rund um die Uhr liegen die Kinder auch nicht unter voller Beleuchtung.
Ob nun Frühchen oder normal ausgetragenes Baby, ist eigentlich relativ egal für die Auswirkungen eines langen Krankenhausaufenthaltes. Und so wie es auch Erwachsene gibt, die sich schwer an neue Situationen gewöhnen, kann es eben auch sein, dass ein Baby die Umstellung von Krankenhaus zum Elternhaus nicht ganz so gut verkraftet und eben lange Zeit benötigt, um die veränderte Situation anzunehmen.
Man wird also weder sagen können, dass es sich positiv oder negativ auf ein Baby auswirkt. Aus medizinischer Sicht werden sicherlich die positiven Aspekte überwiegen, weil eben eine garantierte Rundumbetreuung mit Einbeziehung der Eltern vorhanden ist. Für die Bindung zwischen Kind und Eltern kann es auch negative Folgen haben.
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